Alles was schmeckt
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Eric Grünzahns Warenkunde
Buchstabe W
(Bienenwachs) ist die Substanz der Wandungen der Bienenzellen. Der in den Blüten vieler Pflanzen abgesonderte süße Saft wird von den Arbeitsbienen mit der Zunge aufgesaugt und durch den Verdauungsprozeß der Bienen umgewandelt teils in Honig, teils mit Hilfe anderer Zutaten in Wachs. Das Wachs tritt an den Leibesringen der Bienen in Form dünner Blättchen hervor und wird im Stock zu Waben geformt, in welche die Biene zur Ernährung der Brut den Honig entleert. Aus den honigleeren Waben gewinnt man durch Ausschmelzen das Wachs.
Die hauptsächlichste Verwendung findet das Wachs für die Kerzenfabrikation, es hat aber in dieser Hinsicht lange nicht mehr die frühere Bedeutung seitdem es zum großen Teil durch Stearin, Paraffin und Ceresin verdrängt worden ist. Jetzt werden Wachskerzen fast nur noch für kirchliche Zwecke benutzt. Außerdem dient es für Pflaster, Salben, künstliche Blumen, Figuren u.a. Wegen seines hohen Preises ist es vielfachen Verfälschungen ausgesetzt mit z.B. Talg, Paraffin, Ceresin, Harz, Japanwachs, Carnaubawachs usw.
Das gelbe Naturwachs kann durch Einwirkung des Sonnenlichts oder auf chemischem Wege gebleicht, in weißes Wachs verwandelt werden, welches gleichzeitig härter als das gelbe Naturprodukt ist.
(welsche Nüsse), die vor der Reife von einer grünen, fleischigen Fruchtschale (ähnlich wie die Kastanien) umgebenen Nüsse des Walnußbaumes (Juglans regia), welcher in ganz Mittel- und Südeuropa kultiviert wird. Die von der grünen Fruchtschale befreiten reifen Nüsse sind etwa pflaumengroß, haben eine steinharte, zweiteilige Schale und einen gelappten Kern. Unreife Walnüsse werden eingemacht und zur Bereitung eines Likörs benutzt, die reifen Nüsse gegessen, auch in der Konditorei und Zuckerbäckerei gebraucht, zuweilen auch fettes Öl daraus gepreßt. Die grünen Fruchtschalen der Nüsse benutzt man ebenso wie die Blätter zum Färben, die letzteren außerdem als Heilmittel, und das Stammholz des Nußbaumes ist für Möbel und Gewehrschäfte sehr gesucht.
In dem Kopfe des Potwals befindet sich eine Höhlung, welche beim lebenden Tier mit flüssigem Walrat gefüllt ist. Nach dem Tode des Tieres scheidet sich aus dieser Flüssigkeit das feste Walrat ab und läßt sich von dem flüssig bleibenden Teil, dem Walratöl, durch Abpressen sondern. Walrat ist eine blendend weiße, perlmutterglänzende, blätterige, zerreibliche, fettartige Substanz ohne Geruch und Geschmack, die für kosmetischer Salben und Pomaden, für seine Seifen und besonders in England als Kerzenmaterial Verwendung findet.
findet sich in der Natur überall verbreitet, flüssig, in starrem Zustand als Eis, gasförmig in der Luft, es macht ferner den Hauptbestandteil des Tier- und Pflanzenkörpers aus. Unser Körpergewicht wird ungefähr zu zwei Drittel vom Wasser bestritten und wir können daraus ersehen, welche große Rolle das Wasser als Nährstoff für den Menschen spielt. Mit der festen Nahrung führen wir unserem Körper große Mengen Wasser zu, da die meisten Nahrungsmittel an sich schon einen bedeutenden Gehalt an Wasser haben und überdies noch gewöhnlich in Wasser gekocht werden. Noch mehr ist dies der Fall bei Suppen und Getränken aller Art, die wir in Form von Milch, alkoholischen Getränken, Kaffee- und Teeaufguß usw. genießen.
Auf gutes Trinkwasser wird jetzt, besonders in den größeren Städten, weit mehr Gewicht gelegt, als in den früheren Zeiten, und dadurch haben sich die allgemeinen Gesundheitsverhältnisse wesentlich gebessert. Kann doch durch schlechtes, verunreinigtes Wasser mancherlei Krankheitsstoff übertragen werden. Die Trinkwasserversorgung der Städte, durch welche vermittels Leitungen von einer Zentralstelle aus gereinigtes Wasser zu Trink-, Koch- und Gebrauchszwecken in die Häuser geführt wird, ist für das Allgemeinwohl von der größten Wichtigkeit. In Gebirgsgegenden hat man meist reines Quellwasser, welches nur gefasst zu werden braucht, für die Leitungen zur Verfügung. Im Flachland ist man auf Fluß- oder Seewasser oder besser auf Grundwasser angewiesen, welches durch große Filteranlagen gereinigt und dann auf Wassertürme hinauf gepumpt wird, wodurch es den für die Fortführung in den Leitungen nötigen Druck erhält.
Das Wasser fällt als Regen (Schnee, Tau) auf die Erde nieder. Ein Teil dieses Regenwassers wird durch Verdunstung direkt der Atmosphäre wieder zurückgegeben. Das nicht verdunstete Wasser fließt teils direkt zu den Flüssen und Meeren ab, teils versickert es in den Boden und sammelt sich hier auf undurchlässigen Bodenschichten als Grundwasser an, von wo es durch Brunnen künstlich gehoben werden oder unter günstigen Umständen als Quelle wieder zutage treten kann, um schließlich in Bächen und Flüssen dem Meere zugeführt zu werden. Hier verdunstet das Wasser von neuem in die Atmosphäre, bildet Wolken, kommt als Regen zur Erde zurück und beginnt denselben Kreislauf von vorn.
In chemischer Hinsicht besteht das Wasser aus Wasserstoff und Sauerstoff. Ein gutes Trinkwasser soll klar, farblos und geruchlos sein, keinen Beigeschmack haben und darf nach längerem Stehen keinen nennenswerten Bodensatz geben. Seine Temperatur soll möglichst beständig sein und etwa 12 Grad betragen.
Jedes natürliche Wasser enthält wenigstens geringe Mengen von Mineralstoffen, herrührend aus den durchflossenen Bodenschichten, gelöst, sowie Luft Kohlensäure u.a., und es wird erst dadurch für uns trinkbar, denn absolut reines (destilliertes) Wasser schmeckt äußerst fade und widerwärtig.
Für praktische Zwecke kommt besonders der Kalkgehalt des Wassers in Betracht. Ist sehr wenig Kalk vorhanden, so nennt man das Wasser weich. Das trifft vorzüglich beim Regenwasser zu. Geht dagegen der Kalkgehalt über normale Verhältnisse hinaus, so spricht man von einem harten Wasser. In gesundheitlicher Beziehung ist die Verwendung eines harten Wassers für den Haushalt ganz unbedenklich, wohl aber machen sich dann beim Kochen und Waschen gelegentlich Übelstände bemerkbar. Es ist z.B. eine unseren Hausfrauen wohlbekannte Tatsache, daß beim Waschen mit hartem Wasser viel mehr Seife gebraucht wird, als bei Benutzung weichen Wassers. Das liegt daran, daß ein Teil der verwendeten Seife mit dem Kalk des Wassers unlösliche Kalkseife bildet, also für den Waschprozeß, weil unlöslich, verloren geht.
ist eine Lösung von kieselsaurem Natron oder von kieselsaurem Kali in Wasser, die als dickliche Flüssigkeit im Handel vorkommt. Man gebraucht diese Lösungen zu feuersicheren Anstrichen von Holz, Leinwand, Papier, als Kitt für Glas und Porzellan, in der Seifensiederei als Füllmittel, im Haushalt zum Einlegen (Konservieren) von Eiern.
Mörtel, der im Gegensatz zu dem gewöhnlichen Kalkmörtel auch unter Wasser erhärtet. Näheres siehe „Zement„.
besteht gewöhnlich aus locker zusammenhängenden Flächen von Baumwollfasern und wird meist zu Futtern benutzt. Besonders reine feine Watte findet in der Heilkunde zu Verbänden Verwendung.
ist ein Gummiharz aus den Stämmen eines an der nordost-afrikanischen und der benachbarten arabischen Küste heimischen Baumes (Boswellia-Arten). Es sind mehr oder weniger gelbliche, durchscheinende, leicht zerreibliche Körner von, besonders beim Erhitzen, sehr aromatischem Geruch, die deshalb seit alten Zeiten (neben Myrrhe) vorzüglich im Orient und bei religiösen Feierlichkeiten als Räuchermittel Anwendung gefunden haben. Bei den Kulturvölkern des Altertums wurde Weihrauch als große Kostbarkeit geschätzt.
ist das durch alkoholische Gärung aus dem Safte der Weintrauben hergestellte Getränk.
Er ist von allen alkoholischen Getränken das älteste und edelste. Die Behandlung der gepreßten Trauben ist für die Herstellung von Weißwein und Rotwein verschieden. Für die Bereitung von Weißwein werden die Trauben meistens mit den Stielen (Kämmen), Schalen und Kernen in der Kelter derart zerquetscht, daß Stiele und Kerne möglichst wenig verletzt werden (weil anderenfalls zu viel Gerbstoff in den Saft gelangen würde). Der gewonnene süße Saft, den wir unter dem Namen Most kennen, wird von den Trestern, das sind die ausgepreßten Stiele, Schalen und Kerne, geschieden und alsdann in Fässern oder Gärkufen zur Gärung gebracht. Für feine und feinste Weißweine pflegt man vorher die Stiele zu entfernen oder preßt nur die ausgelesenen guten Beeren aus. Bei Rotweinen aber trennt man zunächst Saft und Trester nicht, sondern läßt die zerquetschten Beeren mit den Schalen und Kernen vergären, weil sich der Farbstoff der roten und blauen Traubenschalen erst in dem im Verlaufe der Gärung sich bildenden Alkohol löst. Erst nachdem dies geschehen preßt man den Most ab und trennt den Traubensaft von den Trestern. Andernfalls würde man aus blauen Trauben ebenfalls einen mehr oder weniger weißen Wein bekommen.
Der Gärungsvorgang besteht darin, daß durch Einwirkung gewisser Hefepilze, welche in der Luft stets vorhanden und in großer Anzahl auf der Oberfläche der reifen Trauben haften, der Zucker des Traubensaftes in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt wird. Durch Zusatz von Reinhefe kann die Gärung unterstützt, beschleunigt und beeinflußt werden (vergleiche „Alkohol“ und „Hefe„). Der in Gärung befindliche Most (bei Weißweinen) moussiert infolge der Kohlensäure entwicklung und führt in diesem Zustand die Bezeichnung Federweißer.
Man läßt die Gärung nach Möglichkeit bei 15 Grad und darüber vor sich gehen; je höher die Temperatur, desto schneller verläuft die Gärung, was besonders für Rotweine wichtig ist, damit der Saft nicht zu lange auf den Trestern liegt und die Farbe dadurch leidet. Im allgemeinen ist diese erste, Hauptgärung, nach 1 bis 2 oder auch 3 Wochen beendet, der Wein fängt an sich zu klären und kann dann (etwa im Dezember) zum ersten Male auf frische Fässer abgezogen werden. Hier findet eine Nachgärung statt, der eigentliche Weincharakter fängt an hervorzutreten. Damit ist der Wein, jetzt Jungwein genannt, aber noch nicht fertig, sondern die Kellerbehandlung zieht sich noch monatelang hin, mehrmals noch wird auf frische Fässer umgefüllt. Je sorgfältiger die Kellerbehandlung, desto besser wird das Getränk, bis endlich der Wein vollständig vergoren, klar und reif ist und die Bukettstoffe sich ausgebildet haben, was bei Edelweinen jahrelang dauern kann.
In schlechten Jahren, infolge ungünstiger Witterung kommt es häufig vor, daß die Trauben zu viel Säure oder zu wenig Zucker enthalten, so daß sich aus ihnen nicht immer so ohne weiteres ein trinkbarer Wein herstellen läßt. In solchen Fällen ist es erlaubt, zur Verbesserung des Weines, ohne daß derselbe dadurch eine erhebliche Vermehrung erfahren darf, Zucker oder auch Zuckerlösung dem Moste innerhalb gewisser Grenzen zuzusetzen.
Allgemein ist es üblich, die Weine zu verschneiden, d.h. dunkle werden mit hellen, alte mit jungen, leichte mit schweren, alkoholreiche mit alkoholarmen, die Produkte aus verschiedenen Lagen miteinander usw. vermischt, um dadurch den trinkfertigen Wein zu verbessern und jedem Geschmack gerecht werden zu können.
In den Fässern, in welchen der Most vergärt und der Jungwein lagert, setzt sich Weinstein (saures weinsaures Kalium) in Form von mehr oder weniger gefärbten Kristallkrusten ab. Gereinigt bildet derselbe den beim Backen häufig benutzten Cremortartari, oder man bereitet daraus die für manche gewerbliche Zwecke, für die Apothekerpraxis, für Brausepulver usw. wertvolle Weinsäure oder Weinsteinsäure.
Ein zweites Abfallprodukt bei der Weinbereitung sind die Trester. In den ausgepreßten Weintraubenschalen bleibt ein erheblicher Anteil wertvoller Bestandteile zurück, die man vielfach in der Weise ausnutzt, daß man sie mit Wasser anrührt, auslaugt und durch Vergärenlassen des Auszugs einen schwachen Weintrank herstellt, der in den Weingegenden als Haustrunk Verwendung findet. Oder man setzt den Trestern Zuckerwasser zu, läßt vergären und bereitet daraus minderwertige Weine. Solche Tresterweine dürfen aber nicht verkauft werden. Aber auch Branntwein (Tresterbranntwein) kann man aus den Weintrestern fabrizieren, indem man dieselben mit Zuckerwasser ansetzt, vergären läßt und dann die entstandene alkoholische Flüssigkeit abdestilliert. Die bei diesen verschiedenen Verfahren schließlich verbleibenden Rückstände an fast vollkommen ausgenutzten Schalen können noch als Viehfutter Anwendung finden.
Weintraubensorten gibt es in großer Menge. Bekannte Marken z.B. für Weißweine: Riesling, Traminer, Muskateller, Sylvaner, Veltiner, Gutedel, Auguster, Portugieser u.v.a.; für Rotweine: blaue Muskateller, blaue Burgunder, Affenthaler, Blaufränkische, Färbertraube usw. Außerdem zahlreiche Sorten von Tafeltrauben. Der Weinstock ist vielerlei Gefahren ausgesetzt, im Frühjahr den Frösten, später anderen nachteiligen Witterungseinflüssen, zahlreiche Insekten, die Reblaus, Pilze, Bienen, Ameisen, Vögel trachten ihm nach dem Leben oder lassen sich seine Früchte schmecken. So kommt es, daß oft ein gutes Jahr den Ausfall vieler ungünstiger Jahre decken muß. Selten sind die Jahrgänge, in welchen Qualität und Quantität gleichermaßen befriedigen. Die Zeit der Weinlese fällt in Deutschland in den Monat Oktober und zieht sich oft in den November hinein. Besonders gut entwickelte Trauben edler Sorten und guter Lagen werden oft zuerst gesammelt und für sich allein auf besten Wein, Ausbruch, verarbeitet. Außer zur Weinbereitung benutzt man die Trauben auch als Tafeltrauben, zu Traubenkuren und getrocknet als Rosinen.
Der Weinbau erstreckt sich über alle Erdteile, am bedeutendsten ist er in Europa, und zwar sind es Frankreich, Italien und Spanien, welche mit je etwa 30 Millionen Hektoliter im Jahre alle anderen Weinländer in weitem Abstande hinter sich lassen. Auch Österreich-Ungarn und Portugal produzieren große Mengen Wein, Deutschland hauptsächlich in Elsaß-Lothringen, Baden, Württemberg, Bayern, Hessen, Hessen-Nassau und der südlichen Rheinprovinz.
Der Alkoholgehalt der deutschen Tisch- und Trinkweine schwankt im allgemeinen zwischen 6 bis 10 oder ausnahmsweise 12 Prozent, an unvergorenem Zucker weisen sie nur Spuren auf. Anders verhalten sich in dieser Hinsicht Süd- und Süßweine, Dessertweine, welche häufig bedeutend mehr Alkohol oder Zucker oder auch beides gleichzeitig enthalten. Diese Weine sind selten reine Naturerzeugnisse, d.h. aus sehr süßen Trauben ohne jeden Zusatz durch Vergärung entstanden. Vielmehr werden überall in Südeuropa derartige Weine bereitet durch Zumischen von Spiritus zu mehr oder weniger oder gar nicht vergorenen Mosten. Die Gärung wird also unterbrochen oder ganz verhindert durch den zugesetzten Alkohol, diese Weine verdanken demnach ihren Alkoholgehalt nicht oder nur zum Teil einer eigenen Gärung. Hierher gehören z.B. die ungarischen Tokyerweine, griechischer Samos, Malvasier, Achaier, Mavrodaphne, italienischer Marsala, Muskat, Lakrimae Christi, spanischer Cherry und Malaga, portugiesischer Portwein, Madeira usw.
Solche Dessertweine werden vielfach im In- und Ausland künstlich nachgemacht, gefälscht, aus getrockneten Trauben (Rosinen) oder Rosinenextrakt, auch wohl aus Auszügen von getrockneten Feigen, Zwetschen, Nüssen usw. mit minderwertigen Weinen, eventuell unter Zusatz von Zucker, Alkohol und Essenzen fabriziert.
Hier und da ist es in Südeuropa üblich, den Wein zu würzen, indem man aromatische Pflanzenteile längere Zeit damit auszieht, z.B. Wermutwein.
Vergleiche auch „Schaumwein“ und „Obstwein„.
ein aus geringwertigen oder aus irgend einem Grunde nicht trinkbaren Weinen auf dem Wege der Essigsäuregärung bereiteter Essig. Vergleiche „Essig„.
(Triticum vulgare) ist nächst dem Roggen unsere wichtigste Getreideart. Er verlangt zum Gedeihen einen fruchtbaren Boden und mehr Sonnenwärme als der anspruchslose Roggen. Weizen wird in vielen Arten als Sommer- und Winterfrucht überall in der gemäßigten Zone gebaut und gedeiht besonders in kalk- und sandhaltigem Tonboden. Als vorherrschende Brotfrucht wird er kultiviert im mittleren und südlichen Frankreich, in England, einem Teil von Deutschland, in Polen, Ungarn, den südlichen Donauländern, Italien, in der Krim, in den Ländern am Kaukasus, auch im mittleren Asien, in Nord- und Südamerika, am Kap und in Australien. An der Nordgrenze ist er mit der Roggenkultur, an der Südgrenze mit dem Reis- und Maisbau vergesellschaftet, letzteres besonders in den Mittelmeerländern und in Nordamerika.
Man benutzt das feine, weiße Weizenmehl, d.h. die durch einen Mahlprozeß von der festen Samenschale befreiten und fein gepulverten Weizenkörner, zu Grau- und Weißbrot, Semmeln und feinen Backwaren, zu Nudeln und Makkaroni, Waffeln, Oblaten macht auch Graupen, Grütze, Grieß ferner Stärkemehl aus dem Korn. Vergleiche „Getreide“ und „Mehl„.
Man versteht darunter die kurzen, wirren Fasern, welche beim „Hecheln“ des Rohflachses (vergleiche „Flachs„) abfallen. Auch die entsprechenden Abfälle beim Hanf, bei Jute und anderen Fasern bezeichnet man als „Werg“ und unterscheidet demgemäß Flachs-, Hanf- und Jutewerg usw. Man benutzt bessere Sorten Werg zur Spinnerei, zu grober Leinwand, zu Seilerwaren, im übrigen als Putzmaterial bei Maschinenteilen, als Verdichtungsmaterial (in Verbindung mit einem geeigneten Kitt) bei Glasröhren, zum Auspolstern usw.
ein in England, Skandinavien, Nordamerika (zusammen mit Sodawasser) viel getrunkener Branntwein, der aus Gerstenmalz allein oder aus Gerstenmalz mit Roggen oder Mais bereitet wird, indem man das Getreidekorn mit Wasser einmaischt, vergären läßt und die infolge der Vergärung erhaltene alkoholische Flüssigkeit der Destillation unterwirft. Zum Reifwerden bedarf der Whisky einer längeren Lagerung.
(Schafwolle) besteht aus den Haaren des Schafes (Ovis aries) und wird vom lebenden Tier durch jährlich ein- oder zweimaliges Scheren gewonnen. Eine zweimalige Schur findet nur bei langwolligen Schafrassen statt. Man unterscheidet mehrere Schafrassen, z.B. das Merinoschaf, die Heidschnucke, das deutsche Land- und Gebirgsschaf u.a., die sich im Laufe der Zeit in den verschiedenen Ländern durch Zucht herausgebildet haben. Neben der Rasse ist das Klima von besonderem Einfluß auf die Wollbildung, und zwar in solchem Maße, daß selbst in minderwertigen Schafrassen bei Verpflanzung in ein geeigneteres Klima, wie Australien, das heute neben Südamerika in diesem Artikel den Weltmarkt beherrscht, dort in wenigen Jahren zu Trägern guter Wolle werden können.
Im rohen Zustande ist die geschorene Wolle fettig, verklebt vom Wollschweiß, der durch Waschen entfernt werden muß. (Aus dem Wollschweiß gewinnt man das salbenartige Lanolin, daß für Toilettensalben und Seifen Verwendung findet.) Die gewaschene und getrocknete Wolle wird zu Garn versponnen, lange, wenig gekräuselte Haare zu Kammgarn, kurze, stark gewellte zu Streichgarn.
Die beste Wolle liefert Pommern, Slesien, Westpreußen und Sachsen. Sie ist besser als die spanischen und außereuropäischen Sorten.
Von anderen, nicht von Schafrassen gewonnenen Wollen mögen noch erwähnt sein: Kaschmir, das feine Haar der in Tibet heimischen Kaschmirziege, Mohair, die langen, seidenartigen Haare der kleinasiatischen Angoraziege, beide benutzt für feine Umschlagtücher (indische Kaschmirschals) und Damenkleider, Alpaka und Lama, das sind die Haarbekleidungen der im westlichen Südamerika heimischen Tiere gleichen Namens, und die Kamelwolle.
soviel als „Lanolin„, also das aus dem Wollschweiß der Haafhaare gewonnene fettartige Produkt. Vergleiche „Wolle“.
wird aus einem auf Buchen- und Eichenstämmen vorkommenden Pilz gewonnen, indem man die Rinde und Röhren entfernt, den Pilz in heißes Wasser legt und schließlich weich klopft. Vergleiche „Feuerschwamm„.
werden aus feingehacktem frischen Fleisch und Schlachtabgängen wie Leber, Lunge, Schweineschwarte, Blut usw., mit Fett und Gewürzen gemischt und in Därme gefüllt. Sie werden teils frisch gekocht oder gebraten oder geräuchert und getrocknet, um sie für längere Zeit haltbar zu machen. Der Nährwert der Würste hängt ab von der Güte und Menge des verwendeten Fleisches. Da der Geschmack des Publikums außerordentlich verschieden, so zeigen selbst Würste derselben Art ganz verschiedene Zusammensetzungen.
Im allgemeinen bezeichnet man als Koch- oder Brühwürste solche, die aus Fleischbrei mit Hilfe von Wasser hergestellt, in dünne Därme gestopft und nach dem Kochen oder Abbrühen in Wasser bald gegessen werden. Bratwürste, aus frischem Schweinefleisch und Spek mit verschiedenen Gewürzen, werden frisch gebraten und verzehrt. Leberwürste enthalten Leber und andere Schlachtabgänge von Schwein und Rind, häufig gibt man ihnen auch einen Zusatz von in Stücken geschnittenen Trüffeln. Blutwurst besteht aus Schweinefleisch, Speck und Schweineblut. Aus Schweinefleisch mit meist Rindfleisch und Fett mit Gewürzen bestehen Cervelat-, Plock-, Mettwurst, Salami-, Braunschweiger-, Frankfurter-, Wiener- usw. Würste und Würstchen, die mehr oder weniger geräuchert und mehr oder weniger wasserhaltig sind. Weißwürste enthalten außer Schweinefleisch auch Weißbrot, Erbswurst Erbsenmehl.
Nach der Art der Zubereitung der Würste ist es leicht erklärlich, daß Verfälschungen derselben nicht gerade zu den Seltenheiten gehören, wie immer und immer wieder aus Gerichsverhandlungen ersehen wrden kann. Nicht nur, daß Pferdefleisch an Stelle von Rindfleisch verarbeitet wird, auch verdorbenes Fleisch, ekelhafte Schlachtabgänge, Mehl und größere Mengen Wasser finden zuweilen als Zutaten Verwendung. Es heißt also Vorsicht üben beim Wursteinkauf.