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Eric Grünzahns Warenkunde

Buchstabe H

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parfümierte fette Öle, am besten Mandelöl und Olivenöl, wohl Rizinusöl in geeigneter Zusammensetzung.

parfümierte Haarpflegemittel von salbenartiger Konsistenz und der verschiedenartigsten Zusammensetzung. Sie enthalten als Hauptbestandteil ein gutes Fett (Schweinefett), auch wohl Ochsenmark, Vaseline, Wachs, Olivenöl, Kokosöl usw., und werden mit den mannigfaltigsten Zusätzen parfümiert.

kurz geschnittenes Stroh (Roggenstroh, Weizenstroh), welches besonders in Mischung mit Hafer als Pferdefutter Verwendung findet.

soviel wie „Lumpen“.

aus Lumpen hergestelltes Papier. Vergleiche“Papier“.

(Avena sativa), Getreideart, welche in Europa und Nordamerika hauptsächlich als Pferdefutter kultiviert wird. Unsere Vorfahren bauten ihn schon vor unserer christlichen Zeitrechnung und bereiteten daraus ihr Brot. Den alten Ägyptern, Griechen und Römern war er nicht bekannt. Mit der Einführung und Verbreitung der anderen, nahrhafteren und besseren Getreidearten (Roggen und Weizen) wurde der Hafer als Brotfrucht immer mehr nach Norden zurückgedrängt, so daß er als solche jetzt eigentlich nur im nördlichsten Europa Verwendung findet.

Als Nahrungsmittel werden die geschälten  Körner in verschiedenen Formen gebraucht, grob geschrotet als Hafergrütze  oder breit gedrückt  als Haferflocken für Suppen, Schleim, Brei, als Hafermehl für Kindermehl, in Mischung mit Kakao als Haferkakao usw.

nennt man die geschälten, breit gedrückten Körner des Hafers (Quäker, Oats)

entfetteter Kakao, der einen mehr oder weniger großen Zusatz von Hafermehl erhalten hat.

die roten Früchte der Hundsrose (Rosa canina). Sie werden nach Entfernung der Samen frisch eingelegt oder getrocknet, als Kompott oder in Suppen genossen, auch als Heilmittel verwendet.

Man rechnet dazu z.B. Bergkristall, Amethyst, Zitrin, Rauchtopas, Jaspis, Malachit, Lasurstein, Achat und andere. Vergleiche „Edelsteine“ und einzelne Kennwörter.

siehe „Talg“.

mit der Hand, nicht mit selbsttätiger Maschine, aus dem Papierbrei hergestelltes Papier, wie es vor der Einführung der Papiermaschine allgemein geschah, jetzt aber nur noch für gutes Spezialpapier in Betracht kommt. Es führt die Bezeichnung „Büttenpapier“. Vergleiche dieses.

heißen die langen Bastfasern aus den Stengeln der Hanfpflanze (Cannabis sativa), die aus Persien und Ostindien stammt, jetzt aber überall im mittleren und südlichen Europa (besonders in Rußland und Italien, ferner Östereich-Ungarn, Deutschland, Frankreich) sowie Nordamerika kultiviert wird und eine Höhe von 2 bis 3 Meter erreicht. Die Gewinnung der Faser ist änhlich derjenigen des Flachses (siehe diesen).

Hanf wird zu Seilerwaren, Netzen, Schiffstauen, Selgeltuch, Packleinwand, selten zu feineren Geweben verarbeitet.

Die tropische Kulturform der Hanfpflanze (in Indien) sondern ein Harz ab, welches unter dem Namen Haschisch mit Tabiak geraucht oder genossen ähnlich wie Opium als Berauschungsmittel dient.

Ein durch Auspressen der Hanfsamen gewonnenes fettes Öl von grünlichgelber bis brauner Farbe. Es gehört wie Lein- und Mohnöl zu den trocknenden Ölen. Man bereitet es besonders in Rußland und benutzt es als Brennöl, zur Darstellung grüner Seife, für Firnis usw.

Unter Harzen versteht man teils natürliche, teils krankhafte Pflanzenausscheidungen, die besonders bei tropischen Pflanzen und bei unseren Nadelhölzern weit verbreitet sind. Sie fließen als Balsam freiwillig aus oder werden durch Anschneiden der Rinde gewonnen und erstarren an der Luft. Sie sind meist gelblich oder braun, durchsichtig oder durchscheinend, unlöslich in Wasser. Man benutzt sie zu Firnissen, Seifen, Kitt, Pflaster, Siegellack.

Die bekanntesten Harze sind: Kolophonium oder Fichtenharz, Mastix, Schellack, Kopalharz, Bernstein, harzartige Produkte: Myrrhe, Weihrauch, Terpentin.

wird aus Harzöl und Schlämmkreide oder ähnlichen Substanzen bereitet und an Stelle des teureren Leinölfirniskitts benutzt. Vergleiche „Kitte“.

ein gelbes bis gelbrotes, blau schillerndes, dickflüssiges Öl, welches bei der trockenen Destillation des Kolophoniums gewonnen wird.

ein aus Harzöl bereiteter billiger Ersatz für Leinölfirnis. Vergleiche „Firnis“ und „Leinöl“.

Die indische Form der Hanfpflanze (Cannabis sativa) sondert ein Harz ab, aus welchem man den ähnlich wie Opium als Berauschungsmittel genossenen oder gerauchten „Haschisch“ in Pillenform bereitet.

die hartschaligen, einsamigen Früchte des in mehreren Arten in Europa, Asien, Nordafrika und Nordamerika wild wachsenden und kultivierten Haselstrauchs (Corylus avellana, Corylus maxima u.a.). Die Nüsse der verschiedenen Arten unterscheiden sich etwas in bezug auf Form und Größe. Die in den deutschen Waldungen heimischen Haselnüsse sind im allgemeinen länglichrund mit einer stumpfen Spitze, mehr rundliche Form zeigen die Zeller-, Lambert- und italienische Haselnüsse. Sie dienen als Dessertobst, besonders zur Weihnachszeit, in der Konditorei, Schokoladen- und Zuckerwarenfabrikation an Stelle von Mandeln; auch preßt man fettes Öl daraus.

ein großer Verwandter des Störs (siehe diesen), bis 8 Meter lang und viele Zentner schwer, bewohnt das Schwarze und Kaspische Meer und die dorthin mündenden Ströme. Das Fleisch ist wohlschmeckend und kommt frisch, geräuchert und gesalzen in den Handel.

Vom Hausen stammt der beste (russische oder Astrachaner) Kaviar (siehe diesen) und aus seiner Schwimmblase stellt man den Fischleim her, der unter dem Namen Hausenblase bekannt ist.

ist die innere Haut der Schwimmblase verschiedener großer Fischarten aus der Familie der Störe (Stör, Sterlet, Hausen). Man schneidet die Blasen der Länge nach auf, zieht die äußere Muskelhaut ab, streckt die innere weiße Haut und trocknet die in der Sonne.

Gute Hausenblase ist honigartig, durchscheinend, zäh, faserig, geruch- und geschmacklos, gelblichweiß. Sie quillt in kaltem, löst sich in heißem Wasser, die Lösung erstarrt zu einer durchsichtigen Gallerte. Geringere Sorten werden von der Schwimmblase anderer Fische gewonnen. Man benutzt sie zum Klären von Wein, Bier, Spirituosen, zum Leimen und Kitten, für englisches Heftpflaster, für Gelees usw.

ein Pilz, welcher abgestorbene Baumstämme, schlecht getrocknete oder feucht gelagerte Balken und Bretter durchwuchert und auf diese Weise das Holz zerstört.

Beim Hecht fällt der gestreckte, beschuppte Körper auf mit dem breiten, niedergedrückten Kopf und dem weitgespaltenen, entenschnabelartigen Maul. Gaumen, Zunge, Schlund und Kinnladen sind mit Zähnen besetzt, die zum Teil nach hinten gebogen sind. Er ist ein sehr gefräßiger Raubfisch unserer Süßgewässer, wird 1 Meter und darüber lang und bis 15 und mehr Kilogramm schwer, auf dem Rücken schwärzlich, an den Seiten grau, dunkler gefleckt, am Bauch weiß, schwarz getüpfelt. Junge Hechte werden wegen ihrer grünlichen Färbung Grashechte genannt.

Der Hecht findet sich in allen Süßwassern Europas, er schwimmt sehr schnell und geschickt, verschlingt Fische, Frösche, Schlangen, Vögel, kleine Säugetiere, greift selbst Enten, Gänse und Schwäne an. Er kann ein Alter von hundert Jahren erreichen.

Am wohlschmeckensten ist das Fleisch mittelgroßer Hechte, das meistens frisch verzehrt, seltener eingesalzen oder geräuchert wird. Wegen seiner Gefräßigkeit eignet er sich im allgemeinen nicht für Teichwirtschaft.

soviel wie „Zander“. Vergleiche auch „Barsch“.

besteht aus mikroskopisch kleinen einzelligen Pilzen, welche fast überall vorkommen und, wenn geeignete Lebensbedingungen vorhanden, wachsen und durch fortgesetzte Zellbildung sich vermehren. Man unterscheidet eine große Anzahl von Arten, Unterarten, Abarten und Rassen der Hefe, z.B. Bierhefe (Ober- und Unterhefe), Branntweinhefe, die Hefen, welche die Selbstgärung des Traubensaftes, der Fruchtsäfte, der Milch hervorrufen, die in der Bäckerei benutzten Sauerteighefen und Preßhefen usw.

Die Hefe bewirkt die Gärung zuckerhaltiger Stoffe, also den Zerfall des Zuckers in Alkohol und Kohlensäure, und findet deshalb Anwendung in den sogenannten Gärungsgewerben (Weinbereitung, Brauerei, Branntwein- und Spiritusbrennerei) und in der Bäckerei. Sie leitet nicht nur den Gärungsvorgang ein und unterhält ihn, sondern sie selbst wächst und vermehrt sich dabei. Läßt man die Gärung in Flüssigkeiten bei einer Temperatur unterhalb 10 Grad verlaufen (Untergärung), so geht sie langsam von statten und die Hefe setzt sich währenddem am Boden des Gährungsgefäßes ab (Unterhefe). So geschieht es z.B. bei den Lager- und Bayrischen Bieren. Bei Temperaturen von 15 Grad und darüber verläuft dagegen die Gärung rasch (Obergärung) und die infolgedessen stürmisch entwickelte und in die Luft entweichende Kohlensäure reißt die Hefe mit nach oben, wo sie sich als schmutziger Schaum an der Oberfläche absetzt (Oberhefe). Das ist z.B. der Fall bei Weißbier, leichten Sommerbieren, Lokalbieren, englischen Bieren.

Die Hefepilze kommen überall in der Luft, auf der Oberfläche der Früchte usw. vor, so daß z.B. bei den aus den Weintrauben, Früchten und Beeren gepreßten Mosten schon nach kurzer Zeit Selbstgärung eintritt. In der Regel aber wartet man nicht so lange, bis aus der Luft genügend Hefepilze (und damit auch gleichzeitig Schädlinge, sogenannte wilde Hefen) in die Flüssigkeit hineingefallen sind, sondern man leitet die Gärung direkt ein durch Zusatz besonders kultivierter Reinhefen.

Diese Reinhefen werden in besonderen Anstalten oder größeren Brauereien und Brennerein im Nebenbetrieb durch planmäßige Auswahl aus der Betriebshefe oder besonders angestellter Würze, durch sorgfältige Züchtung je einer einzelnen Hefeart mit bestimmten Eigenschaften unter ständiger Kontrolle hergestellt. Ihre Verwendung hat den Vorteil, daß die Vergärung schneller und reiner vor sich geht, weil die sogenannten wilden Hefen, also schädliche Hefen anderer Art, keine genügende Zeit haben zu ihrer Entwicklung.

Hefe zu Backzwecken, welche das Aufgehen des Mehlteiges veranlassen soll, verwendet man in zweierlei Form: als Sauerteig oder als Preßhefe. Sauerteig ist durch Hefe vergorener Mehlteig, den man von einem Gebäck zum anderen aufbewahrt und frischem Mehlteig zusetzt, um diesen auf dieselbe Weise in Gärung zu versetzen. (Näheres siehe „Backen“.) Davon macht man besonders bei der Brotbereitung Gebrauch. Oder statt des Sauerteigs benutzt man die für Backwaren besonders hergestellte sogenannte Preßhefe (Bärme), welche durch Vergären von Gerstenmalz und Roggenbrot unter Zusatz von Wasser, Absieben, Waschen, Entwässern und Pressen in Kuchenform gewonnen wird.

Sauerteig und Preßhefe bezwecken die Lockerung des Mehlteiges, das Aufgehen desselben. Die Mehlstärke wird dabei zunächst teilweise verzuckert und der Zucker dann in Alkohol und Kohlensäure verwandelt, welche beide bei der Hitze des Backprozesses zu entweichen suchen und infolgedessen den zähen Teig auftreiben und locker machen. (Derselbe Zweck wird auch durch Zusatz von Backpulver zu dem Teig erreicht.)

(Blaubeeren, Waldbeeren), die in unseren Wäldern an niedrigen Sträuchern auf  weiten Flächen wachsenden erbsengroßen, blauschwarzen, süßen, saftigen Beeren von Vaccinium Myrtillus. Frisch und eingekocht als Kompott genießt man sie, getrocknet verwendet man sie als Mittel gegen Durchfall; der Saft wird häufig zu Heidelbeerwein verarbeitet.

siehe „Schollen“.

dienen zur Vervielfältigung von Schriftstücken und Zeichnungen ohne Anwendung einer Presse. Zur Herstellung der Masse schmilzt man Leim und Glycerin in bestimmtem Verhältnis zusammen, gießt in einen flachen Blechkasten aus und läßt erstarren. Um nun mit dieser Masse Kopien herzustellen, schreibt oder zeichnet man zunächst mit Kopiertinte auf Papier, legt das Schriftstück nach dem Trocknen mit der Schreibfläche auf die Masse und drückt gleichmäßig mit der Handfläche fest, so daß die Schriftzüge selbst, das heißt der Farbstoff, auf die Masse übertragen wird. Nachdem man dann das Originalschriftstück abgenommen hat, kann man durch Aufdrücken von reinem Papier eine Kopie herstellen und das so oft wiederholen, als die Masse noch genügend deutlich kopiert. Nach der Benutzung läßt sich die Schrift von der Leimplatte mit einem feuchten Schwamm entfernen und jene kann von neuem gebraucht werden.

Von allen Fischen wird wohl der Hering am meisten genossen, er ist so recht ein Volksnahrungsmittel. Der jährliche Fang an den nordeuropäischen Küsten wird auf 10 Milliarden Stück geschätzt, Deutschland verbraucht davon allein jahraus, jahrein für durchschnittlich 40 Millionen Mark. Je nachdem er das hohe Meer oder die flachen Küstengewässer bewohnt, unterscheidet man Hochsee- und Küstenheringe. Er hält sich aber immer in den oberen Wasserschichten auf. Zur Laichzeit kommen alle Heringe, bestimmten Straßen folgend, an die Küstenländer des nördlichen Europa und es erscheinen zahlreiche Scharen in Zügen von meilenweiter Länge und Breite, in denen die Fische so gedrängt schwimmen, daß Boote, welche dazwischen geraten, in die Höhe gehoben und umgeworfen werden können. Der Fang erfolgt mit Treibnetzen von 30 Meter Länge und 7 Meter Höhe, von denen so viele miteinander verknüpft werden, daß eine 2 bis 3 Kilometer lange, im Wasser senkrecht schwebende Netzwand entsteht, die abends ausgesetzt und morgens eingeholt wird.

Die Heringe werden unmittelbar nach dem Fang geschlachtet, mit Salz in Fässer geschichtet und mit einer Salzlake übergossen; nach 14 Tagen ist die Salzung genügend und der Hering genußfertig; er wird dann nochmals umgepackt und sortiert

Auch der frische, grüne Hering ist sehr schmackhaft und wird an den Küsten in großer Menge verzehrt. Der bei weitem größte Teil wird aber eingesalzen und bildet dann einen der wichtigsten Handelsartikel, welchem Hunderttausende von Menschen als Fischer, Böttcher, Schiffbauer, Kaufmann usw. ihre ganze Existenz verdanken.

Die Tonne Heringe faßt 400 bis 1200 Stück; man unterscheidet „Seepack“, d.i. unsortierte Ware in erster Verpackung, und „Brandheringe“, d.h. an den Handelsplätzen sortierte, umgepackte Ware in amtlich gestempelten Fässern, Heringe, die noch nicht ausgewachsen sind, die jungen, zartfleischigen Fische ohne Milch und Rogen, deren Fangzeit im Frühjahr beginnt, nennt man Matjesheringe; die ausgewachsenen bezeichnet man, wenn sie noch nicht gelaicht haben, als Vollheringe, und sie enthalten dann Rogen oder Milch, im anderen Falle, wenn sie gelaicht haben, nennt man sie Hohlheringe (geringwertig). Als Bückling kommt der Hering leicht  gesalzen und geräuchert in den Handel, als Rollmops wird er halbiert, entgrätet, zusammengerollt und mariniert.

Nahe Verwandte des Herings und mehr oder weniger in seiner Gesellschaft zu finden sind die Sprotte, die besonders geräuchert als „Kieler Sprotte“ auf den Markt kommt. Was diese für die Nordsee und westliche Ostsee bedeutet, ist die Sardine, die gesalzen, mariniert oder in Olivenöl gekocht verspeist wird, für das Mittelmeer und die Anchovis oder echte Sardelle, die eingesalzen als Sardelle, mariniert und stark gepfeffert als Anchovis bekannt ist.

die roten, samtartigen filzigen, sehr aromatischen und wohlschmeckenden Früchte des in unseren Wäldern wild wachsenden und in den Gärten angepflanzten Himbeerstrauchs (Rubus Idaeus). Man genießt sie frisch und eingemacht und bereitet Marmelade, Saft, Sirup, Limonade, Wein, Essig usw. daraus.

wird jetzt in chemischen Fabriken durch Sublimation eines Gemisches von Chlorammonium (Salmiak) mit Kreide dargestellt, früher aus Hirschhorn und Tierknochen durch trockene Destillation, daher der Namen. Es bildet durchscheinende weiße Massen von strahligem Gefüge, die stark nach Ammoniak riechen, und ist seiner chemischen Zusammensetzung nach (anderthalbfach) kohlensaures Ammonium. Seine Verwendung in der Feinbäckerei zum Auftreiben des Teiges beruht darauf, daß es sich schon bei verhältnismäßig niederer Temperatur verflüchtigt und das Gebäck locker macht, „treibt“. Für diesen Zweck taugt aber nur das feste Salz oder das daraus frisch für den Gebrauch verriebene Pulver.

die kleinen,  rundlichen, ungeschält und geschält in den Handel kommenden Samenkörner der zu den Getreidearten gehörenden Rispenhirse (Panicum miliaceum) und Kolbenhirse (Panicum italicum), welche besonders im südöstlichen Europa und in Asien gern angebaut werden. Hirse ist sehr nahrhaft, jedoch etwas schwer verdaulich und wird zu Grütze, Graupen und Mehl verarbeitet, zur Verproviantierung von Schiffen und als Mastfutter für Geflügel benutzt man sie gleichfalls.

kommt als Brennmaterial bei uns eigentlich nur noch zum Anmachen des Feuers in Betracht. Trotzdem ist der Verbrauch an Holz fortwährend im Steigen, denn für Bauzwecke, Brücken, Bergwerke, Schiffe, Eisenbahnschwellen, für Möbel, Fässer, Spielwaren, Zündhölzer, in der Papierindustrie usw. findet es immer ausgedehntere Verwendung.

Das Holz besteht der Hauptsache nach aus Holzfaser oder Zellulose, welche die ursprünglich zarten Wandungen der Zellen und Gefäße bildet, die mit fortschreitendem Alter durch zunehmende Mengen organischer Einlagerungen (Lignin) verdicken und verholzen. Außerdem enthält auch das lufttrockne Holz immer größere Mengen Wasser, ferner in sehr wechselnden Verhältnissen Mineralstoffe, Harze, Farbstoffe, Gerbsäuren, Eiweißkörper, Stärke, Dextrin u.a. Frisch gefälltes Holz zeigt einen Wassergehalt bis 50 Prozent und darüber. Weil zur Verdampfung dieses eine gewisse Wärmemenge nötig ist, die also für Heizzwecke nutzlos verloren gehen würde, benutzt man dazu möglichst trockenes Holz. Die mineralischen Einlagerungen bleiben beim Verbrennen als Asche zurück.

Wenn man Holz bei mehr oder weniger vollständigem Luftabschluß auf höhere Temperaturen erhitzt, so entweichen die flüchtigen Produkte, während als fester Rückstand die Holzkohle verbleibt.

wird bei der trockenen Destillation von Holz in Retorten gewonnen und dient zur Herstellung der „Essigessenz“, des „Holzgeistes“ und anderer Produkte.

(Methylalkohol) ist eine farblose, angenehm riechende Flüssigkeit, ein Bestandteil des rohen „Holzessigs“, aus welchem er bei der Bereitung der „Essigessenz“ als Nebenprodukt  gewonnen wird.

Wenn man Holz bei Luftabschluß erhitzt, so hinterbleibt als fester Rückstand die Holzkohle, während Gase und Dämpfe entweichen. Kommt es nur auf die Gewinnung der Holzkohlen an, so geschieht die Verkohlung im Köhlereibetrieb in Meilern, indem das Holz in großen  Scheiten regelmäßig zu Haufen geschichtet, mit Erde oder Rasen unter Offenlassen weniger Luftlöcher bedeckt und durch Einbringen brennender Späne vom Boden her entzündet wird. Das um sich greifende Feuer gibt dann die für den Verlauf des Verkohlungsprozesses nötige Wärme, und zwar nur so viel, daß die ganze Holzmasse eben verkohlt aber nicht verbrennt. Die aus dem erhitzten Holze sich entwickelnden Gase und  Dämpfe entweichen durch die Erddecke in die Luft.

Will man aber außer der Holzkohle auch diese Gase und Dämpfe gewinnen, so nimmt man die Verkohlung des Holzes in geschlossenen Reaktoröfen vor, die von außen geheizt werden. Bei dieser sogenannten „trocknen Destillation“ des Holzes werden die sich entwickelnden gasförmigen Bestandteile durch Abzugsrohre abgeleitet, durch Abkühlung verflüssigt und daraus Pech, Holzteer, Holzessig, Holzgeist u.a. hergestellt. Die bei diesem Prozeß in den Retortenöfen zurückbleibende Holzkohle findet z. B. Anwendungen bei der Fabrikation des Schießpulvers.

Holzkohle wurde früher (an Stelle von Koks) in großen Mengen zum Erschmelzen von Metallen (Eisen aus Eisenerzen) benutzt, jetzt braucht man sie noch zu Schießpulver, zum Entfuseln von Branntwein, zum Entfärben von Flüssigkeiten, zum Klären von Wasser usw.

wird meist aus Nadelhölzern mittels besonderer Hobelmaschinen in Form langer, dünner, gekräuselter Fäden hergestellt und findet ausgedehnte Verwendung als Verpackungsmaterial und in der Landwirtschaft als Stallstreu, da sie viel Jauche aufzufangen vermag und nicht, wie das Stroh, gefressen wird.

ist der von den Arbeitsbienen mit der Zunge aufgesaugte, in ihrem Honigmagen verarbeitete und dann in die Wachszellen des Stockes zur Ernährung der Brut entleerte zuckerreiche Blütensaft aus den verschiedenen Pflanzen.

Das Wachs, aus welchem die Bienen ihre Waben aufbauen, sondern sie ebenfalls aus ihrem Körper ab.

Will man aus den Waben nur den Honig gewinnen, so entleert man sie durch freiwilliges Ausfließenlassen oder durch Ausschleudern (Zentrifugieren). Die entleerten Waben kann man in den Stock zurückbringen, wo sie von den sammelnden Bienen neu gefüllt werden.

Geruch und Geschmack des Honigs richten sich wesentlich nach den Pflanzen, von denen er vorzugsweise stammt. So ist z.B. deutscher Honig, aus Lindenblüten, Heidekraut, Klee usw. gesammelt, eine sehr geschätzte Ware, wärend die amerikanische als geringwertiger gilt. Frisch ausgelassener Honig ist klar und dünnflüssig, beim Aufbewahren, besonders in der Kälte, trübt er sich allmählich und erstarrt entweder ganz oder teilweise zu einer undurchsichtigen Masse, indem sein Traubenzucker auskristallisiert. Er enthält im Druchschnitt etwa 75 bis 80 Prozent Zucker, und zwar ungefähr gleiche Teile Traubenzucker  und Fruchtzucker, 20 Prozent Wasser und kleine Mengen anderer Stoffe. In alten Zeiten war der Honig bei allen Völkern ein hervorragendes Nahrungsmittel, der Zucker hat ihn aber allmählich verdrängt. Ähnlich ist es dem Wachs ergangen, seitdem dasselbe für die Kerzenfabrikation durch Stearin und Paraffin ersetzt worden ist.

Honig wird vielfach verfälscht, besonders mit Stärkezucker und Stärkesirup. Der im Handel käufliche Kunsthonig oder Zuckerhonig ist ein Fabrikat aus Zuckersirup, Stärkezucker usw., das mit künstlicher Honigessenz parfümiert wurde.

(Pfefferkuchen), Backwerk aus Mehl mit Honig oder auch nur Sirup und mit den verschiedenartigsten Gewürzen, Mandeln, Nüssen, Zimt, Kardamomen, Zitronen, Zitronat usw. gewürzt und verziert.

ist ein hohler Überzug über Knochenzapfen am Kopfe der Ochsen, Rinder, Ziegen, Schafe, Büffel usw., der aus Hornstoff (Keratin) besteht, aus verhärteten Oberhautgebilden hervorgegangen ist und beim Erwärmen weich wird.

Das Gehörn der Hirsche und Rehe besteht dagegen aus Knochensubstanz, gehört also nicht hierher; es wird unter der Bezeichnung Hirschhorn zur Herstellung von Knöpfen usw. benutzt

Die hohlen Hörner der oben genannten Tiere dienten besonders den alten Völkern als Trinkgeschirre und als Aufbewahrungsgefäße für Öl und andere Flüssigkeiten, auch wurden Blasinstrumente daraus verfertigt. Wertvoll sind besonders die großen grauweißen, an der Spitze schwarzen Hörner der südamerikanischen und ungarischen Ochsen.

(Leguminosen) nennt man im Handel die Samen der Erbsen-, Bohnen-, Linsen-, usw. Pflanzen. Sie dienen wegen ihres hohen Gehalts an Stickstoff- und Stärkesubstanz als sehr wichtige und geschätzte Nahrungsmittel, frisch, getrocknet oder konserviert, ganz oder geschält oder in Form von Mehl, als Gemüse, Salat, in Suppen usw.

Der hohe Nahrungswert der Hülsenfrüchte wird beeinträchtigt durch schwere Verdaulichkeit, die nur durch zweckmäßige Zubereitung einigermaßen gehoben werden kann. Zur Brotbereitung eignet sich ihr Mehl nicht.

den Flußkrebsen ähnliche, große Seekrebse, die bis einen halben Meter lang werden können. Sie sind blau und schwarz marmoriert und werden beim Kochen, wie andere Krebse, rot. Sie werden in großen Mengen an den Küsten der Nordsee (Helgoland) und des Atlantischen Ozeans in Europa und Nordamerika gefangen und in großen Hummerparks oder Fischkästen vorrätig gehalten und gefüttert. Das Fleisch ist gekocht, warm oder kalt serviert, sehr wohlschmeckend, aber schwer verdaulich, am feinsten dasjenige in der Brustschale, auch enthalten die Scheren feineres Fleisch als die Schwänze. Die beste Zeit zum Hummeressen ist bei uns zwischen Ostern und Johannis.