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Dörren

Ich habe die Überschrift so allgemein wie möglich gehalten, denn die Abläufe sind immer vergleichbar. Man sollte die Früchte oder das Gemüse immer so schneiden, daß eine möglichst große Oberfläche entsteht. Beim Dörren geht es um Wasserentzug und das kann so besser und gründlicher entzogen werden.
Die Vorbereitung kann sich also in der Schnittechnik unterscheiden, aber der Vorgang ist immer der gleiche. Ein guter Dörrautomat ist dem Backofen überlegen. Und er spart auch Energie, denn immerhin liegen die Dörrzeiten bei mehreren Stunden, in denen man beim Backofen einen Holzlöffel in die Tür klemmen sollte… Außerdem passen, eng bestückt, viel mehr Früchte in einen Dörrautomaten als auf 2 oder 3 Backbleche. – Machen wir uns ans Dörren und erhalten Vitamine und Mineralien für die lichtarme WInterzeit.
Übrigens, gedörrte Früchte kann man klein hacken und prima mit Nüssen oder Mandeln mischen. Das ergibt ein perfektes Kraftfutter.
Ich zeige als Beispiel hier mal Dörrpflaumen .

Zutaten
1 Eimer voll Hauspflaumen
oder 2 Ananas
oder 1 Eimer voll säuerliche Äpfel
oder 1 Eimer Aprikosen usw.

Als erstes die Pflaumen, nach dem Pflücken, sehr sorgfältig aussortieren. Es wird hier nichts gegart oder so. Beim Dörren bleiben die Früchte genau wie sie sind, nur Wasser wird entzogen.
Also Pflaumen z.B. werden ja nicht geschält, d.h. sie sollten makellos und gründlich gewaschen sein.
Dann werden sie halbiert, damit man die Kerne rausholen kann und sieht, ob Maden drin sind. Außerdem dörren sie so leichter, denn die Schale stellt schon eine Barierre dar.
Ich verwende einen Dörrautomaten von Gastroback, weil der Metallgitter hat. Die verspröden nicht mit der Zeit und man kann sie bedenkenlos in die Spülmaschine stellen.

Wenn die Pflaumen alle sind, oder alle Gitter sind beladen, kann man sie gleich in den Dörrautomaten schieben. Ich selber dörre die Pflaumen etwas fester, d.h. bei 50 °C etwa 24 Stunden. Dann sind sie nicht mehr ganz so flexibel, aber ich bilde mir ein, sie halten länger.

Ein wichtiger Punkt ist noch, was nach dem Dörren passiert. Manche Früchte ziehen wieder Wasser an. Für die Haltbarkeit ist das nachteilg. Ich habe z.B. Wassermelone gedörrt, die sehr intensiv und süß und cross wurde, aber zwei Tage später hatten die Stücke schon so viel Wasser angezogen, daß sie zusammenklebten.
Man sollte die Trockenfrüchte also mindestens in ein dichtes Schraubglas tun, auch um Schädlinge fern zu halten, denn anders als bei gekauften Dörrfrüchten sind hier keinerlei Konservierungsstoffe dran, es wurde nicht geschwefelt oder so.
Für mich hat es sich bewährt die Trockenfrüchte zu vakumieren und einzuschweißen. so halten sie ziemlich lange.
Aus einem Eimer Hauspflaumen bekomme ich ziemlich genau 1 kg Dörrpflaumen, bei 50 °C und 24 h Dörrzeit.


Man kann auch Pilze im Dörrautomaten hervoragend trocknen. Die gehen sehr schnell. Allerdings kleben die gerne an den Gittern. Manchmal kann man sie gar nicht mehr richtig lösen (wie übrigens auch Wassermelone). Deshalb empfehle ich diese speziellen Silikonmatten, die man zuschneiden kann. Die legt man auf die Gitter und darauf die Pilze oder was immer klebt. Dann löst sich alles sehr leicht und fällt quasi von selbst ab, wenn es gedörrt ist.

Die Temperaturen und Dörrzeiten weichen immer etwas ab, je nachdem welches Ergebnis man sich wünscht. Hier sind mal ein paar Beispiele:

Ananas – 10mm Scheiben – 60°C – 15h
Apfelringe – 5 mm Scheiben – 50°C – 10h (Kerngehäuse ausstechen (Gemüsehobel ist hilfreich)
Aprikose – Viertelspalten 10mm – 55°C – 20h
Banane – 5mm Scheiben – 60°C – 10h
Birne – 5mm Scheiben – 60°C – 10h
Erdbeere – 5mm Scheiben – 45°C – 10h
Kirschen – entkernt, halbiert – 50°C – 24h
Kiwi – 5mm Scheiben – 55°C – 24h
Mango – 5mm Scheiben – 50°C – 24h
Orange – 5mm Scheiben – 70°C – 15h
Plaume – entkernt, halbiert – 50°C – 24h
Quitte – 10mm Scheiben – 60°C – 15h
Weintrauben – kernlos, evtl halbiert – 50°C – 24h
Pilze – 3-5mm Scheiben – 50°C – 5h (gilt eigentlich für alle Pilze)

Auf Gemüse gehe ich hier mal nicht ein, aber man bekommt schnell ein Gefühl dafür. Mann kann auch mitten im Dörrprozess immer mal eine Probe nehmen, ob es schon soweit ist, wie man will.

Ich gehe später mal in einem gesonderten Beitrag darauf ein, wie man Fleisch dörrt und Fruchtleder macht oder Müsliriegel.

Viel Spaß beim Ausprobieren und experimentieren…

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