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Eric Grünzahns Warenkunde

Buchstabe G

Warenkunde A B C D E F G H I=J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

(Jet) ist eine dichte und feste Braunkohlenart von muscheligem Bruch und samtartiger Schwärze, die wegen ihrer Festigkeit und hohen Politurfähigkeit zu Schmuckgegenständen verarbeitet wird.

wird aus dem Käsestoff (Kasein) der entfetteten Milch hergestellt, indem man ihn unter Zusatz von Farbstoffen und geeigneten Chemikalien in Formen preßt und trocknet. So präparierte Platten lassen sich beliebig schneiden und auf der Drehbank bearbeiten.

Galalith dient als Ersatz für Elfenbein, Zelluloid (vor dem es den Vorzug der fehlenden Feuergefährlichkeit voraus hat), Horn, Schildpatt, Hartgummi usw. und man fertigt daraus Kämme, Stock-, Schirm, Messergriffe, Schachfiguren, Nippes, Spiel- und Galanteriewaren usw.

sind kugelige, haselnuß- und mehr große, spröde Auswüchse, welche an den Zweigen einer besonders in Kleinasien heimischen Eichenart durch den Stich der Gallwespen hervorgerufen werden. Sie sind ausgezeichnet durch ihren hohen Gehalt an Gerbsäure und dienen deshalb zur Bereitung von Tannin, Tinte, zum Ledergerben usw.

findet als Fleckseife, zum Kaltwaschen empfindlicher farbiger Stoffe Verwendung und wird aus Olivenöl mit Ätznatron unter Zusatz von Ochsengalle, meist auch Borax und Quillajarindenauszug hergestellt. Vergleiche „Seife“.

siehe „Gänseschmalz“.

das weiße bis bläulichgelbe, etwas körnige Brust- und Eingeweidefett der Gänse, das wegen seines angenehmen Geschmacks vielfach als Speisefett in Haushaltungen geschätzt wird. Wegen seines niedrigen Schmelzpunktes erhält es für seine Verwendung als Streichfett im Haushalt gern einen Zusatz von Schweinefett.

heißen die durch Verspinnen von Faserstoffen aller Art hergestellten fortlaufenden Fäden. Die faserigen Rohstoffe werden gleichmäßig neben- und fortlaufend aneinander gelegt und dann so zusammengedreht, daß sie fest aneinander haften und aus den verhältnismäßig kurzen, rauhen Fasern ein einheitlicher, glatter, langer Faden entsteht.

Je nachdem das Spinnen durch Handarbeit oder mittels Maschinen geschieht, unterscheidet man Handgarn und Maschinengarn. Das Spinnen mit der Hand erfolgt noch heute in ländlichen Gegenden und bei entlegenen Völkern wie vor Jahrhunderten und Jahrtausenden mit der Handspindel oder mit dem Spinnrad. In Industrieländern sind diese altehrwürdigen Hausgeräte heutzutage fast ganz durch die Maschinenspinnerei verdrängt.

Das Garn (Feingarn) wird entweder direkt zur Weberei benutzt oder wiederum zwei-, drei-, vierfach usw. zusammengedreht zu Zwirn. Zwirne entstehen also durch das Zusammendrehen mehrerer Garnfäden zu einem Faden.

Je nach dem Faserstoff hat man zu unterscheiden Baumwoll-, Woll-, Leinen- usw. Garn resp. Zwirn, nach seinem Vernwendungszweck Näh-, Stick, Strick- usw. (Garn resp.) Zwirn-, Ketten-, Schuß-, Streich-, Kamm- usw. Garn. Kettengarn dient zur Herstellung der „Kettenfäden“ eines Gewebes, welche nach der Länge desselben verlaufen, während unter „Schuß“ die querverlaufenden Fäden verstanden werden. Kammgarn wird für glatte, gleichmäßige, Streichgarn für mehr rauhe, tuchartige Stoffe gebraucht.

kleine Seekrebse, gewöhnlich aber  „Krabben“ genannt. Man unterscheidet 2 Arten: die „Ostseekrabbe“ oder Granate ist nach dem Kochen schön rot, die „Nordseekrabbe“ oder Sandgarnele mehr grau.

aus alkoholhaltigen Flüssigkeiten und zwar gewöhnlich aus verdünntem Rohsprirtus auf dem Wege der „Schnellessigfabrikation“ bereiteter Speiseessig. Vergleiche „Essig“.

bedeutet im täglichen Leben soviel wie Steinkohlengas oder „Leuchtgas“. Siehe dieses.

siehe „Glühstrümpfe“.

die bei der Leuchtgasfabrikation aus Steinkohlen in den Retorten der Gasanstalten zurückbleibenden Koks, welche für Heizungsanlagen, Zentralheizungen, Kesselfeuerungen usw. Verwendung finden. Vergleiche „Koks“ und „Leuchtgas“.

ist eine benzinartige, sehr leicht entzündliche Flüssigkeit, die aus dem natürlichen Rohpetroleum gewonnen und zur Extraktion von Fett aus Knochen und Samen und zur Wollentfettung benutzt wird. Vergleiche „Benzine“ und „Petroleum“.

mit gewürzter Zuckermasse überzogenen Mandelkerne.

eine andere Bezeichnung für Kolophonium, wird aus Terpentin gewonnen und dient zum Bestreichen der Violinbogen (daher der Name), sowie zur Herstellung von Pflaster, Siegellack, Lackfirnisse usw. Vergleiche „Terpentin“.

ist ein aus Knochen mit Wasser besonders sorgfältig hergestellter, reiner, geruchloser, farbloser oder künstlich rot usw. gefärbter Leim, der in papierdünnen Blättern in den Handel kommt. Die Knochen werden zu diesem Zwecke möglichst gut von Fleischresten und Blut gesäubert und durch Ausziehen mit Benzin entfettet.

Verwendung findet die Gelatine in der Küche für Gelees, Fruchteis, Sülzen, Puddings, für die Bereitung von Bouillonwürfeln, englischem Pflaster, in der Medizin benutzt man sie zur Umhüllung schlecht schmeckender Arzneien (Gelatinekapseln), am meisten gebraucht man sie aber zur Herstellung photographischer Trockenplatten. Vergleiche „Leim“.

soviel wie „Messing“.

nennt man Schmuckstücke aus edlen Steinen (meist sogenannten „Halbedelsteinen“; vergleiche „Edelsteine“), in welchen ein Bild vertieft geschnitten ist, im Gegensatz zu Kameen, auf welchen das Bild sich in erhabener Arbeit befindet.

Pflanzen und Pflanzenteile (Blätter, Blattstiele, Früchte, Wurzeln usw.), welche den Menschen als Nahrung dienen und in Gärten oder auf Feldern angebaut werden. Sie kommen frisch, getrocknet, als Konserven eingemacht und komprimiert in den Handel. Komprimierte Gemüse dienen besonders zur Verproviantierung von Armeen, Schiffen, Reiseexpeditionen. Sie enthalten alle Bestandteile der frischen Gemüse mit Ausnahme des Wassers, lassen sich in kurzer Zeit weichkochen und ihr Geschmack gibt dann demjenigen frisch gekochter Gemüse wenig nach. Mann stellt sie in der Art her, daß die frischen, gut gereinigten Gemüse unter Druck im Wasserdampf behandelt, dann in einem warmen Luftstrom schnell getrocknet und mit Hilfe von Maschinen zu Tafeln zusammengepreßt werden. Dieses Verfahren schließt jede nachteilige Beränderung der Gemüse aus und so kann man nicht nur auf einem kleinen Raum große Mengen derselben aufbewahren, sondern auch unabhängig von Ort und Jahreszeit stets vollweriges Gemüse zur Verfügung haben.

Während die Nahrungsmittel (siehe diese) den Aufbau und die Erhaltung des Körpers bezwecken, die Nährmittel (siehe diese) den verdauungsschwachen Körper unterstützen sollen, ist der Zweck der Genußmittel, anregend und fördernd auf die Verdauungstätigkeit selbst zu wirken. Sie vermögen im allgemeinen nicht direkt an dem Ersatz der durch die Lebenstätigkeit verbrauchten körperlichen Substanz teilzunehmen, sondern sie sollen die Speisen eßbar, schmackhaft machen und durch Reizwirkung auf die Nerven der Verdauungssäfte vermehren und damit die Verdauungstätigkeit selbst zu unterstützen und somit indirekt zu ihrem Teil an der Ernährung beitragen.

Ausschließlich als Genußmittel äußern sich die Gewürze, deren Wirkung auf ihren Gehalt an ätherischen Ölen beruht, welcher ihnen einen besonders angenehmen oder scharfen Geschmack und Geruch verleiht. Alle möglichen Teile von Pflanzen, besonders von solchen aus den Tropenländern, werden als Gewürze benutzt: Samen, Wurzeln, Rinden, Früchte, Blätter. Wir nennen z.B. Pfeffer, Paprika, Muskatnuß, Muskatblüte, Ingwer, Zimt, Nelken, Lorbeerblätter, Vanille (siehe die einzelnen Kennwörter).

Eine andere Gruppe von wichtigen Genußmitteln enthält in der Regel narkotisch wirkende Stoffe, und zwar handelt es sich dabei fast immer um dieselbe narkotische Substanz, das Koffein, oder nahe Verwandte desselben, die in den verschiedenartigsten Pflanzen vorkommen: in den Kaffeebohnen, Teeblättern, Kolanüssen u.a.

Die fetten Öle des Pflanzenreichs werden bei uns fast nur als Genußmittel, zum Anmachen von Salat usw. benutzt, während sie in südlichen Ländern zur Bereitung der Speisen Anwendung finden. Wir gebrauchen zum letzterem Zwecke die tierischen Fette. Die fetten Öle sind enthalten in den Samen und im Fruchtfleisch der Ölpflanzen und Ölbäume und werden daraus durch Abpressen gewonnen.

Fleischextrakt, Fleischpepton, Fleischsaft, käufliche Saucen sind gleichfalls in der Küche viel benutzte Genußmittel, ferner sind hierher zu rechnen die alkoholischen Getränke, der Essig und das Kochsalz, das sowohl als Genußmittel unentbehrlich, weil ohne seinen Zusatz die meisten Speisen ungenießbar sind, als auch für die Erhaltung des Körpers von der größten Wichtigkeit ist, da es einen wesentlichen Bestandteil des Blutes bildet.

 

siehe „Leder“.

(Hordeum sativum) hat ihre größte Bedeutung besonders ihrer Verwendung für die Malz-, Bier-, Spiritus- und Hefenfabrikation zu verdanken. Auch zur Herstellung von Graupen findet sie ausgedehnte Anwendung. Man versteht darunter die von den Samenschalen befreiten Körner, die durch Schleifen und Polieren gerundet und als Zutat zu Suppen sehr beliebt sind. In verschiedenen Gegenden, hauptsächlich im hohen Norden, wird die Gerste als Brotfrucht benutzt. Sie stellt an die Sonnenwärme nur geringe Ansprüche und gedeiht daher selbst noch in kälteren Gebieten. Vergleiche auch „Getreide“.

eine mit Gersten- oder Malzauszug gekochte, gewürzte Zuckermasse, welche vor dem Erstarren in Streifen geschnitten wird, die man dann mehrmals um sich selbst dreht. Findet als Husten- und Naschmittel Verwendung.

Von allen Nahrungsmitteln aus dem Pflanzenreich sind die Getreidearten die wichtigsten, da sie für die große Mehrzahl aller Erdenbewohner in des Wortes bester Bedeutung das tägliche Brot geben. Sie sind über die ganze Erde zerstreute Kulturpflanzen, welche ihrer Samen halber gebaut werden. Die Samen bilden durch ihren Reichtum an Stärke und an einweißartiger Substanz (Kleber) die Grundlage aller pflanzlichen Nahrung, wird doch aus ihnen durch den Mahlprozeß das Mehl in seinen vielerlei Arten gewonnen, welches in der Ernährung des Menschengeschlechts die wichtigste Rolle spielt.

Die Getreidesamen sind die eigentlichen Ernährer der Menschheit. Das gilt in erster Linie vom Reis, der insofern die wichtigste aller Getreide ist, als von ihm weit mehr als die Hälfte aller Erdenbewohner lebt, denn der Reis ist sozusagen fast sie ausschließliche Nahrung der Bevölkerung von China, Japan, Indien, teilweise auch von Südamerika und Ägypten.

Die Gerste hat ihre große Bedeutung besonders der Verwendung für die Bier-, Spiritus- und Hefefabrikation zu verdanken, aber auch als Nahrungsmittel (Graupen, Grieß, Brotfrucht) findet sie Benutzung.

Der Hafer wird meist in solcher Ausdehnung angebaut, als dem Bedarf an Viehfutter entspricht; in Form von Hafergrütze und Haferflocken wird er als Nahrungsmittel geschätzt, selten dient er als Brotfrucht.

Der Mais wird in allen wärmeren Ländern und in den milderen Gegenden der gemäßigten Zone neben Weizen als Nahrungspflanze und als Futterpflanze kultiviert.

Im übrigen überwiegen in Deutschland Roggen und Hafer gegenüber Weizen und Gerste; in Frankreich, Österreich-Ungarn, Italien, Spanien, den unteren Donauländern spielt  der Weizen die Hauptrolle; in Rußland seht an erster Stelle der Roggen, man baut dort aber auch gewaltige Mengen Weizen, Hafer und Gerste; sehr wichtig für die Produktion von Weizen sind ferner die Vereinigten Staaten von Nordamerika, Kanada, Argentinien, Vorderindien und Australien.

In der mannigfachsten Gestalt wird das Getreide im Haushalt gebraucht, als Mehl, Grütze, Grieß, Graupen, Stärke, Brot, Backwaren, Nudeln, Makkaroni usw., für die Bierbrauerei und Branntweinbrennerei ist es das Ausgangsmaterial, der Hafer stellt das wichtigste Futter für die Pferde dar, das Stroh der Getreidearten wird in der Landwirtschaft, als Packmaterial, als Brennstoff, in der Papierfabrikation, zum Dachdecken benutzt usw.

entstehen durch die flächenförmige Aneinanderlagerung von mindestens zwei sich kreuzenden Fadensystemen. Das in der Längsrichtung des Gewebes verlaufende Fadensystem heißt die Kette, das querverlaufende Fadensystem der Schuß oder Einschlag.

Man versteht darunter Pflanzenteile, welche man in geringer Menge den Speisen zusetzt, um deren Wohlgeschmack und Verdaulichkeit zu erhöhen. Sie vermehren durch Reizwirkung auf die Nerven der Verdauungsorgane die Absonderung der Verdauungssäfte und unterstützen damit die Verdauungstätigkeit selbst und tragen so direkt an dem Ernährungsvorgang bei.

Ihre Wirkung wird bedingt durch den Gehalt an ätherischen Ölen und scharfen Stoffen, welche ihnen einen besonders angenehmen oder scharfen Geschmack und Geruch verleihen.

Alle möglichen Teile von Pflanzen, besonders  von solchen aus den Tropenländern, werden als Gewürze benutzt, Samen, Früchte, Blätter, Knospen, Rinden, Wurzeln u.a. Die bekanntesten Gewürze sind: Pfeffer, Paprika, Cayennepfeffer, Muskatnuß, Muskatblüte, Nelken, Zimt, Ingwer, Lorbeerblätter, Vanille, Kardamomen, Piment, Safran, Anis, Fenchel, Koriander, Kümmel, Majoran, Senf usw. Näheres findet man bei den einzelnen Kennwörtern.

Da gemahlene Gewürze leicht allerhand Verfälschungen ausgesetzt sind, die sich meist schwer so ohne weiteres nachweisen lassen, und überdies beim Aufbewahren ihr ätherisches Öl wenigstens zum Teil verlieren, so verwendete man im Haushalt nach Möglichkeit die ganze oder die selbst gemahlene Ware.

(Nelken, Nägelchen). Man versteht darunter die als Knospen geernteten und getrockneten Blüten des Gewürznelkenbaumes (Caryophyllus aromaticus), der auf den Molukken (Gewürzinseln), den Ost- und Westindischen Inseln, Sansibar, in Brasilien usw. angebaut wird. Am häufigsten finden sich im deutschen Handel die Sansibarnelken, während die ostindischen Molukkenware als feinste Sorte geschätzt wird.

Die Gewürznelken sind außerordentlich reich an ätherischem Öl, dessen Gehalt im Mittel etwa 15 bis 20 Prozent beträgt. Durch Destillation kann dasselbe gewonnen werden (Nelkenöl). Die auf diese Art ganz oder teilweise vom ätherischen Öl befreiten Nelken kommen häufig betrügerischerweise für sich oder mit natürlicher Ware vermischt in den Verkehr. Gute Nelken müssen beim Drücken mit dem Fingernagel reichlich Öl hervortreten lassen, auch dürfen sie nicht mit den Blütenstielen vermischt sein. Die Stiele werden besonders gern in die als gemahlene Nelken in den Handel kommende Ware hineinverarbeitet.

Nelken dienen als Gewürz zu Likören, Parfümerien, Mundwässern, Kräuterkissen, zur Bereitung des Nelkenöls usw.

ein Kornbranntwein mit Kümmelgeschmack.

Man versteht darunter sowohl den in der Natur  mehr oder weniger rein vorkommenden, oft große Felsmassen und ganze Bergreihen bildenden, wasserhaltigen schwefelsauren Kalk, als auch das daraus durch Erhitzen erhaltene wasserfreie Produkt.

Der natürliche wasserhaltige Gips findet sich (ähnlich wie der kohlensaure Kalk) in derber (Gipsstein) oder erdiger (Gipserde) oder kristallinischer Form (Alabaster, Marienglas).

Meistens wird der Gips gebrannt, d.h. durch Erhitzen entwässert, weil er dadurch die Fähigkeit erlangt, nach dem Anrühren mit Wasser einen formbaren und rasch erhärtenden Brei zu geben. Diese Eigenschaft des aus derbem Gipsstein gebrannten und gepulverten Gipses benutzt man in großem Maßstabe, um Abgüsse von Bildhauerarbeiten, Formen für Bronzegießereien, für die Zwecke der Galvanoplastik usw. herauszustellen, ferner für die Zwecke der Galvanoplastik usw. herzustellen, ferner für Stuckarbeiten, Wandplatten (Rabitzwände), Fußbodenplatten, Gipsverbände in der Chirurgie usw.

Wird der natürliche Gips beim Brennen zu stark erhitzt, so verliert er die Eigenschaft, mit Wasser in kurzer Zeit zu erhärten, er ist totgebrannt.

Ungebrannter erdiger Gips dient in der Landwirtschaft in Verbindung mit Stallmist als Düngemittel. Alabaster wird in derselben Weise wie Marmor zu Bildhauerarbeiten, Tischplatten, Vasen und anderen Luxusgegenständen gebraucht.

ist in chemischer Hinsicht eine Verbindung von Kieselsäure mit Kali oder Natron und Kalk oder Blei. Man benötigt zu seiner Darstellung demgemäß Sand (das ist die Kieselsäure), Soda (kohlensaures Natron) oder Pottasche (kohlensaures Kali) und kohlensauren Kalk oder Bleiglätte. Diese Stoffe werden fein gepulvert, nach Bedürfnis gemischt, im Glasofen in großen Häfen aus schwerschmelzbarem Ton zusammengeschmolzen und daraus durch Blasen mit der Pfeife, durch Pressen oder Gießen die verschiedenartigen Gebrauchsgegenstände geformt.

Die „Pfeife“ der Glasbläser ist ein etwa 1½  Meter langes, beiderseits offenes und an den Enden mit je einem Wulst versehenes Rohr von etwa 1 Zentimeter lichter Weite, das in der Mitte mit Holz umkleidet ist. Während der Arbeiter mit dem einen Ende der Pfeife aus dem im Ofen befindlichen Hafen eine genügende Menge des flüssigen Glases herausschöpft und festhält, bläst er von der anderen Seite in das Rohr hinein und formt die Gegenstände einzeln unter ständigem Blasen, Drehen und Schwenken ohne weitere Hilfsmittel aus freier Hand. Für Massenartikel nimmt man Hohlformen aus Holz oder Eisen zu Hilfe, in welche man die Glasmasse hineinbläst, so daß sie sich an den Wandungen derselben formt. Die fertig geformten heißen Waren werden mit einer Gabel gefaßt und in den Kühlofen gebracht, um hier innerhalb mehrerer Tage ganz allmählich zu erkalten

Im Allgemeinen kann man in der Praxis dreierlei Glassorten unterscheiden: Natronkalkgläser, aus Sand, Soda und Kalk hergestellt (gewöhnliche Glasgeräte und Fensterglas), Kalikalkgläser aus Sand Pottasche und Kalk (Glassachen  für chemische und optische Zwecke), und Kalibleigläser, aus Sand, Pottasche und Bleiglätte (feinere Gläser, Kristallglas)

Je reiner und besser die angewandten Rohstoffe, desto besser das Glas. Durch besondere Zusätze erhält man gefärbte, trübe, milchige schillernde usw. Gläser, durch Mattieren, Schleifen, Polieren, Gravieren, Ätzen bringt man an der fertigen Glasware äußerliche Wirkungen hervor. Hartglas entsteht, wenn man die frisch hergestellten Glasgegenstände in erwärmtes Öl eintaucht und damit abkühlen läßt. Email ist ein glasartiges Produkt, das als undurchsichtiger, weißer oder gefärbter Überzug für Metallgegenstände benutzt wird.

Größere und dickere Scheiben für Spiegel, Schaufenster, Glasdächer usw. werden auf Metalltischen, die etwas erhöhten Rand haben, gegossen und durch hin und her gehende Walzen geebnet; für Spiegel und Fensterscheiben müssen die so hergestellten Platten noch beiderseits geschliffen und poliert werden. Für Spiegel überzieht man das Glas jetzt nicht mehr wie früher mit Quecksilber, sondern mit Silber. Das glänzende, stark lichtbrechende, aber auch verhältnismäßig weiche Kalibleiglas findet seit alten Zeiten Anwendung zur Nachahmung von Edelsteinen (siehe diese).

zum Befestigen der Glasscheiben in die Fensterrahmen, wird durch Zusammenkneten von Leinölfirnis mit Schlämmkreide oder ähnlichen Substanzen bereitet. Vergleiche „Kitte“.

zum Kitten zerbrochener Gegenstände aus Glas, Porzellan usw. Dazu eignet sich Wasserglas, ferner Hausenblase oder Gelatine in konzentrierter Essigsäure gelöst oder arabischer Gummi mit viel feinem Gipspulver und genügend Wasser angemacht; im übrigen sind die Vorschriften zu derartigen Kitten außerordentlich mannigfach. Vergleiche „Kitte“.

starkes Papier, welches mit Leim überzogen und dann mit Glaspulver bestreut wurde; dient zum Putzen, Schleifen und Glätten von Gegenständen aus Metall, Holz, Leder usw.

besteht aus haarfeinen, gekräuselten Glasfäden, welche sich ohne zu brechen, flechten, weben, filzen und sogar knoten lassen und so weich sind, daß abbrechende Teilchen nicht mehr in die Haut eindringen. Man benutzt Glaswolle besonders zum Filtrieren von starken Säuren und Ätzlaugen, da sie von diesen nicht angegriffen wird und überdies leicht wieder zu reinigen ist.

natürlich vorkommende Mineralien von abweichender Zusammensetzung, meist aber im Wesentlichen aus Verbindungen der Kieselsäure mit Tonerde, Kali und Magnesia bestehend. Fundorte sind z.B. Schweiz, Schweden, Finnland, Sibirien, Kalifornien. Glimmer läßt sich in feine, elastisch biegsame, vollkommen durchsichtige Blätter spalten und findet Anwendung an Stelle von Glas für Lampenzylinder, Schutzbrillen, zu Ofentüren, um das Feuer fortwährend beobachten zu können, in Sibirien zu Fensterscheiben usw.

dienen zur Erzeugung von Glühlicht, indem man sie auf geeigneten Brennern in eine vorher mit Luft gemischte und dadurch erleuchtete Gasflamme bringt (Auerlicht).

Sie sind ein feinmaschiges Gewebe aus Metalloxyden, und zwar aus 99 Prozent Thoroxyd und 1 Prozent Ceroxyd. Ihre Fabrikation geht in folgender Weise vor sich: Zunächst wird ein der Form des späteren Glühstrumps entsprechendes Gewebe hergestellt, früher aus Baumwolle, später aus Ramiefaser und neuerdings aus Kunstseide gewirkt. Dieser Gewebestrumpf wird mit einer Lösung aus 99 Teilen salpetersaurer Thorerde und einem Teil salpetersauerer Cererde getränkt, über einer Form getrocknet und alsdann das Fasergewebe durch Abbrennen zerstört. Dabei verwandeln sich die salpetersauren Salze in die entsprechenden Oxyde, also Thoroxyd und Ceroxyd, und diese behalten genau die Form des ursprünglichen Garngewebes bei. Um die Strümpfe für den Transport geeignet, gegen Erschütterungen widerstandsfähig zu machen, taucht man sie in Kollodium oder Zelluloidlösung, die leicht trocknen und den Strumpf elastisch machen. Vor dem Gebrauch in der Lampe muß man diese Schutzhülle erst abbrennen und der Glühstrumpf wird dann wieder sehr zerbrechlich.

Bezeichnung für „Traubenzucker“.

(Ölsüß) bildet in Verbindung mit Fettsäuren (besonders Ölsäure, Palmitinsäure und Stearinsäure) die Fette und fetten Öle des Tier- und Pflanzenreichs und wird bei der Verseifung der Fette abgeschieden. Es ist demgemäß ein Nebenprodukt bei der Stearinsäure- und Stearinkerzenfabrikation und bei der Seifen- und Pflasterbereitung. Näheres siehe „Fette“ und „Seifen“.

Glycerin stellt eine sirupdicke, farb- und geruchlose Flüssigkeit von rein süßem Geschmack dar, welche in der Technik vielfache Anwendung findet (Spinnerei, Weberei, Gerberei, Färberei, Tapetendruck, Kopiertinten, Stempelfarben, Seifen, Schuhwichse usw.), gewöhnlich, um ein Eintrocknen zu verhindern, ein Feuchtbleiben und Geschmeidigbleiben zu gewährleisten. Aus denselben Gründen gebraucht man es als Kosmetikum, gegen spröde Haut, mit Leim zusammen für Hektographenmassen und Buchdruckwalzen; mit Salpetersäure gibt Glycerin das äußerst explosible Nitroglycerin und dieses mit Kieselgur gemischt das Dynamit.

kommt in der Natur fast nur gediegen vor, teils eingesprengt im Urgestein (Berggold), teils abgesetzt in Geröll- und Sandablagerungen (Wasch- oder Seifengold), welche durch die Verwitterung jener Urgesteine und Fortschwemmen der Trümmer entstanden sind. Man gewinnt das Rohgold aus dem zerkleinerten Gestein oder aus dem Sande durch Auswaschen mit Wasser unter Zuhilfenahme von Quecksilber oder Zyankalium und reinigt es durch Behandeln mit Schwefelsäure.

Gold schmilzt bei 1100 Grad, es ist das dehnbarste von allen Metallen, läßt sich zu äußerst dünnen Blättchen ausschlagen (Blattgold) und ist außerordentlich widerstandsfähig gegen chemische Einflüsse. Der größte Teil des produzierten Goldes wird zur Münzprägung verbraucht, der Rest von der Industrie und der Goldschmiedekunst. Da reines Gold aber verhältnismäßig weich ist und sich deshalb im Verkehr bald abnutzen würde, so legiert (verschmilzt) man es stets mit Kupfer oder Silber. Z.B. enthalten unsere Goldmünzen 90 Prozent Gold und 10 Prozent Kupfer. Den Goldgehalt goldener Luxus- und Gebrauchsgegenstände nach Tausendteilen. Die zur Anfertigung von Schmucksachen gebräuchlichste Legierung ist 14karätig, d.h. sie enthält in 24 Teilen 14 Teile Feingold und 10 Teile Kupfer oder Silber (entsprechend 583 Tausendteilen Feingold)

Golddoublé ist Silber mit aufgewalztem 14karätigem Goldblech.

Talmigold besteht aus einer Legierung von Kupfer und Zink und wird auf galvanischem Wege mit einer Spur Gold überzogen.

Uralt ist der Goldbergbau in Indien, Siebenbürgen, Ungarn, am Ural und am Altai in Sibirien. 1848 wurden die ersten großen Goldfunde in Kalifornien gemacht, bald darauf in Australien, 1880 folgte die Entdeckung neuer Lager in Indien, später noch in Südafrika und zuletzt in Alaska (Klondyke). Zurzeit wird das meiste Gold von Südafrika und Nordamerika geliefert, daran schließen sich Australien, Sibirien, Südamerika, Indien, China, Ungarn.

siehe „Schollen“.

(edler), ein kirsch- bis fast schwarzroter, durchsichtiger, kristallisierender Edelstein, der in Ostindien, Ceylon, Südamerika, auch in Tirol und Böhmen gefunden wird. Vergleiche „Edelsteine“.

(Reißblei, Pottlot, Ochsenschwärze) kommt in schuppigen, eisenschwarzen, metallglänzenden, sich fettig anfühlenden, stark abfärbenden Massen in den Handel. Er ist unlöslich in allen gewöhnlichen Lösungsmitteln, unschmelzbar, und besteht aus Kohlenstoff, der mehr oder weniger mit Sand, Ton, Kalk, Eisenoxyd u.a. verunreinigt ist. Je nach dem Reinheitsgrad unterscheidet man verschiedene Sorten, die entsprechende Verwendung  finden. Hauptfundstätten sind der südliche Böhmerwald, Bayern (Passau), England, Ceylon und besonders Sibiren.

Sein wichtigstes Verwendungsgebiet ist die Bleistiftfabrikation. Zu diesem Zweck wird sorgfältig geschlämmter, feinst gemahlener Graphit mit Ton gemischt, auf Maschinen in dünne Stäbchen gepreßt und in Holz gefaßt. Außerdem dient Graphit wegen seiner Unschmelzbarkeit (mit Ton gemischt) zu Schmelztiegeln (Passauer Tiegel) und feuerfesten Ziegeln, zum Überziehen der Formen in der Galvanoplastik (weil er die Elektrizität gut leitet), zum Polieren und Schärzen von Metallen, Öfen, Tonwaren, Gipswaren usw.

Man versteht darunter die von den Samenschalen befreiten Gersten- und auch Weizenkörner, die durch Schleifen und Polieren gerundet werden und als Zutat zu Suppen usw. sehr beliebt sind.

nennt man die beim Ausschmelzen des Rohtalgs verbleibenden Haut- und Fleischreste. Vergleiche „Talg“.

nennt man die beim Ausschmelzen des Rohtalgs verbleibenden Haut- und Fleischreste. Vergleiche „Talg“.

alkoholische Getränke aus Rum, Arrak oder Kognak mit Zucker und heißem Wasser.

nennt man den Braunkohlenkoks, welcher beim Schwelen der in der Gegend von Weißenfels und Zeitz vorkommenden Braunkohlen in den Retorten zurückbleibt, während teerartige Bestandteile überdestillieren, aus welchen letzteren Solaröl und Paraffin hergestellt wird. Die Grude ist schwarz, pulverig, leicht entzündlich, brennt aber nur glimmend, nicht mit Flamme, und eignet sich deshalb vortrefflich zur Erziehlung einer milden, gleichmäßigen Hitze. Auch glimmt sie lange unter der Asche fort, so daß die Feuerung nur geringer Beaufsichtigung bedarf.

(Grünkorn) bereitet man aus unreif (zur Zeit, wenn die Körner ihre milchige Beschaffenheit verlieren und anfangen, mehlig zu werden) geernteten Körnern oder Dinkelweizen oder Spelt (Triticum Spelta), einer z.B. in Süd- und Westdeutschland häufiger angebauten Weizenart. Die Ähren werden auf einfachen Darren gedörrt, gedroschen und die Körner auf besonderen Mühlen geschält. Man vermahlt sie zu Mehl, verarbeitet sie zu Graupen, Grieß oder Grütze und verwendet sie besonders für Suppen

ist eine giftige Verbindung der Essigsäure mit Kupfer.

Der auf kupfernen und kupferhaltigen Gegenständen häufig sich bildende grüne Beschlag ist aber meist nicht Grünspan, sondern ein kohlensaures Kupfersalz und wird fälschlich häufig ebenfalls Grünspan genannt.

nennt man die grob geschroteten, geschälten Körner von Hafer und Gerste.

ist ein phosphorsäure- und stickstoffreiches braunes, erdiges Düngemittel, das stark nach Ammoniak riecht und aus den Ausscheidungen von Seevögeln entstanden ist.  Guanolager von großer Mächtigkeit fanden sich hauptsächlich auf Inseln der Westküste Südamerikas (Chile und Peru), sie sind aber jetzt mehr oder weniger erschöpft. Bergleiche „Düngemittel“.

ein eßbarer Pilz. Häufig versteht man darunter auch den „Champignon“.

Man versteht darunter entweder Gummi arabicum und ähnliche als Klebemittel dienende pflanzliche Produkte oder Kautschuk (Gummi elasticum).

(arabisches Gummi) Man versteht darunter die in Wasser löslichen Gummisorten, welche aus der Rinde verschiedener in ganz Afrika, sowie Ostindien und Australien heimischen Akazienbäume (hauptsächlich Acacia Senegal) meist freiwillig ausfließen und von Stämmen und Ästen nach dem Trockenwerden abgebrochen werden. Die Handelsware kommt nicht aus Arabien, sondern gewöhnlich aus dem nordöstlichen (Nil)  oder westlichen Afrika (Senegal) oder aus Ostindien und würde richtiger mit dem Sammelnamen Akaziengummi zu bezeichnen sein. Er bildet runde oder längliche, farblose, gelbe bis braunrote, mehr oder weniger durchsichtige und glasglänzende Körner und Klümpchen, die sich im Wasser klar lösen und als Klebstoff, als Zusatz zu Farben und Tinten, im Zeugdruck usw. Verwendung finden. Häufig ersetzt man ihn für diese Zwecke durch das billige Dextrin.

sind im tropischen Asien und Afrika einheimisch und werden erst seit dem späten Mittelalter bei uns in Gärten und auf Feldern kultiviert. Die Haupternte findet im August statt, aber schon im April kommen bei uns in Treibhäusern gezogene Gurken auf den Markt. Große Gurken werden geschält mit Salz und weißem Senfsamen (Senfgurken), oder ungeschält in Salzwasser (Salzgurken) eingelegt. Kleine Gurken macht man mit Gewürzessig (Essiggurken) und spanischem Pfeffer (Pfeffergurken) ein.

Man versteht darunter sowohl „Boretsch“ als auch „Dillkraut“. Siehe diese.

ist eine dem Kautschuk ähnliche Substanz, die wie dieser aus dem Milchsaft einiger ostindischer Bäume gewonnen wird. Die Rinde wird eingeschnitten, in die entstehenden Kerben fließt der Milchsaft ein, gerinnt, wird mit dem Messer abgestrichen, gesammelt und in Kuchen geformt. Diese rohe Guttapercha muß in Fabriken fein gehackt, mit heißem Wasser gewaschen und geknetet werden und kommt schließlich zu dünnen Platten oder dünnen Blättern (Guttaperchapapier) gewalzt in den Handel.

Guttapercha ist im Gegensatz zu Kautschuk wenig elastisch, aber sehr zähe, biegsam und in erweichtem Zustand formbar, um nach dem Erkalten wieder fest zu werden.