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Eric Grünzahns Warenkunde

Buchstabe A 

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kleine gebratene und in Würzessig marinierte Aale.​

(Hundszunge, Pole), ein Platt- oder Schollenfisch, der an den nördlichen Küsten Europas und an der Ostküste von Nordamerika, selten in Nord- und Ostsee lebt.

sind schlangenähnliche Fische, ohne Bauchflossen mit scheinbar nackter Haut, die als Raubfische in Meer und Flüssen, in tiefem Wasser mit schlammigem Grunde leben. Sie sind über ganz Europa verbreitet, fehlen aber in allen Flüssen, welche unmittelbar ins Kaspische oder Schwarze Meer münden. Im Winter hält der Aal, im Schlamm verborgen, Winterschlaf. In gewissem Alter wandert er von Oktober bis Dezember, meist zu stürmischer Nachtzeit, ins Meer, um in tiefen Gründen zu laichen. Diese ausziehenden Aale kehren nicht zurück. Aus den Eiern gehen farblose und völlig durchsichtige Tierchen hervor, die lanzettlichen Blättern ähneln. Nach und nach nimmt der seitlich zusammengedrückte Körper dieser Tierchen immer mehr wurmförmige Gestalt des Aales an und die Farblosigkeit und Durchsichtigkeit beginnen zu schwinden. Ist die Verwandlung beendigt, so nähern sich die jetzt etwa 6 Zentimeter langen Älchen den Küsten, wandern in die Flüsse ein, zerstreuen sich, wachsen allmählich heran und verharren hier bis zu einer gewissen Stufe der Entwicklung, etwa bis zum fünften Lebensjahre.

Man pflegt demgemäß Flußaale und Meeraale zu unterscheiden. Flußaale werden bis über einen Meter lang und armstark bei einem Gewicht von zuweilen 4 bis 5 Kilogramm; ihr Rücken ist dunkel graublau oder grünlich, der Bauch stets heller. Seeaale werden länger und schwerer. Der Aal wird meist mit Netzen gefangen, seltener mit der Angel, und am besten durch Abtrennen des Kopfes getötet. Große Mengen fängt man in Schleswig-Holstein, den Ostseeprovinzen, in Holland, in den Lagunen an der Pomündung in Italien.

Der fettreiche Aal ist überall wegen seines schmackhaften (aber nicht leicht verdaulichen Fleisches geschätzt und wird meistens geräuchert, auch mariniert oder in Gelee genossen.

Dem Flußaal verwandt und ähnlich ist die hauptsächlich im Mittelmeer lebende und schon bei den alten Römern wegen ihres sehr schmackhaften Fleisches in Teichen gezüchtete Muräne.

Die Haut der Aale wird vielfach zu Leder verarbeitet.​

ist ein starker Branntwein von grünlicher Farbe, zu dessen Darstellung trockenes Wermutkraut, Anis und Fenchel mit gewässertem Spiritus eingeweicht, nach einiger Zeit der Alkohol abdestilliert und das Destillat mit Wermutessenz grün gefärbt wird. Er wird besonders in Frankreich, meist mit Wasser vermischt, in großen Mengen getrunken und wirkt bei übermäßigem Genuß äußerst gesundheitsschädlich, nervenzerrüttend.

ist ein in wechselnden Mustern gestreiftes Mineral, aus Kieselsäureablagerungen entstanden, deren einzelne Schichten verschiedene Farben und Dichtigkeit zeigen. Die verschiedenen Farben rühren gewöhnlich von wechselndem Gehalt an Eisen- und Manganverbindungen her. Auch ist es allgemein üblich in der Achatindustrie, den zu Luxus- und Schmuckgegenständen verarbeiteten Stein zwecks Verschönerung noch künstlich zu färben, indem man ihn z.B. in Lösungen von Zucker oder Honig legt und dann mit Schwefelsäure behandelt, wodurch der Zucker verkohlt, also schwarz wird. Da die verschiedenen des Minerals sich verschieden stark mit der Flüssigkeit vollsaugen, weil sie ungleichmäßig porös sind, so entstehen abwechselnd hellere und dunklere Tönungen. Überhaupt lassen sich durch die Behandlung mit geeigneten Chemikalien beliebige Farbzeichnungen erzeugen. Der schwarzweiß gestreifte Achat wird mit dem Sondernamen Onyx bezeichnet.

Sitz der Achatschleiferei sind seit alter Zeit Oberstein und Idar an der Nahe.

Die jungen Schößlinge des Bambusrohrs werden als Gemüse genossen oder in scharfem Gewürzessig eingelegt und kommen dann unter dem Namen „Achia“ auch auf den europäischen Markt.

soviel wie „Eierkognak“.

ist eine Pflanzengallerte, eine an den Küsten des indischen Ozeans häufig vorkommende Meeresalge, die getrocknet, in Form von Fäden in den Handel kommt und als Ersatz für Hausenblase und Gelatine in der Küche und in Konditoreien gebraucht wird, da sie bedeutend ausgiebiger ist als diese. Agar-Agar quillt in kaltem Wasser bloß auf und löst sich erst beim Kochen.

ist sehr feinkörniger, dichter, durchscheinender Gips, äußerlich marmorähnlich, meist rein weiß, häufig geadert, streifig oder wolkig, auch wohl in einen gelblichen, rötlichen oder bläulichen Ton überspielend. Die beste Qualität findet sich in Oberitalien bei Florenz. Man gebraucht den Alabaster selten zu eigentlichen Bildhauerarbeiten, verarbeitet ihn vielmehr zu Vasen Schalen, Dosen, Uhrgehäusen, Säulen, Platten, Nippes und ähnlichen Schmuck- und Luxusgegenständen.

ist ein helles, stark gehopftes, englisches Bier.

eine klebereiche Weizenstärke, welche für Teigwaren gebraucht oder auch als Nährmittel in Form von Suppen und Brei genossen wird.

(“Espartogras“), eine in Spanien und Nordafrika massenhaft wild vorkommende Grasart, welche in der Papierfabrikation Verwendung findet und als Faserstoff für Flechtarbeiten, Packtuch, Seilerwaren usw. verarbeitet wird.

ein Metallgemisch aus Kupfer, Zink und Nickel. Vergleiche „Neusilber“.

Alkohol oder, was das selbe bedeutet, Spiritus, Weingeist, Sprit, sowie alkoholhaltige Flüssigkeiten werden aus Zucker oder Stärke enthaltenden Flüssigkeiten durch Gärung und eventuell nachfolgende Destillation hergestellt.

Für die Bereitung  aller alkoholischen Fabrikate benötigt man einer zuckerhaltigen Flüssigkeit, die entweder schon fertig vorhanden ist oder durch einfaches Auspressen aus dem Rohmaterial gewonnen wird (Fruchtsäfte) oder erst aus stärkereichen Rohstoffen (Kartoffeln, Getreidekörnern) gebildet werden muß, indem man die Stärke durch Behandlung mit Malz (siehe dieses) in gärungsfähigen Zucker umwandelt.

Der in den so gegebenen Säften und Lösungen vorhandene Zucker gerät durch die Einwirkung der überall  vorhandenen Hefepilze in sogenannte alkoholische Gärung, d.h. der Zucker wird unter dem Einfluß dieser Hefepilze verwandelt in Alkohol und Kohlensäure. Der Alkohol bleibt in der übrigen Flüssigkeit gelöst, die Kohlensäure entweicht zum größten Teil gasförmig.

Die fertig vergorene Flüssigkeit kann nun als solche Verwendung finden, wie es z.B. beim Wein und Bier der Fall ist, oder man erzeugt aus ihr auf dem Wege der Destillation ein alkoholreiches Produkt. Erhitzt man nämlich die vergorene Flüssigkeit, welche den gebildeten Alkohol enthält, in einem geschlossenen, nur mit einem Abzugsrohr für die Dämpfe versehenen Kessel, so verflüchtigt sich zunächst der Alkohol, geht über und sammelt sich in einer abgekühlten Vorlage; das Wasser bleibt, je nach der Leitung des Destillationsprozesses, zu einem mehr oder weniger großen Teil ein dem Kessel zurück. Man bereitet auf diese Weise im allgemeinen zunächst alkoholreichere Produkte, stellt so z.B. viele Trinkbranntweine her. Durch mehrfach wiederholte Destillation kann man den Alkohol immer mehr anreichern, wasserfrei machen, erhält als Produkt Rohspiritus und endlich fast wasserfreien Spiritus (Alkohol, Sprit).

Näheres siehe bei „Spiritus“.

Das älteste und edelste von allen gegorenen Getränken ist der aus dem Safte der Weintrauben gewonnene Wein, dem sich die Obst- und Beerenweine aus zuckerhaltigen Früchten anschließen. Nach Erfindung der Destillation, welche im achten Jahrhundert von den Arabern gemacht worden sein soll, begann man die vergorenen Säfte der Trauben, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Beeren usw. zu destillieren und benutzte das Destillat anfänglich als Arznei- und Heilmittel (aqua vitae), aber bald fanden auch die Gesunden Gefallen an dem Genuß und so breitete sich derselbe allmählich aus. Ursprünglich wurden weinartige Flüssigkeiten der Destillation unterworfen und da hierzu ein stärkeres Erhitzen (Brennen) derselben notwendig ist, so bezeichnet man das Destillationsprodukt als Branntwein und übertrug diese Bezeichnung als Sammelnamen dann auf alle ähnlichen Getränke.

Nachdem man kennengelernt hatte, daß auch alle stärkereichen Rohstoffe, zunächst die Samen der Getreidearten (Korn), durch geeignete Behandlung (mit Malz) auf Trinkbranntweine verarbeitet werden können, wurden diese Kornbranntweine mit der Zeit zu einem Massenkonsumartikel breiter Volksschichten.

Mit der Ausbreitung der Kartoffelkultur eroberte sich die an Stärke so reiche Kartoffel immer mehr das Feld als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Alkohol und alkoholischen Flüssigkeiten. Außer als Genußmittel fand der Alkohol  allmählich auch für gewerbliche Zwecke immer weiter ausgedehnte Verwendung. Während man aber für Genußzwecke auf ein Destillat von etwa 40 Prozent hinarbeitet, verlangt die Technik möglichst hochprozentigen Alkohol, der fast kein Wasser mehr enthält. Das ist aber nur im Großbetrieb möglich. Die Fabrikation von Alkohol und alkoholischen Destillaten (Branntweinen) liegt zurzeit in Deutschland so: etwa ein Drittel der Gesamtproduktion an Alkohol kommt auf die Branntweinbrennereien, welche mehr im Kleinbetrieb nach alter Art direkt Trinkbranntweine mit ungefähr 40 Prozent Alkohol aus den verschiedensten Rohmaterialien (Getreide, Kartoffeln, Pflaumen, Kirschen usw.) herstellen; die übrigen  zwei Drittel werden in Form von etwa 80prozentigem Alkohol aus Kartoffeln in landwirtschaftlichen Großbrennereien gewonnen und in besonderen Raffinerien auf fast reinen, wasserfreien Alkohol (Sprit) weiter verarbeitet. Aus diesem Kartoffelspiritus fabriziert man dann  durch Verdünnen mit Wasser und Zusatz von Essenzen, oder durch Ausziehen von Kräutern mit dem verdünnten Spiritus und nachfolgender Destillation dieses Kräuterauszuges oder einfache Filtration desselben, die meisten Trinkbranntweine.

Mischt man diesen Produkten Zucker bei, so erhält man „Liköre“.

Bekanntlich unterliegt jeder Alkohol zu Genußzwecken einer hohen Steuer, während solcher für gewerbliche und industrielle Zwecke steuerfrei ist. Im Haushalt braucht man ihn z.B.  zum Brennen und Heizen. Damit aber der steuerfreie, gewerblich benutzte Spiritus nicht doch heimlich getrunken und der Staat um die Steuer betrogen wird, denaturiert man ihn, d.h. man macht ihn durch Zusatz geeigneter Stoffe (Pyridinbasen) ungenießbar.

Bekannte alkoholische Getränke sind z.B.: Wein, Obst- und Beerenwein, Schaumwein, Bier, Branntwein und Liköre, Kognak, Arrak, Rum, Whisky, Absynth, Punsch; auch Kefir und Kumys kann man in gewissem Sinne hierher rechnen.

Anhang: Gärung. Unter Gärung versteht man gewisse, in der Regel unter Gasentwicklung vor sich gehende Zersetzungsprozesse organischer, besonders zuckerhaltiger Substanzen, welche durch eigentümliche niedere Organismen (Bakterien, Bazillen, Pilze, Fermente) hervorgerufen werden. Je nach dem Produkt, welches dabei hauptsächlich entsteht, welches dabei hauptsächlich entsteht und welches durch die Natur des Gärungserregers bestimmt wird, spricht man von einer alkoholischen, Milchsäure-, Buttersäure- Essig­säure- usw. Gärung. Milchsäurebakterien sind z.B. tätig in saurer Milch, im Sauerkraut und in Sauerteig, in den Milchpräparaten Kefir, Kunys, Joghurt, Essigsäurebakterien beim Sauerwerden alkoholischer Flüssigkeiten (Essigbereitung).

Der bekannteste Gärungsvorgang ist die durch Hefepilze hervorgerufene geistige oder alkoholische Gärung zuckerartiger Substanzen, besonders zuckerhaltiger Flüssigkeiten (und indirekt stärkehaltiger Stoffe, welche vorher durch „Malz“ verzuckert werden müssen), wobei der Zucker in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt wird. Die alkoholische Gärung tritt stets ein, wenn zuckerhaltige Flüssigkeiten, z.B. Obstsäfte, bei mittlerer Temperatur mit der Luft in Berührung kommen. Sie tritt aber nicht ein, wenn man solche Flüssigkeiten aufkocht und dann den Zutritt der Luft verhindert. Dies erklärt sich daraus, daß durch das Kochen die in der Flüssigkeit vorhandenen Hefepilze zerstört werden und er Zutritt neuer Hefekeime infolge der Abschließung der Luft unmöglich gemacht ist. Sobald man die Luft wieder zutreten läßt, finden  sich auch schnell Hefekeime ein, welche sich in der Flüssigkeit entwickeln und die Gärung derselben veranlassen.

Äußerlich gibt sich die Gärung kund durch das Auftreten der Kohlensäurebläschen in der Flüssigkeit, welche an die Oberfläche streben und in die Luft entweichen, der ursprünglich süße Geschmack der Flüssigkeit verliert sich allmählich, statt dessen macht sich der Alkoholgehalt mehr und mehr bemerkbar. Die Gärung ist beendet, wenn die Kohlensäureentwicklung aufgehört hat.

Man macht von der durch Hefepilze bewirkten alkoholischen Gärung Gebrauch bei der Herstellung von Wein, Bier, Branntwein, Spiritus und beim Backen. Vergleiche diese Artikel sowie „Hefe“.

ist der eingedickte Saft aus den dicken, fleischigen Blättern einiger afrikanischen und indischen Lilienpflanzen. Aloe kommt in schwarzbraunen, glänzenden Brocken in den Handel, schmeckt sehr bitter und wirkt abführend.

ein Metallgemisch aus Kupfer, Zink und Nickel. Vergleiche „Neusilber“.

die Wolle des im westlichen Südamerika heimischen gleich­namigen Tieres.

Die Kenntnis des Metalles Aluminium ist noch nicht hundert Jahre alt und seine fabrikmäßige Herstellung erfolgte erst in der zweiten Hälfte des verflossenen Jahrhunderts. Da sich die Fabrikation nur dort lohnt, wo billige elektrische Kraft durch Vermittlung großer Wassergewalten zur Verfügung steht, so finden wir die Aluminiumfabriken am Rheinfall bei Neuhausen und bei Rheinfelden, an den Niagarafällen, an den Gebirgswassern in Savoyen, Norwegen usw.

Das Ausgangsmaterial für die Gewinnung von Aluminium sind zwei ziemlich selten in großen Lagern vorkommende Mineralien, der „Bauxit“ (an der Rhone und der Lahn gefunden) und der „Kryolith“ (aus Grönland). Aluminium ist weiß mit einem bläulichen Schimmer, sehr leicht, an der Luft beständig. Es eignet sich für Küchengeschirre, Kochgeräte, wegen seiner Leichtigkeit und Luftbeständigkeit auch für mancherlei Gebrauchs- und technische Gegenstände (Instrumente, Operngläser, Fernrohre, Luftschiffe, Flugapparate), aber es hat in vieler Hinsicht bisher nicht den Erwartungen entsprochen, die man glaubte daran knüpfen zu dürfen. Wichtig ist die Verwendung des Aluminiums in der Bearbeitung und Reindarstellung anderer Metalle (Aluminiothermie).

ist ein wachsartiger Körper von grauer Farbe und eigentümlich ange­nehmen, ungemein haftendem Geruch. Sie findet sich in den Tropen auf dem Meere schwimmend oder an den Küsten und wird besonders nach Stürmen mit Netzen gefischt. Sie kommt meist in kleinen Stücken, doch auch in Massen von einem Zentner und mehr vor, hauptsächlich bei Madagaskar, Java, Japan. Man nimmt an, daß es krankhafte Ausscheidungsprodukte des Pottwals sind. Die Ambra ist ungemein teuer und wird besonders im Orient als Parfüm benutzt.

die getrockneten Puppen der Ameisen, werden als Fisch- und Vogelfutter gebraucht.

ein beliebter Schmuckstein von violetter Farbe, der aus kristalliner, wasserfreier Kieselsäure (Quarz) besteht mit Spuren färbender Substanzen. Je mehr gleichmäßig durchsichtig und je dunkler der Stein gefärbt, desto mehr ist er geschätzt. Bedeutende Fundstätten für edle Amethyste sind gewisse Bezirke in Uruguay, Südbrasilien, Ceylon, im Ural.

ist ein stechend riechendes Gas, das in wässeriger Lösung im Haushalt unter dem Namen Salmiakgeist bekannt und als Fleckenreinigungs-, Riech-, Insektenmittel, in geeigneter Mischung als Einreibungsmittel in Gebrauch ist. Ammoniak wird als Nebenprodukt in den Gasanstalten und Kokereien gewonnen. Vergleiche „Salmiakgeist“ und „Leuchtgas“.

ist so viel wie Soda, welche nach dem Verfahren von Solvay unter Zuhilfenahme von Ammoniak dargestellt wird. Vergleiche „Soda“.

ist eine Lösung von Ammoniakgas in Wasser, bekannt unter dem Namen „Salmiakgeist“. Siehe diesen.

(französische) Bezeichnung für Zündplättchen, welche ein Gemisch von amorphem Phosphor und chlorsaurem Kali zwischen Papier enthalten und beim Schlagen explodieren.

ist die mehrere Kilogramm schwere, mit einem Blätterschopf gekrönte, in allen Tropengegenden verarbeitete und in Europa in Treibhäusern gezogene Frucht der Ananasstaude (Ananas savitus). Das gelbliche, saftige Fleisch von süßsäuerlichem Geschmack besitzt ein ungemein feines Aroma und wird frisch in Scheiben geschnitten mit Zucker gegessen, sowie zur Bereitung von Bowle, Konfitüren, Essenzen, Punsch, Parfüms usw. benutzt.

ein meist künstlich auf chemischem Wege bereiteter Fruchtäther von ananasähnlichem Geruch, der als billiger Ersatz des natürlichen Ananasaromas in der Konditorei, für Limonaden usw. Verwendung findet.

kann die aus der natürlichen Frucht hergestellte Essenz sein, meist aber wird sie als Ersatz des Naturprodukts durch Auflösen des künstlichen Ananasäthers in Alkohol bereitet.

(echte Sardellen), bis etwa 15 Zentimeter lange Fische aus der Familie der Heringe, die auf dem Rücken bräunlichblau, an den Seiten und am Bauche weiß, am Kopf goldig sind und den Atlantischen Ozean bis zum Kanal, selten die Nord- und Ostsee bewohnen. Im Frühjahr kommen sie zur Laichzeit in großen Scharen an die Küste Frankreichs, Hollands und Belgiens, werden in Netzen gefangen, sofort geköpft, ausgenommen und in kleinen Fässern eingesalzen (echte Sardellen) oder mariniert und stark gepfeffert (Anchovis). Vergleiche auch „Hering“. Unter dem Namen „Anchovis“ gehen im Handel auch die mit Gewürzen und Essig konservierten Sprotten, die an den Küsten der Nord- und Ostsee gefangen werden.

(Sardellenbutter) wird durch Feinwiegen der entgräteten Anchovis und Vermischen mit Butter bereitet, kommt in Zinntuben gefüllt  in den Handel und dient zum Bestreichen von Brot.

(Mohair), die langen, seidenartigen Haare der Angoraziege in Kleinasien, welche zu feinen Geweben verarbeitet werden.

die im Handel vielfach gebräuchliche Bezeichnung für eine große Zahl von Teerfarbstoffen, das sind künstliche organische Farbstoffe, die auf chemischen Wege aus den verschiedenartigen Destillationsprodukten des Steinkohlenteers (Benzol, Toluol, Anilin, Naphthalin usw.) hergestellt werden. Sie zeichnen sich aus durch große Schönheit der Farben, außerordentliche Mannigfaltigkeit der Farbnüancen, gutes Färbevermögen, Einfachheit in der Anwendung und Billigkeit und haben aus diesen Gründen die natürlichen Farbstoffe mehr und mehr verdrängt. Sie kommen in den Handel als trockene Pulver oder in Teigform oder in Lösung und werden in riesigen Mengen gebraucht zum Färben von Garn und Geweben, Papier, Leder, Holz, zur Tintenfabrikation usw.

die Früchte der Anispflanze (Pimpinella anisum), welche in zahlreichen Sorten in Deutschland, Rußland, Südeuropa, Kleinasien, Ägypten, Südamerika und anderen Orten als Feldfrucht angebaut wird. Ein beliebtes Küchen- und Kuchengewürz, dessen ätherisches Öl zur Likörfabrikation dient.

das aus Anissamen durch Destillation mit Wasserdampf gewonnene ähterische Öl, welches hauptsächlich für Liköre, Essenzen, Bonbons und Konditorwaren gebraucht wird. Vergleiche „Ätherische Öle“.

die älteste fossile Kohle, schwarz mit metallischem Glasglanz und muscheligem Bruch. Anthrazit ist schwer entzündlich, entwickelt aber, einmal in Brand, sehr große Hitze ohne Rauch. Er bildet gewissermaßen das letzte, älteste Produkt jener Prozesse, durch welche pflanzliche Substanz allmählich in Kohle verwandelt wird. Vergleiche „Torf“, „Braunkohle“, „Steinkohle“.

(fäulniswidrige Mittel) sollen die Zersetzung  organischer Substanzen (Fäulnis, Gärung) verhindern, indem sie die fäulnis- und krankheiterregenden Keime (Bazillen, Bakterien) in ihrer Entwicklung hemmen oder dieselben abtöten. Als solche Mittel sind z.B. in Gebrauch: schweflige Säure und schwefligsaure Salze, Borsäure, Salizylsäure, Karbolsäure, Thymol, Sublimat, Kupfervitriol, arsenige Säure, Holzessig, Jodoform, Chlorzink, Teer usw. In der Heilkunde wendet man antiseptische Mittel allgemein an, um dem Eintreten fauliger Zersetzung bei der Wundbehandlung vorzubeugen und bei Infektionskrankheiten die Krankheitskeime unschädlich zu machen.

die Früchte des in allen Weltteilen weit verbreiteten und durch eine mehrere Jahrtausende alte Kultur in zahllosen Varietäten bekannten Apfelbaums (Pirus malus). Die Blütezeit fällt bei uns in den April und Mai, die Ernte in die Monate August, September und Oktober. Man benutzt die Äpfel frisch als Obst, gekocht und gedörrt als Kompott, als Backobst, zur Bereitung von Kraut, Apfelwein, Essig, Branntwein. Große Mengen von Äpfeln werden jahraus, jahrein, frisch und gedörrt aus Nordamerika, besonders Kalifornien, nach Europa verschickt. Beliebte Sorten sind Borsdorfer, graue und Goldreinetten, Kalvillen, Gravensteiner usw.

(Orangen), die kugelrunden, orangegelben Früchte des Orangenbaumes (Citrus Aurantium), mit warziger Oberfläche. Das saftige Fruchtfleisch ist gelb bis blutrot, enthält viel Zucker und schmeckt erfrischend säuerlichsüß. Der Baum wird in allen Mittelmeerländern, im Orient, am Kap, in Südamerika, Kalifornien und anderen Gegenden kultiviert. Man erntet je nach Lage und Sorte von Oktober bis zum Frühjahr, aber nur  die vor der völligen Reife abgenommenen Früchte vertragen längeren Transport. Sehr geschätzt sind die kleinen, dünnschaligen Blutapfelsinen oder Mandarinen (von Citrus nobiles) mit gelbroter Schale und blutrotem, in besonderem Maße wohlschmeckendem Fleisch.

die mehr wie pflaumengroßen, kurzgestielten, kugeligen, mit einer seitlichen Furche versehenen, orangegelben, auf einer Seite rot angelaufenen Früchte des Aprikosenbaumes (Prunus armeniaca). Das Fleisch ist gelblich, saftig und umschließt einen Stein mit mandelartigem Kern. Der Aprikosenbaum wird in den Vereinigten Staaten, Ostindien, Kleinasien, im südlichen Europa und den Mittelmeerländern viel kultiviert, hält aber auch in Norddeutschland ziemlich gut aus; man zieht ihn hier gewöhnlich am Spalier.

Die von der harten Schale befreiten Kerne der Aprikosenfrucht ähneln in Geschmack und Geruch den Mandelkernen und werden wie diese in Konditoreien benutzt oder man preßt aus ihnen ein feines, dem Mandelöl ähnliches, fettes Öl. Aprikosenkerne bilden in den Mittelmeerländern einen nicht unbedeutenden Handelsartikel.

wird durch Auspressen der Aprikosenkerne erhalten uns ist ein dem Mandelöl ähnliches, fettes Öl. Der nach dem Auspressen des Öls verbleibende Samenrückstand wird häufig auf Branntwein verarbeitet, der nach bitteren Mandeln schmeckt.

soviel wie „Erdnußöl“.

Die in Ostindien kultiviert Arekapalme (Areca Catechu) trägt lange Büschel eiförmiger, orangeroter Früchte von der Größe eines Hühnereies, deren ungenießbares Fleisch eine kegelförmige Nuß in zerbrechlicher Schale umschließt. Diese Nüsse werden in jenen Gegenden in großen Mengen allgemein zum Betelkauen benutzt. Siehe „Betelnüsse“.

ein Metallgemisch aus Kupfer, Zink und Nickel. Vergleiche „Neusilber“.

ein besonders in Thüringen beliebter Kräuterlikör.

wird hauptsächlich in Vorder- und Hinterindien, sowie auf den benachbarten Inseln (Java, Ceylon) fabriziert und zwar dient als Ausgang#material zu seiner Darstellung Reis und der Saft aus den Blütenkolben der Koko#palme. Der Reis pflegt mit Zusätzen von Zuckerrohr­melasse und Palmsaft vergoren zu werden, aus der vergorenen Maische wird dann der entstandene Alkohol (Arrak) abdestilliert. Da der Arrak beim Lagern in Fässern eine gelbe Farbe annimmt, so muß derselbe für den Gebrauch in Deutschland, wo man wasserhelle Handelsware verlangt, vermittels Knochenkohle farblos gemacht werden.

Wie alle ähnlichen Fabrikate gewinnt der Arrak sehr beim Lagern. Er wird durch Verdünnen mit gewässertem Spiritus sehr häufig verfälscht oder gar, ähnlich wie Kognak, Rum usw., aus Essenzen der verschiedenartigsten Herkunft mit Spiritus und Wasser nachgemacht. Solche Produkte müssen als Arrakverschnitt, Kunst- oder Fassonarrak gekennzeichnet sein.

Die Hauptverwendung findet der Arrak (ähnlich wie Rum) für Punschessenzen (Schwedischer Punsch).

Vergleiche auch „Alkohol“ und „Branntwein“.

(Marantastärke, Manihotstärke) nennt man die Stärke, welche aus den Wurzelstöcken verschiedener tropischer Pflanzen gewonnen wird. Man unterscheidet brasilianisches Arrowroot oder Manihot- oder Cassavastärke, westindisches Arrowroot oder Marantastärke, ostindisches Arrowroot oder Tikormehl, Guayana-Arrowroot oder Yamswurzel­­stärke und andere.

Man benutzt Arrowroot für Backwaren, für Kleister in der Appretur, für medizinische Präparate, Nährmittel, Tapioka usw.

sind die grünen, noch nicht völlig entwickelten Blütenköpfe der distelartigen Artischockenpflanze. Man benutzt den fleischigen Blütenboden (sogenannten Käse) und den unteren Teil der dachziegelartig übereinander liegenden Hüllschuppen, die in der mannigfachsten Zubereitung als Gemüse genossen werden. Die Artischocke erfordert ein mildes Klima und wird besonders im südlichen Europa und in Nordafrika kultiviert.

ist ein faseriges, sich weich und seidig anfühlendes Mineral, aus kieselsaurer Magnesia bestehend und zu feuerfesten Geweben und Gespinsten, als Wärmeschutz- und Isoliermaterial, in Form von Asbestpapier, Asbestplatten, Asbestwolle usw. gebraucht. Hauptfundorte sind Kanada (bei Montreal), Korsika, Schweiz, Tirol, Böhmen (bei Aussig), Salzburg, Oberitalien.

(Erdpech), das bei der Herstellung von Straßenbelegen ausgedehnte Verwendung findet, ist ein Naturprodukt, welches wahrscheinlich durch allmähliche Oxydation von Erdöl entstanden ist. Es kommt vor als Asphaltstein, das ist mit Asphalt durchtränkter Kalkstein, in Travers bei Neuschatel in der Schweiz, bei Syssel in Frankreich, bei Limmer in Hannover, in Dalmatien, Sizilien und anderen Orten. Auf der Insel Trinidad bildet flüssige Asphaltmasse einen kleinen See, welcher sich immer wieder von unten ergänzt. Asphalt findet sich ferner an den Ufern des Toten Meeres, auf Kuba, am Orinoco in Südamerika, in Mesopotamien.

kalte Fleisch- oder Fischspeise mit Geleeüberzug.

(schwedischer, Stragelkaffee), die gerösteten, kugeligen, erbsen­großen  Samen der in Südeuropa heimischen Kaffeewicke, welche als Kaffeesurrogat Verwendung findet.

sind flüchtige, stark riechende Produkte des Pflanzen­körpers, welchen die Pflanzen in der Regel ihren eigentümlichen Geruch verdanken. Sie finden sich in großer Mannigfaltigkeit und sehr verbreitet im Pflanzenreich, besonders in Blüten, Samen, Fruchtschalen, aber auch in Blättern, Wurzeln, Stengeln. Man gewinnt sie daraus durch Destillation mit Wasser oder Dampf. Sie sind flüssig und erzeugen auf Papier Fettflecken, die sich von dem durch die eigentlichen Fetten und fetten Ölen hervorgebrachten dadurch unterscheiden, daß sie wieder verschwinden.

Sie dienen als Arzneimittel, zu Likören, Essenzen, Konditorwaren, Parfüms, Seifen usw. Die bekanntesten ätherischen Öle sind: Rosen-, Anis-, Fenchel-, Kümmel-, Pfefferminz-, Zitronen-, Bergamott-, Nelken-, Lavendel-, Pomeranzen-, Zimtöl u.a.

(gebrannter Kalk). Wenn kohlensauerer Kalk (Kalkstein, Marmor, Kreide) in den Kalköfen geglüht wird, so verliert er seine Kohlensäure, welche gasförmig entweicht, und zurück bleibt der gebrannte oder Ätzkalk. Mit Wasser befeuchtet, zerfällt er unter starker Erhitzung zu einem weißen Pulver, welches den Namen gelöschter Kalk führt und mit weiterem Wasser und Sand angerührt den Kalk- oder Luftmörtel gibt.

(Auslese- oder Kabinettweine), feine Weine, welche aus am Stocke mehr oder weniger stark eingetrockneten, besonders vorsichtig ausgelesenen Weintrauben bester Lage mit besonderer Sorgfalt hergestellt werden.

sind Muscheltiere mit unregelmäßigen, ungleichen, außen sehr rauhen, innen glatten, weißen Schalen. Sie finden sich weit verbreitet an den westeuropäischen Küsten, auch im Mittelmeer, besonders auch an der Ostküste von Nordamerika, und sind an Felsen in Tiefen von wenigen bis 40 Metern festgewachsen, kolonienweise angesiedelt auf den sogenannten Austernbänken. Ihr Fang geschieht dort, wo die Bänke bei der Ebbe trocken liegen, mit der Hand, sonst mit Rechen oder Scharrnetzen. Die Fangzeit ist von September bis 1. Mai. In den Monaten ohne „r“ sind die Austern mager und unschmackhaft, überdies rasch dem Verderben ausgesetzt und daher nur mit Vorsicht zu genießen. Sie gelten seit alten Zeiten als sehr nahrhafter Leckerbissen für Feinschmecker. Das vielfach beliebte Beträufeln mit Zitronensaft oder gar Bestreuen mit Pfeffer ist nicht zu empfehlen. Die Schalen dürfen nicht klaffen, denn sonst ist das Tier abgestorben und giftig. Die frische, unzubereitete Auster empfiehlt sich für das Frühstück oder die Abendmahlzeit; im übrigen kommt sie auch gebacken, gedämpft, in Suppen, Pasteten, als Beigabe zu Ragouts usw. auf die Tafel und wird in Büchsen konserviert (Amerika). In England, Frankreich, Belgien, Holland, auch an der schleswigschen Nordseeküste hat man künstliche Austernparks angelegt, wo die Tiere gezüchtet werden, in dem man der jungen Brut, welche sonst größtenteils zugrunde geht, geeignete Vorrichtungen darbietet, auf denen sie sich anheften und ungestört heranwachsen kann, bis sie etwa vom vierten Jahre ab marktfähig ist. Die beste Sorte sind die kleinschaligen Natives, besonders von Whitstable an der Themsemündung und von Ostende.

für Beleuchtungszwecke wird hier und da in Haushaltungen oder gewerblichen Anlagen verwendet, meist, wenn Leuchtgas oder elektrisches Licht nicht zu haben ist. Vor etwa 20 Jahren wurde es als Lichtstoff eingeführt und mit großen Erwartungen aufgenommen, die sich aber bisher nur zu einem geringen Teil erfüllt haben.

Das Azetylengas entwickelt man im Hause selbst in geeigneten Apparaten, indem man käufliches Kalziumkarbid in Wasser taucht oder mit Wasser übergießt. (Das Kalziumkarbid wird fabrikmäßig dargestellt durch Erhitzen eines Gemisches von Koks und Kalk mit Hilfe des elektrischen Stroms). Es gibt ein sehr schönes, fast weißes Licht, welches bedeutend stärker leuchtet als Leuchtgas. Trotzdem und trotz der Einfachheit der Darstellung und seiner Billigkeit kann es gegen das Leuchtgas und elektrisches Licht nicht aufkommen, und zwar wohl hauptsächlich deshalb, weil diese letzteren, wenn auch teurer, stets gebrauchsfertig von Zentralstellen aus geliefert werden.

Weitere Verbreitung hat das Azetylengas gefunden für Fahrrad- und Wagenlaternen, mit Ölgas gemischt zur Beleuchtung der Eisenbahnwagen, in der Metallindustrie benutzt man die Hitze seiner Flamme zum Löten und Schweißen.