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Eric Grünzahns Warenkunde

Buchstabe F

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Als solche benutzt man harzige Föhren- oder Fichtenspäne, oder mit Werg umwickelte und dann mit Pech getränkte Fichtenholzstöcke. Auch werden Wachsstöcke oder bengalische Flammen mit Magnesiumpulver in geeigneter Weise zu fackeln hergerichtet.

(Ölkautschuk), ein Ersatzmittel für Kautschuk, das durch Erhitzen von Leinöl mit Schwefel erhalten wird.

Man unterscheidet nach der Zusammensetzung: anorganische oder mineralische und organische, nach der Herkunft: natürliche und künstliche Farbstoffe, nach dem Verwendungszweck: Malerfarben für Öl-, Aquarell-, Dekorations-, Porzellan-, Glas-, usw. Malerei, Farben für Zeugdruck, Papierdruck, Lackfarben usw., nach der Dauerhaftigkeit und Licht­beständigkeit: echte und unechte, in bezug auf eventuelle Gesundheits­schädlichkeit: giftige und ungiftige Farbstoffe.

Als Maler- und Anstrichsfarben dienen vorwiegend Mineralfarben, für Zeugdruck die künstlichen organischen, sogenannten Anilinfarben. Die Mineralfarben sind teils natürliche (Erdfarben), durch bloßes Verreiben natürlich vorkommender Mineralien erhalten (Eisen-, Kupfer-, Mangan-, Chrom-, Kobalt-, Blei-, Zink- usw. Verbindungen). Viel wichtiger sind aber die aus dem Steinkohlenteer (vergleiche „Leuchtgas“) auf chemischen Wege bearbeiteten künstlichen organischen Farbstoffe, deren Zahl heute kaum übersehbar ist. Diese Teerfarbstoffe oder Anilinfarben sind ausgezeichnet durch ungeheure Mannigfaltigkeit und Schönheit der Nuancen sowie Einfachheit in der Anwendung.

Der in Asien heimische Fasan hat sich in Europa seit Jahrhunderten akklimatisiert und lebt hier jetzt fast wie ein eingeborenes Wild. Auch wird er in Fasanerien, als welche umfriedige größere Waldparzellen mit beerentragenden Sträuchern, starkem Graswuchs, Wasser und Lichtungen geeignet sind, für Jagd­zwecke besonders gehegt, denn er ist ein sehr geschätztes Wildpret. Es gibt eine größere Anzahl von Fasanenarten (Edelfasan, Goldfasan, Silberfasan u.a.), welche sich durch sehr lange Schwanzfedern und zum Teil durch ein prächtig buntfarbiges Gefieder auszeichnen. Besonders das Männchen prangt in schimmerndem Grünblau und Rotbraun mit weißen, gelben und schwarzen Zeichnungen, während das Weibchen ein mehr düsteres graubraunes Gefieder hat.

Der Fasan bevorzugt Haine und Gebüsche in der Nähe von Feldern und Wiesen, treibt sich am Tage am Boden umher und übernachtet auf Bäumen und Büschen. Er läuft vorzüglich, fliegt schlecht, hält sich gern verborgen und wird nie recht zahm.

Kognak-, Rum-, Erzeugnisse mit Arrak-, Kognak-, Rumaroma, die durch Mischen von gewässertem Spiritus mit einer Essenz von entsprechendem Aroma künstlich hergestellt werden. Sie müssen in ihrer Bezeichnung als Kunstprodukte kenntlich gemacht sein. Vergleiche „Arrak“, „Kognak“, „Rum“.

siehe „Majolika“ und „Tonwaren“.

die Hautbedeckung der Vögel. Nach ihrer Verwendung unterscheidet man Bettfedern, zum Ausstopfen der Betten, Schmuckfeldern und Schreibfedern.

Die besten Bettfedern sind die Flaumfedern von der Eiderente (Eiderdaunen) und die Daunen von Brust und Bauch des Schwans. Am häufigsten im Handel sind Gänsefedern, außerdem solche von Enten, Hühnern, Möwen. Die vorzüglichsten Schmuckfedern liefert der afrikanische Strauß aus Flügeln und Schwanz, unechte Straußfedern der Geier, andere Schmuckfedern kommen von Reiher, Marabu, Paradiesvogel, Storch, Pfau, Truthahn, Wildente, Hahn, Rabe, Taube usw.

Schreibfedern, jetzt allgemein durch die Stahlfedern verdrängt, stammen meist von der Gans, und zwar verwendet man dazu die äußersten Schwungfedern von jedem Flügel, auch Schwan, Rabe und Falke geben gute Schreibfedern.

Jetzt gebraucht man die Kiele der Federn hauptsächlich als Mundstück für papierene Zigarrenspitzen.

die birnenförmigen Früchte des im Mittelmeergebiet, in Indien, Südafrika, Kalifornien usw. gepflanzten Feigenbaumes (Ficus carica). Sie sind im frischen Zustand gelblich, grünlich, purpurrot bis braunschwarz, sehr zartschalig, und enthalten sehr süßes, rötliches Fruchtfleisch. Sie werden an der Sonne oder in Darröfen halb getrocknet, sind dann hellgelbbraun, mit einem zarten, mehligen Überzug von Traubenzucker bedeckt, innen fleischig trocken oder musartig

Als beste gelten die Smyrnaer Tafelfeigen, welche in Schachteln oder Kistchen zusammengedrückt in den Handeln kommen und sich durch seinen, honigartigen Geschmack auszeichnen. Die griechischen Feigen sind dickschaliger, weniger süß, aber haltbarer; man reiht sie meist zu 100 Stück auf Bastschnüre auf. Billigere Ware kommt in Körben, Fässern oder Säcken verpackt zum Verkauf.

Sie werden frisch und getrocknet verzehrt, zu Brusttee benutzt, getrocknet, geröstet und gemahlen liefert sie den Feigenkaffee, welcher dem echten Kaffee beigemischt wird, um dem Aufguß eine schöne Farbe zu erteilen.

wird aus zerschnittenen und gerösteten Feigen hergestellt.

ist die Frucht des Fenchelkrautes (Foeniculum officinale), dem Kümmelkorn im Bau sehr ähnlich, aber größer und mehr grün. Die Pflanze wird in Deutschland, Südrußland, den Mittelmeerländern, Indien, China u.a.O. als Feldfrucht gebaut. Der Geschmack ist süß gewürzig, anisartig, der Geruch angenehm aromatisch. Man verwendet Fenchel als Arzneimittel in Tees, Zuckersäften usw. besonders gegen Husten, in der Küche und Bäckerei als Gewürz. Das daraus destillierte ätherische Öl wird in der Likörfabrikation benutzt.

das aus den Fenchelsamen durch Destillation mit Wasserdampf gewonnene ätherische Öl. Findet Anwendung in der Arzneikunde, für Essenzen, Liköre, Bonbons, Parfüms.

entstammen sowohl dem Tierreich wie dem Pflanzenreich und sind teils bei gewöhnlicher Temperatur flüssig und heißen dann „fette Öle“, teils mehr oder weniger fest.

Zu den tierischen Fetten gehören: Butter, Schweineschmalz, Rindertalg, Hammeltalg, Gänsefett, Kamm-, Knochen- und Klauenfett, Tran, Lebertran, Wollfett (Lanolin) u.a. Sie finden sich im Tierkörper an einzelnen Stellen in größeren Mengen angehäuft, im Bindegewebe, unter der Haut, im Netz der Bauchhöhle, um Herz und Nieren, im Knochenmark, im Gehirn und Leber und in der Milch. Meistens gewinnt man sie durch Ausschmelzen, mit oder ohne Zusatz von Wasser.

Pflanzliche Fette sind: Oliven-, Erdnuß-, Sesam-, Baumwollsamen-, Rizinus,- Lein-, Mais-, Rüb-, Mohn-, Mandel-, Palm-, Kokosöl, Kakaobutter u.a. (Man vergleiche die einzelnen Kennwörter.)

Das Pflanzenfett tritt in größerer Menge besonders in den Samen bei den Oliven im Fruchtfleisch auf, und wird gewöhnlich durch kaltes oder warmes Auspressen aus den zerquetschten gewonnen. Die nach dem Auspressen des Fettes zurückbleibende Kuchen (Ölkuchen) bilden meist ein gutes Viehfutter.

In chemischer Hinsicht sind alle diese tierischen und pflanzlichen Fette Verbindungen des Glyzerins mit einem Gemisch der sogenannten Fettsäuren, von denen die wichtigsten die Stearinsäure, Palmitinsäure, Ölsäure und Leinölsäure sind. Mit anderen Worten: die Fette und fetten Öle sind Gemische aus searinsaurem, palmitinsaurem, ölsaurem und (im Pflanzenreich) leinölsaurem Glyzerin, in den flüssigen Fetten das ölsaure (und leinölsaure) Glyzerin vor.

Man kann die Fette leicht in ihre Bestandteile zerlegen oder, wie der Fachausdruck lautet, sie verseifen, und auf dieser Spaltung beruht die Seifen- und Pflasterbildung sowie Stearinkerzenfabrikation.

Die Fette sind leichter als Wasser, lösen sich nicht darin und werden von demselben nicht benetzt. In feinster Verteilung mit Wasser können sie in Gegenwart anderer Stoffe „Emulsionen“ bilden, wie z.B. die Milch eine solche darstellt.

Nach ihrem Verhalten an der Luft unterscheidet man trocknende und nichttrocknende fette Öle. Die meisten Öle bleiben an der der Luft lange Zeit flüssig, dagegen trocknen leicht ein: Leinöl, Hanföl, Mohnöl, welche deshalb zur Firnis- und Linoleumfabrikation gebraucht werden.

Die Fette finden ausgedehnte Anwendung im Haushalt und in den Gewerben, z.B. als Speisefett, Brennöl, Schmiermittel, zur Bereitung von Seifen, Pflastern, Salben, Kerzen, Firnissen, Leder (Sämischleder) Ölfarben usw.

die bei gewöhnlicher Temperatur flüssigen Fette. Vergleiche „Fette“ und „Ätherische Öle“.

(Wundschwamm, Zunder) wird aus einem auf Buchen- und Eichenstämmen vorkommenden Pilz gewonnen, indem man diesen von Rinde und Röhren befreit, in heißes, salpeterhaltiges Wasser legt und nach dem Trocknen so lange klopft, bis es locker geworden ist. Der Zunder dient, weil er leicht Feuer fängt und dann langsam fortglimmt, zum Feuermachen; besonders war er in früheren Zeiten, vor Einführung der Zündhölzer, in Verbindung mit Stahl und Feuerstein allgemein in Gebrauch. Auch als blutstillendes Mittel wird er benutzt, wobei aber bei seiner Präparation der Salpeterzusatz fortbleiben muß.

(Flintenstein), besteht aus kristallinischer Kieselsäure, ist gelb bis braun, mit muschelartigem Bruch, findet sich meist in Knollen in den Kreidefelsen Rügens, der dänischen Inseln, der Südküste von England, des nördlichen Frankreich usw. Wegen seiner Härte eignet er sich zum Feuerschlagen, bei den alten Gewehren diente er als Flintenstein zur Entzündung des Pulvers. Jetzt fertigt man vielfach kleine Schmucksachen aus Feuerstein, Nippes, Dosen, Schalen und gebraucht sein Pulver als Schleifmittel. Vergleiche auch „Feuerschwamm“ und „Feuerzeuge“.

Das vor der Einführung der Zündhölzer allgemein gebräuchliche Feuerzeug bestand aus Feuerstein und Stahl, durch deren Aneinanderschlagen Funken hervorgerufen wurden, die den zugehörigen Feuerschwamm (Zunder) zum Glimmen brachten. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts kamen dann allmählich die giftigen Phosphorhölzer in Gebrauch, welche seit wenigen Jahren gesetzlich verboten und jetzt vollständig durch die ungiftigen sogenannten schwedischen Phosphorhölzer ersetzt sind.

Bei den vor Jahren vielfach benutzten Methylalkohol-Feuerzeugen wurde mit Methylalkohol getränkter Schwamm verwendet und der Alkohol an einem Stückchen Platinschwamm (siehe Platin) entzündet.

Bei den jetzt beliebten Cereisen-Feuerzeugen wird durch die Reibung eines rotierenden Stahlrädchens an einem aus den beiden Metallen  Cer und Eisen zusammengeschmolzenen Steinchen ein Funkenregen erzeugt und dadurch ein mit Benzin getränkter Docht zur Entflammung gebracht. (Das Metall „Cer“ ist auch ein Bertandteil der „Glühstrümpfe“; siehe diese.)

siehe „Terpentin“.

soviel wie „Chinarinde“.

ungeleimtes, poröses Hardernpapier. Besonders gute, fast aschefreie Sorten finden ausgedehnte Verwendung in chemischen Laboratorien. Vergleiche „Papier

werden aus trocknenden Ölen, besonders Leinöl und Mohnöl, hergestellt, indem man deren Fähigkeit, an der Luft unter Aufnahme von Sauerstoff zu trocknen und so eine Schützende Decke auf den damit überzogenen Gegenständen zu bilden, durch Kochen mit Bleiglätte, Mennige, Braunstein usw. erhöht. Man gebraucht sie mit oder ohne Farbstoffzusatz als Ölfarben für Anstrichzwecke. Für die Kunstmalerei verwendet man statt Leinöl gewöhnlich Mohnöl und fügt außer dem Farbstoff noch Wachs hinzu.

Wird Harz (Kopal, Kolophonium, Bernstein) in Firnis gelöst, so bekommt man Lackfirnis oder Öllack.

Ein billiger, aber schlechter Ersatz für Leinölfirnis ist der aus Harzöl hergestellte Harzölfirnis.

Vergleiche auch „Lack“ und „Lackfirnis“.

ist eine hornartige Masse, welche in mehr oder weniger sichelförmig gekrümmten Platten (Barten), die mit ihren breiten Flächen aneinanderliegen, zu je 250 bis 300 Stück an jeder Seite des Rachens der Walfische sitzt. Diese Barten werden aus dem Rachen des getöteten Tieres herausgenommen, die Streifen gespalten, getrocknet, geschabt und poliert. Hauptsächlich wird Fischbein in dünnen Stäben zu Einlagen in Damenkleider, Damenhüte und Schnürleiber benutzt. Häufig dient Zelluloid und Galalith als Ersatz.

Unter Fische verstehen wir diejenigen Wirbeltiere, welche durch Kiemen atmen und sich durch Flossen fortbewegen, also auf das Leben im Wasser angewiesen sind. Die meisten Fische sind eierlegend, und zwar legt das Weibchen auf einmal große Mengen von sehr kleinen Eiern (Laich, Rogen), die zu Tausenden von anderen Fischen vertilgt werden. Ihre Haut ist mit Schuppen bedeckt und gewöhnlich besitzen sie eine mit Luft angefüllte Schwimmblase.

Das Fleisch vieler Fische ist sehr nahrhaft und wohlschmeckend, der Gehalt an Nährstoffen, besonders Eiweiß, ein hoher, ihr Preis im allgemeinen im Verhältnis zu dem Fleischpreise der Schlachttiere ein billiger, so das dannach die Fische in besonderem Maße als Volksnahrungsmittel geeignet scheinen.

Sie kommen in unzähligen Sorten als See- Fluß- und Teichfische in den Handel und werden gekocht, gebacken, geräuchert, mariniert, konserviert, auf die mannigfachste Weise mit den verschiedensten Zutaten bereitet und genossen. Verdorbene Fische können giftig wirken. Alle Fluß- und ungesalzenen Fische müssen frisch zubereitet werden. Die Erkennungszeichen ihrer Frische sind : Augen und Schuppen klar und glänzend, die Kiemen lebhaft rot; sind die Kiemen bleich, so ist der Fisch nicht zu gebrauchen; der ganze Fisch muß steif sein.

Das Fleisch der meisten Fische ist weiß, beim Lachs rot. Durch einen hohen Gehalt an Fett  sind ausgezeichnet der Flußaal (bei welchem der Feffgehalt 25 Prozent und mehr in der frischen Substanz betragen kann), Lachs, Hering, Maifisch, arm an Fett (weniger wie 1 Prozent in der frischen Substanz) sind Schellfisch, Kabeljau, Hecht, Barsch, Flunder, Seezunge, Forelle. Von allen Fischen wird der Hering, geräuchert Bückling genannt, am meisten verzehrt, dann folgen wohl Schellfisch und Kabeljau, welch letzterer getrocknet als Stockfisch, gesalzen als Laberdan gehandelt wird.

Siehe die wichtigsten Fische unter den betreffenden Kennwörtern.

soviel wie „Hausenblase“.

Auch kann man „Fischleim“ durch Auskochen von Fischabfällen, wie z.B. Eingeweide, Köpfe, Schuppen, Gräten, Flossen mit Wasser herstellen.

(Tran) ist das flüssige Fett der Walfische, Haie, Delphine, Seehunde, Robben, Walrosse usw. und wird durch Ausschmelzen des Specks oder der Leber dieser Tiere erhalten. Die meiste Verwendung finden Walfischtran und Robbentran, welche ein gelbliches bis gelbbraunes, meist übelriechendes, dickflüssiges Öl darstellen, das als Brennöl, in der Sämischlederfabrikation, in der Seifensiederei, zum Einreiben von Leder usw. in großen Mengen benutzt wird.

Der aus der Leber von Kabeljau und Dorsch sorgfältig bereitete Tran wird unter dem Namen Lebertran arzneilich eingenommen.

(Lein) ist die Bastfaser aus den Stengeln der Lein- oder Flachspflanze (Linum usitatissimum), welche außerdem den Leinsamen liefert. In Europa werden hauptsächlich zwei Formen der Leinpflanze gebaut, die eine als Faserpflanze, die andere als Samenpflanze; nur selten dienen beide Formen sowohl der Flachs- als auch gleichzeitig der Samengewinnung.

Der Flachs ist eine der ältesten und am meisten verbreiteten Kulturpflanzen. Als Saatgut für den Flachsfaserbau wird von den meisten Ländern russischer Leinsamen verwendet, der zu diesem Zweck in gewaltigen Mengen besonders aus den russischen Ostseeprovinzen (Riga) ausgeführt wird.

Für die Gewinnung der Bastfaser wartet man nicht vollständige Reife ab, sondern man erntet die Pflanzen etwas früher, wenn der untere Teil des Stengels anfängt gelb zu werden. Sie werden aus dem Boden genommen, reihenweise auf dem Felde zum Trocknen ausgebreitet und „geriffelt“, das heißt zur Entfernung der Kapseln und Seitenäste durch die Zähne  eiserner Kämme gezogen. Nachdem noch die Wurzeln entfernt worden sind, wird das Flachsstroh, mit welchem Namen man die so vorbereiteten trocknen Stengel bezeichnet, einem Gärungsprozeß unterworfen, welcher die Loslösung der Bastfasern von dem Holz und der Oberhaut bezweckt. Man legt deshalb die Stengel eine bis mehrere Wochen lang in mit Wasser gefüllte Gruben, nimmt sie nach Beendigung der Gärung heraus, trocknet, und kann die nun brüchig gewordene Rinde durch Klopfen, Hämmern, Walzen usw. von den Bastfasern loslösen. Diese letzteren stellen jetzt den Rohflachs dar, welcher durch immer feiner werdende Kämme einer Hechel gezogen wird, so daß noch anhaftende Holzstückchen und die kurzen, wirren Fasern, das Werg, zurückbleiben.  Der gehechelte Flachs  bildet lange, weiche, seidig glänzende Fasern von gelber bis grauer Farbe, die in Form von Zöpfen zusammengedreht in den Handel kommen und in den Spinnereien und Webereien zu Garn, Leinwand und Zwirn verarbeitet werden.

Die besten Flachssorten (Belgien, Frankreich, Holland, Irland) werden zu Spitzenzwirn, weniger gute zu Leinwand, grobe zu Segeltuch usw. verwendet. Das Flachswerg gebraucht man für Segeltuch und Seilerwaren.

bestehen aus dünngewalztem Zinn (Stanniol).

ist soviel wie Gallseife, eine Hausseife, welche Ochsengalle und gewöhnlich Borax und Quillajarindenauszug enthält.

Flüssigkeit zum Entfernen von Flecken aus Geweben. Bevor man an die Reingigung eines gefärbten Stoffes geht, prüfe man immer an einer wenig sichtbaren Stelle, ob das Mittel der Farbe nicht schadet. Gegen Obstflecken in weißer Wäsche benutzt man z.B. Eau de Javelle, bei Fett- und Staubflecken Mischungen aus Benzin oder Äther mit Alkohol und Salmiakgeist, oder aus Äther, Terpentinöl und Salmiakgeist, gegen Tintenflecken eine wässerige Lösung von saurem oxalsaurem Kali (Kleesalz). Auch Milch, Wasserstoffsuperoxyd, schweflige Säure u.a. eignen sich häufig bei Obst-, Wein-, Kaffee- usw. Flecken.

wird gewonnen durch Ausziehen des von Fett und Knochen befreiten, zerhackten Fleisches mit Wasser und Eindicken der Brühe im Vakuum. Von den zahllosen Viehherden der großen Prärien Südamerikas (Argentinien und Uruguay) wird jährlich das Fleisch von mehreren hunderttausend Rindern auf Fleischextrakt verarbeitet. In Australien verwendet man das Fleisch von Schafen. Seit den Zeiten Justus von Liebig´s, dem er seine Entstehung verdankt, gehört der Fleischextrakt zum eisernen Bestand der Küche. Zwar ist derselbe nicht als Nahrungsmittel anzusehen, denn er enthält  fast keine Nährstoffe, aber er ist ein ausgezeichnetes Genußmittel und wirkt  auf die Verdauungstätigkeit außerordentlich anregend.

Die bekannten Marken sind Liebig, Kemmerich, Amour, Cibilis flüssiger Fleischextrakt u.a.

Vergleiche auch „Nahrungsmittel“ und „Genußmittel“.

Die ungeheuren Rückstände an reiner Fleischfaser bei der Fleischextraktbearbeitung werden getrocknet, gepulvert, mit Kochsalz und phosphorsauren Salzen gemischt und kommen dann als Viehfutter (besonders für Schweine) unter der Bezeichnung „Fleischfuttermehl“ in den Handel. In neuerer Zeit verarbeitet man diese Fleischrückstände auch auf Nährmittel.

siehe „Fleischextrakt“.

werden aus Fleisch oder aus Fleischextraktrückständen durch Behandeln mit Wasserdampf unter Druck oder durch Behandeln mit Pepsin und Salzsäure und Eindampfen der erhaltenen Lösung gewonnen. Sie stellen also die künstlich löslich gemachte Eiweißsubstanz des Fleisches dar, wie solches bei der Verdauung im Magen auf natürlichem Wege geschieht. Bekannte Marken sind Koch und Kemmerich.

(Fleischmehl) wird nach verschiedenen Verfahren durch Trocknen und Pulvern von Fleisch und Fleischextraktrückständen unter Zusätzen von Salz, Gewürzen oder auch Mehl hergestellt.

pflegt aus Fleischextrakt und Gewürzkräuterauszügen zu bestehen. Wird als Speisewürze benutzt.

Fleischpulver, feingehacktes Fleisch oder Fleischextrakt wird mit Mehl, Eiern, Schweinefett ust. Zu einem Teig angemacht, in Scheiben geform, getrocknet und gebacken.

siehe „Schollen“.

weiche aromatisierte Zuckermasse, welche zur Füllung von Bonbons und Pralines dient.

Namen einiger Fische, die dem Lachs verwandt und wegen ihres feinen Fleisches geschätzt sind.

Die Bachforelle, Rücken olivgrün, Seiten gelbgrün, rot und schwarz punktiert, unterseits messinggelb, im allgemeinen aber in bezug auf Färbung sehr wechselnd. Sie findet sich in ganz Europa in klaren Gebirgswässern, auch in Alpenseen und Teichen. Die Bachforelle gilt bei uns als feinster Tafelfisch. Das Fleisch ist am schmackhaftesten von April bis September und am besten geeignet Fische von ½ bis 1 Pfund, die blau gekocht und mit Butter und Zitrone serviert werden.

Die Lachsforelle oder Seeforelle wird bis 1 Meter lang und 20 Kilogramm schwer, ist auf dem Rücken grün- oder graublau und an den Seiten silberig, mit schwarzen Flecken, bewohnt die Seen der Alpen und Voralpen.

Die Meerforelle ist der vorigen sehr ähnlich und lebt im nördlichen Atlantischen Ozean, in Nord- und Ostsee; sie tritt an den Küsten oft in großen Mengen auf und steigt im Sommer in die Flüsse.

Ursprünglich verstand man darunter ein Destillat, aus geringeren Weinen und Rückständen von der Weinbereitung hergestellt, also eigentlich einen in Bezug auf Rohmaterial und Herstellungsweise geringerwertigen „Kognak“. Jetzt pflegt man denselben aber einfach durch Mischen von gewässerten Spiritus mit Essigäther, Salpetergeist und aromatischer Tinktur zu bereiten und mit Zuckerkouleur zu färben. Franzbranntwein wird getrunken, zu Einreibungen, zur Haarpflege usw. benutzt.

(Marienglas) ist farbloser, glasartiger, blätterig spaltbarer Gips.

sind „zusammengesetzte“ Äther“ oder meist Mischungen mehrerer „zusammengesetzter Äther“, welche durch Destillation der betreffenden Säuren mit den entsprechenden Alkoholen dargestellt werden. Solche zusammengesetzten Äther sind z.B. Essigsäure-Äthyläther, Ameisensäure-Äthyläther, Buttersäure-Äthyläther usw. In geeigneten Zusammensetzungen und Verhältnissen gemischt, geben sie mehr oder weniger täuschend das Aroma verschiedener Früchte wieder und bei genügender Verdünnung vermögen sie diesen Geruch großen Mengen anderer Substanzen mitzuteilen. Bekannte künstliche Fruchtaromas sind z.B. Apfel-, Ananas-, Birnen, Aprikosen-, Kirsch-, Erdbeer-, Himbeer- usw. Äther, ferner Kognak-, Rum-, Arrakäther.

Man gebraucht sie als billiger Ersatz der Essenzen aus natürlichen Früchten zur Fabrikation von künstlichen Essenzen, Bonbons, Limonaden, Likören, Parfüms, Speiseeis, Punsch, Konditorwaren usw.

können alkoholische Auszüge oder Destillate, der entsprechenden natürlichen Früchte sein, meistens aber sind es alkoholische Lösungen mehrerer der vorerwähnten künstlichen, auf chemischem Wege hergestellten „Fruchtäther“. Sie dienen denselben Zwecken wie diese letzteren.

Die „natürlichen“ Fruchtessenzen sind im Geschmack feiner und besser bekömmlich bei dauerndem Genuß, aber auch wesentlich teurer.

werden erhalten durch Einkochen der ausgepreßten Fruchtsäfte mit Zucker bis zu musartiger Konsistenz. Man bestreicht Brot und Brötchen und füllt Gebäck damit.

werden aus zerquetschten Früchten mit Zucker eingekocht.

werden durch Auspressen frischer Früchte erhalten und man bezeichnet dieses erste Preßprodukt als Muttersaft.  Um den in den Preßrückständen noch vorhandenen Saft zu gewinnen, verrührt man die Rückstände mit Wasser und preßt ein zweites Mal und erhält so die Nachpresse. Es ist also ein wesentlicher Unterschied zwischen einem Muttersaft und Mischungen desselben mit Nachpressse oder gar reiner Nachpresse. Die gebräuchlichsten Fruchtsäfte sind: Himbeer- Kirsch-, Zitronen-, Juhannisbeer- und Erdbeersaft.

Da sie im allgemeinen nur kurze Zeit haltbar sind, so pflegt man sie meist mit Zucker zu verkochen und erhält dann Fruchtsirupe.

sind mit Kohlensäure imprägnierte, also moussierende Weine aus Obst- und Beerensäfte.

siehe „Obstweine“.

findet sich neben Traubenzucker und Rohrzucker in den meisten süßen Früchten und anderen Pflanzenteilen, auch im Honig. Er entsteht neben Traubenzucker aus Rohrzucker bei Einwirkung von Säuren oder bei anhaltendem Kochen der wäßerigen Lösung des Rohrzuckers, wobei der letztere in ein Gemisch gleicher Teile Fruchtzucker und Traubenzucker, welches den Namen „Invertzucker“ führt, übergeht.

Fruchtzucker ist farblos, nicht kristallisierbar, schmeckt so süß wie Rohrzucker und zerfließt an der Luft. Verwendung findet er unter anderem in den Konditoreien und in Zuckerfabriken.

sind dünne Holzblätter von edleren, gewöhnlich durch Zeichnung oder Maserung ausgezeichneten Hölzern (Mahagoni, Ebenholz, Nußbaum usw.), mit welchen man Möbel aus billigerem, leichterem Holz überzieht (furniert), um ihnen das Aussehen der edleren Holzarten zu geben. Das „Furnieren“ geschieht durch Aufleimen. „Furnierte“ Möbel stehen also im Gegensatz zu „massiven“ Möbeln.