Alles was schmeckt
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Eric Grünzahns Warenkunde
Buchstabe S
ist ein künstlicher Süßstoff von komplizierter chemischer Zusammensetzung (Benzoesäuresulfinid), ein weißes, kristallinies Pulver, welches 500mal süßer als Rohrzucker. Als Nahrungsmittel wertlos, für Diabetiker ein Ersatzmittel für Zucker. Es darf nur in Apotheken verkauft werden.
Die Saflorpflanze (Carthamus tinctorius) ist eine der wichtigsten Färbepflanzen, die in Südeuropa, besonders aber in Ostindien, Persien und Ägypten angebaut wird. Die Blüten des Saflors stehen auf einem fleischigen Blütenboden in einem Köpfchen zusammengedrängt, aus welchem die kleinen roten Blüten nach voller Entfaltung herausgezupft werden. Sie werden mit Wasser gewaschen, gepreßt, getrocknet und kommen als kleine Kuchen in den Handel, die aus einem Haufwerk zarter, roter Blüten bestehen, Man benutzt sie zu Färbezwecken und zur Verfälschung des Safrans.
Es sind das die getrockneten Blütennarben der im Herbst blühenden kultivierten Safranpflanze (Crocus sativus). Die violetten Safranblüten enthalten einen mehrere Zentimeter langen Stempel, welcher sich an der Spitze in 3 fadenförmige, allmählich sich erweiternde, orangerote Narben teilt. Letztere allein werden gesammelt und möglichst schnell getrocknet.
Wenn man hört, daß jede Pflanze nur 1 bis 2 Blüten treibt und etwa 10.000 mit der Hand einzeln gepflückte Blüten für 100 Gramm trocknen Safrans nötig sind, so kann man sich von der mühevollen Gewinnungsweise eine Vorstellung machen. Die Narben sind 2 ½ bis 3 Zentimeter lang, röhrenförmig, unten schmal, am oberen Ende keulenförmig erweitert und nach innen aufgeschlitzt.
Für den europäischen Markt ist der spanische Safran von der größten Bedeutung, außerdem solcher aus Österreich, Italien, Südfrankreich; die schlechteste Ware die orientalische. Den wertvollsten Bestandteil des Safrans bildet der gelbe Farbstoff (Safrangelb), der eine ganz bedeutende Färbekraft besitzt. Man benutzt Safran aus diesem Grunde zum Färben und als Gewürz in der Konditorei, Nudelfabrikation für Butter, Käse usw. Verfälschungen durch Untermischen ähnlicher Pflanzenteile (z.B. Saflor), durch künstliche Beschwerung, Entziehung des Farbstoffs ist an der Tagesordnung.
ist die auf besondere Weise zubereitete Stärke aus dem Marke des Stammes verschiedener Palmenarten in Indien, Brasilien u.a.O. Die Bäume werden vor der Blüte gefällt, die Stämme gespalten, das herausgenommene Markgewebe, welches die Stärke einschließt, zerkleinert, mit Wasser zu einem feinen Brei verrieben, durch Absieben die Gewebefasern entfernt, so daß diese auf dem Sieb zurückbleiben, während die im Wasser aufgeschwämmte Stärke mit dem Wasser durch die Siebmaschen hindurchgeht und in Bottichen gesammelt werden kann. wo sie sich am Boden absetzt.
Das auf diese Weise gewonnene Sagomehl dient in seiner Heimat besonders zum Brotbacken. Aus dem Sagomehl stellt man den Perlsago her, indem man jenes mit wenig Wasser zu einem Teig anrührt, der an der Sonne getrocknet, zerkleinert und gesiebt wird. Die auf dem Siebe verbleibenden Körner von bestimmter Größe werden in Schüttelvorrichtungen abgerundet und zuletzt unter ständigem Rühren in einer kleinen eisernen Pfanne erhitzt, wodurch ein Teil der Sagostärke verkleistert wird.
Sago dient zu Suppen und Mehlspeisen. Die einzelnen Körner sollen in kochendem Wasser usw. aufquellen, durchsichtig und schlüpfrig werden, aber nicht zerfallen.
Bei uns ahmt man den Palmensago jetzt aus Kartoffelstärke nach (Kartoffelsago). Brasilianisches Sago ist soviel wie Tapioka.
entölter Kakao, der einen mehr oder weniger großen Zusatz von Sagostärke enthalten hat.
elastische, fadenförmige Körper, welche hauptsächlich für Musikinstrumente Verwendung finden. Für Streichinstrumente (Violine usw.), Harfe, Guitarre usw. benutzt man Darmsaiten, die aus Därmen (besonders Lämmerdärmen) sehr sorgfältig gedreht werden, für Klaviere und Zithern werden metallene Saiten (aus Messing, Kupfer, Stahl) verwendet. Die Töne entstehen durch das Streichen mit dem Bogen, Schnellen mit dem Finger oder Schlagen mit dem Hammer infolge der dadurch hervorgerufenen Schwingungen der Saiten und werden in Höhe und Tiefe bedingt durch die Stärke, Spannung und Länge der Saiten.
(Chlorammonium) bildet eine weiße, geruchlose , durchscheinende, faserig kristallinische, scharf salzig schmeckende Masse, die z.B. bekanntlich beim Löten Verwendung findet, um eine reine metallische Oberfläche zu erzeugen, auf welcher das Lötmetall zu haften vermag. Man stellt Salmiak dar durch Einleiten von Ammoniakgas in wässrige Salzsäure und Eindampfen der erhaltenen Lösung bis zur Auskristallisation des Salmiaks.
(Ammoniak) ist eine Auflösung von Ammoniakgas in Wasser und stellt so eine stechend (nach Ammoniakgas) riechende, ätzende, farblose, nicht brennbare Flüssigkeit dar, aus welcher in nicht gut schließenden Gefäßen fortwährend Ammoniakgas entweicht. Die wichtigste Quelle für Ammoniakgas ist die Steinkohlendestillation, es wird also (als Nebenprodukt) gewonnen in den Gasanstalten bei der Leuchtgasfabrikation (siehe „Leuchtgas„) und in den Kokereien (siehe „Koks„).
Die hauptsächliche technische Verwendung des Ammoniaks ist die als Düngemittel (in Form von schwefelsaurem Ammoniak), ferner gebraucht man es zur künstlichen Eiserzeugung nach dem Verfahren von Carré, in Waschanstalten und im Haushalt als Reinigungsmittel, in der Heilkunde in geeigneter Mischung zum Einreiben, zum Riechen usw.
sind aus gereinigtem Lakritz und Salmiak hergestellten Pastillen, die aus Hustenmittel angewandt werden.
Der beim Einpökeln des Fleisches gebrauchte Salpeter ist salpetersaures Kali, welches z.B. an verschiedenen Orten in Ungarn und besonders Ostindien durch Auslaugen der salpeterhaltigen Erde und Verdampfen des Wassers gewonnen wird.
Zurzeit wird aber der meiste Salpeter künstlich in chemischen Fabriken hergestellt, indem man den in Chile natürlich vorkommenden Natronsalpeter mit mit dem Chlorkalium aus den Staßfurter Abraumsalzen umsetzt in Kalisalpeter und Chlornatrium. Dieser künstliche Kalisalpeter führt im Handel die Bezeichnung „Konversionssalpeter“.
viereckige, entkrustete Weißbrotschnitten, mit Butter bestrichen und belegt.
die blaue Varität des Korunds. Siehe „Korund“ und „Edelsteine„.
sind gesalzene Anchovis, welche besonders an der französischen (Bretagne), holländischen und belgischen Küste in Netzen gefangen, sofort geköpft, ausgenommen und eingesalzen werden. Vergleiche auch „Anchovispaste„.
wird durch Feinwiegen der entgräteten Sardellen und Vermischen mit Butter hergestellt, in Zinntuben gefüllt und auf Brot gestrichen oder auch als Speisezuatz verwendet. Vergleiche auch „Anchovispaste„.
sind bis 20 Zentimeter lange (den Sardellen sehr ähnliche) Verwandte des Herings, die an den Küsten Italiens, Spaniens, Frankreichs gefangen, geköpft, ausgeweidet, gesalzen oder mariniert, hauptsächlich aber gekocht und in Olivenöl eingelegt als Ölsardinen in den Handel gebracht werden. Unter russischen Sardinen versteht man geköpfte und ausgeweidete kleine Heringe aus der östlichen Ostsee, die in Essig mit scharfen Gewürzen mariniert werden.
käufliche. Sie dienen als Speisewürzen und enthalten teilweise Fleischauszüge (Fleischextrakt), hauptsächlich aber Auszüge aus Pflanzen und Gewürzen (z.B. Kümmel, Sellerie, Dragon, Kerbel, Majoran, Pfeffer, Senf, Muskatnuß, Gewürznelken usw.), die noch mit Zuckerkouleur, Mehl, Kochsalz usw. versetzt zu werden pflegen (z.B. Maggis Suppenwürze).
Eingedickt kommen derartige Auszüge mit reichlich Kochsalz vermischt, als Bouillonwürfel in den Handel und dienen dann zur schnellen Bereitung von Suppe.
in Späne gehobelter Weißkohl, der mit Salz und Gewürzen (Wacholderbeeren) in Fässern eingemacht wird. Er erleidet dabei eine saure Gärung und hält sich bis über das nächste Frühjahr hinaus. Während man bei uns das Sauerkraut fast nur als Gemüse zu Schweinefleisch mit Kartoffeln oder Erbsenbrei genießt, wird es in Rußland häufig in der Suppe gegessen.
Zwiebelart, mittelgroß, schiefeiförmig, büschelig, gehäuft, zarte äußere Schalen von braungelber Farbe, violette innere Hüllen.
ist ein Gemisch aus natürlichem feuerfestem Ton und dem Pulver von schon einmal scharf gebranntem und darauf gemahlenem feuerfestem Ton. Der natürliche feuerfeste Ton würde beim Trocknen und Brennen infolge zu großer Schwindung zerklüften, der Zusatz von schon gebranntem und dann grobkörnig vermahlenem feuerfestem Ton verhindert das, indem er als Magerungsmittel dient und gleichzeitig zur Erhöhung der Feuerfestigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen schroffe Temperaturwechsel beiträgt. Aus einer solchen Mischung durch Brennen hergestellte hochfeste Steine, Schamottesteine, verwendet man für Porzellanöfen, Eisenhochöfen, Dampfkesselfeuerungen, Schmelzöfen und Feuerungsanlagen mannigfacher Art zur inneren Auskleidung des Feuerraums.
(Champagner, Sekt). Das französische Gebiet Champagne ist die Heimat der Schaumweine, deren Fabrikation heute auch in den übrigen wichtigen Weinbau treibenden Ländern in großem Maßstabe betrieben wird.
Man verfährt dabei nach zwei Methoden: Nach der alten französischen Methode fürgt man dem vergorenen Wein eine kleine Menge besten Zuckers und etwas Reinhefe bei und füllt ihn auf Flaschen, die waagerecht gelagert werden. Infolge des Zuckerzusatzes fängt der Wein in der Flasche wieder an zu gären, bildet also von neuem wider Alkohol und Kohlensäure. Wenn die Gärung beendet ist, werden die Flaschen allmählich auf den Kopf gestellt, so daß sich die Hefe am Kork absetzt. Öffnet man in dieser Lage die Flasche mit einem Kunstgriff, so wird durch den Kohlensäuredruck die Hefe und etwas Flüssigkeit hinausgeschleudert, schnell füllt man dann den sogenannten Likör auf, korkt zu und verbindet mit dem Draht. Nachdem dann noch längere Zeit gelagert wurde, ist der Champagner fertig. Die Zusammensetzung des „Likörs“ ist Fabrikgeheimnis, von ihm hängt wesentlich der Geschmack des Champagners ab. Der Hauptsache nach pflegt er aus einer Lösung von Kandiszucker in Kognak und feinen alten Dessertweinen zu bestehen.
Nach dem neueren, bequemeren Verfahren, welches bei der Verwendung guter Weine und edler Liköre ebenfalls gute Schaumweine liefert, umgeht man die eigentliche Flaschengärung und pumpt statt dessen in den auf Flaschen gefüllten Jungwein Kohlensäure ein. Die Entfernung der beim Lagern aus dem Jungwein abgesetzten Hefereste und die Einfüllung des Likörs geschieht dann wie oben.
Billige Schaumweine, die in der Art bereitet werden, daß man einen leichten Wein oder Obstwein mit Zucker süßt und dann Kohlensäure hineingepreßt, womit das Getränk mehr oder weniger fertig ist, haben mit dem Wesen des Champagners nichts gemein.
Nach dem Zuckergehalt des zugesetzten Likörs unterscheidet man trockenen Champagner (Dry Champagne, sec Champagne, Extra dry usw.) mit sehr wenig Zucker (weniger als 2 Prozent) und süßen Champagner mit 5 bis 15 Prozent Zuckergehalt.
Vergleiche auch „Wein„.
stammt aus Ostindien. Dort leben Schildläuse auf gewissen Baumarten und veranlassen durch ihren Stich die jungen Baumtriebe zur Absonderung eines Harzes, welches die Zweige mehr oder weniger umhüllt und erstarrt. Die von den Zweigen abgebrochenen Harzkrusten werden zerstoßen, durch Ausziehen mit heißem Wasser vom Farbstoff möglichst befreit, bis zum Schmelzen erhitzt und auf Blättern oder irdeneneTafeln in dünner Schicht zum Erstarren gebracht. Der in dieser Weise gereinigte Lack ist im Handel unter dem Namen „Schellack“ bekannt, bildet dünne, ziemlich harte und spröde, gelblich bis braun gefärbte blättrige Bruchstücke und findet Anwendung zur Bereitung von Siegellack, Firnis, in der Feuerwerkerei usw.
Er wird etwa einen halben Meter lang und ist auf dem Rücken bräunlich, seitlich und am Bauche silberweiß mit schwarzer Seitenlinie, lebt überall in Scharen in der Nordsee, seltener in der westlichen Ostsee. Im Frühjahr kommt er an die Küsten, um zu laichen, wird dann gefangen und frisch in großen Mengen, in Eis verpackt, auf den Markt gebracht. Sein Fleisch, welches man auch einsalzt, ist mit Recht sehr geschätzt.
werden aus einem besonderen, durch Härte und gleichmäßig dunkle Farbe sich auszeichnenden Tonschiefer (Tafelschiefer) hergestellt, indem man ihn in dünne Tafeln spaltet, schleift, glättet und in hölzerne Rahmen legt. Die zum Schreiben auf den Schiefertafeln benutzten Griffel bereitet man aus einem ähnlichen, aber etwas weicheren Material (Griffelschiefer), welches nicht tafelförmig geschichtet ist, sondern in stengelförmige Stücke zerfällt.
Diese Tonschiefer kommen besonders in Thüringer Wald vor (bei Sonneberg im Herzogtum Sachsen-Meiningen).
wird durch Mischen von Salpeter mit Schwefel und Holzkohlenpulver in verschiedenen Verhältnissen hergestellt.
besteht aus den hornartigen, dünnen, oberen Platten des Rückenschildes mehrerer Seeschildkröten und wird durch Erhitzen von dem Rückenschild abgelöst. Die Ware kommt hauptsächlich von den ostindischen und westindischen Inseln, auch aus Ägypten und Südamerika. Schildpatt ist halbdurchsichtig, heller oder dunkler gelb gefärbt mir braunen Flecken und Zeichnungen, biegsamer und dauerhafter als Horn und nicht abblättern. Es wird zu Kämmen, Haarnadeln, Fächern, allerhand Galanteriewaren usw. benutzt und jetzt häufig durch Zelluloid und Galalith nachgeahmt.
siehe „Kohlensaurer Kalk„.
sind dem Karpfen verwandte, kleinschuppige Fische, die bis ½ Meter lang werden und in allen Flußgebieten Europas, namentlich auch in vielen Seen, vorkommen, wo sie Gewässer mit schlammigem Grund bevorzugen. Der Fisch verweilt stets am Boden und verbringt den Winter in halb erstarrtem Zustand im Schlamm. Sein Fleisch ist sehr wohlschmeckend, der Körper oben dunkel, olivenfarbig, an den Seiten heller, im allgemeinen aber in der Färbung sehr veränderlich (Goldschleie, rötlich, mit schwarzen Flecken). Die Schleie wird auch in Teichen gezüchtet und zubereitet.
siehe „Schweineschmalz“.
siehe „Butterschmalz„
wird aus Margarine in ählicher Weise bereitet wie Butterschmalz aus Butter. Siehe „Butterschmalz„.
soviel als „Schmalz“.
benutzt man zum Einölen der Achsenlager von Rädern und beweglicher Maschinenteile. Je nach der Art der ölenden Gegenstände, wählt man leicht – oder dickflüssige, feine oder minderwertige, pflanzliche, tierische oder Mineralöle. Als „Schmieröle“ bezeichnet man besonders die aus der Verarbeitung der Rückstände des Rohpetroleums hergestellten zähflüssigen Öle.
siehe „Seife“.
ist mit Eisenoxyd und Kieselsäure verunreinigte kristallisierte Tonerde (Aluminiumoxyd), welche in anderen Gesteinsarten eingelagert besonders auf der Insel Naxos und in Kleinasien vorkommt. Das Material wird zu einem bräunlichen bis schwärzlichen Pulver von verschiedenen Feinheitsgraden vermahlen und dient wegen seiner Härte als Schleifmaterial für Metall, Glas, Steine usw.
Wenn man das Pulver auf starkes Papier oder auf Leinwand festleimt, so erhält man Schmirgelpapier usw.
(Allium schoenoprasum), Zwiebelgewächs, von welchem nur die dünnen, röhrenförmigen Blätter, welche einen Rasen bilden, als Küchengewürz, in der Suppe, als Zugabe zu Salat, Brot, weißem Käse usw. benutzt werden.
ist ein sehr wohlschmeckendes und nahrhaftes Genußmittel, welches aus Kakaomasse und Zucker unter Zusatz von Gewürzen (Vanille, Muskat, Nelken, Zimt, Kardamom usw.) bereitet wird. Häufig wird auch Milch oder Sahne zugesetzt, oder für billige Sorten Mehl von Getreide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Kastanien, Eicheln usw. Indem man die Schokolade mit Marzipan, Spirituosen, Likören füllt, erhält man die zahlreichen Sorten von Pralines. In der Arzneikunde benutzt man die Schokolade vielfach in Form von Pastillen in Verbindung mit schlecht schmeckenden Medikamenten, um den üblen Geschmack derselben zu verdecken, z.B. bei Chinin, Rhabarber, Santonin, Eisenpräparaten.
Die besseren Schokoladensorten enthalten etwa 50 Prozent Kakaomasse und auch bei billigeren Produkten soll nach den Vereinbarungen des Verbandes der deutschen Schokoladenfabrikanten der Gehalt an Kakaomasse 30 Prozent nicht unterschreiten, also der Zuckergehalt 70 Prozent nicht übersteigen. Mehlzusätze müssen als solche gekennzeichnet werden. Eine gute Schokolade darf mit Milch oder Wasser kein kleisteriges Getränk und keinen starken Bodensatz geben.
Flachfische, Plattfische), Fische mit stark zusammengedrücktem, sehr hohem, unsymmetrischem Körper, die breitseitig schwimmen, beide Augen auf einer Seite des Kopfes nebeneinander haben, und zwar auf derjenigen Seite, welche beim Schwimmen nach oben gewendet ist. Das Maul steht schief. Die Rückenflosse läuft über den ganzen Rücken, die Afterflosse nimmt den größten Teil des Unterleibes ein. Die dem Boden zugekehrte Seite ist farblos, nur zuweilen gefleckt, während die Boden zugekehrte Seite braun, grau oder schwarz, mit rotgelben Flecken übersät (Goldbutt) erscheint. Die Fische vermögen sich schnell in den Schlamm oder Sand einzuwühlen. Sie bilden in der Nord- und Ostsee einen Hauptgegenstand der Fischerei und leben meist gesellig an seichten, sandigen Stellen, in allen Meeren Europas, gewöhnlich flach auf dem Grunde liegend.
Die bekanntesten Arten der Schollenfische sind folgende: Die gemeine Scholle oder Goldbutt, auch Platteisen genannt, wird ½ Meter und mehr lang und bis 7 Kilogramm schwer, meist braun, grau gewölkt, gelb gefleckt, auf der Blindseite heller. Kommt vor im nördlichen Atlantischen Ozean und der Ostsee, wird frisch und geräuchert verschickt.
Der Heilbutt (Riesenscholle, Pferdezunge) lebt besonders im hohen Norden, auch an den englischen und dänischen Küsten, ist braun, auf der Blindseite weiß, wird bis 2 ½ Meter lang und drei und mehr Zentner schwer. Er ist für die Nordländer ein sehr wichtiger Nährfisch mit wohlschmeckendem Fleisch.
Der Flunder, in Nord- und Ostsee und allen größeren Flüssen Deutschlands, Hollands, Frankreichs und Englands, wird über einen halben Meter lang und mehrere Kilogramm schwer, graubraunen und dunkleren Flecken, auf der Blindseite weißlich, schwarz punktiert. Er kommt in zahllosen Abarten auf den Markt, frisch in Eis gepackt oder geräuchert.
Der Steinbutt lebt an den europäischen Küsten, auch im Mittelmeer, und gilt aus der feinste unter den Schollenfischen. Er wird ½ bis 1 ½ Meter lang und bis über einen halben Zentner schwer. Er ist braun gewölkt und heller gefleckt, auf der Blindseite weiß, und wird frisch, geräuchert und gesalzen auf den Markt gebracht.
Die Seezunge, auf der Augenseite schwarz, auf der Blindseite bräunlich, bis einen halben Meter lang und bis mehrere Kilogramm schwer. Kommt vor an den westeuropäischen Küsten, in der Nordsee und westlichen Ostsee. Das Fleisch ist sehr wohlschmeckend, wird frisch, geräuchert und gesalzen genossen.
Die meisten Schollen sind sehr lebenszäh und gedeihen auch in Teichen sehr gut.
siehe „Badeschwämme“ und „Pilze„.
die äußerlich schwarzen, innen weißen Wurzeln von Scorzonera hispanica. Wächst in Mittel- und Südeuropa wild und wird vielfach kultiviert, obgleich ihr Anbau wenig ergiebig ist.
ist ein chemisch einfacher Körper, welcher in der Natur teils gediegen, teils in zahlreichen chemischen Verbindungen vorkommt.
Gediegener Schwefel findet sich an verschiedenen Orten in großen Massen, häufig durch Ton verunreinigt, besonders in vulkanischen Gegenden, wo er durch Verdichtung von ausgehauchten Schwefeldämpfen entstanden ist. Die mächtigsten Lager weist Sizilien (am Ätna) auf, wo man den Schwefel bergmännisch gewinnt und durch Ausschmelzen reinigt. Er kommt in den Handel in Form harter gelber Stangen (Stangenschwefel) oder als zartes gelbes Pulver (Schwefelblumen) und findet ausgedehnte Anwendung, z.B. zum Vulkanisieren des Kautschuks, zur Fabrikation des schwarzen Schießpulvers, als Bleichmittel für Wolle, Seide, Badeschwämme, Strohgeflechte, zum Einpudern der Weinstöcke gegen Traubenkrankheit, zum Einschwefeln von Weinfässern und Eingemachtem usw.
Angezündet verbrennt der Schwefel mit blauer Flamme unter Bildung eines erstickenden Gases (schweflige Säure).
durch geschmolzenen Schwefel gezogener Bindfaden.
ist das nach der Butter beliebteste Speisefett, welches bei uns meist aus dem Nierenfett durch Ausschmelzen gewonnen wird. Die großen Mengen Schweineschmalz, die von den gewaltigen amerikanischen Schlächtereien in Chikago und Cincinnati nach Europa ausgeführt werden, stammen von allen Teilen des Schweins, da dort das ganze Tier mit Ausnahme der Schinken auf Fett verarbeitet wird.
siehe „Schollen“.
ist von jeher die edelste Gespinnstfaser gewesen. Sie wird als tausend und mehr Meter langer Faden von der Raupe des Maulbeerseidenspinners (Bombyx mori) produziert, welche sich darin einspinnt und so den Kokon bildet. Die Raupe lebt von den Blättern des weißen Maulbeerbaumes und ihre Heimat ist China, von wo sich ihre Kultur nach Indien, Persien, Kleinasien, Italien, Frankreich, auch Österreich-Ungarn, Spanien, Griechenland verbreitet hat.
Der Entwicklungsgang des betreffenden Schmetterlings ist kurz folgender: Jedes Jahr wird eine genügende Anzahl gesunder Kokons zur Gewinnung von Eiern zurückbehalten. Aus diesen Zuchtkokons kriechen die Schmetterlinge aus, sie legen zahlreiche Eier (welche unseren Mohnsamen ähneln) und aus den Eiern schlüpfen im Frühjahr die jungen Raupen aus, die etwa fünf Wochenlang in besonderen Räumen ununterbrochen mit den Blättern des in den Maulbeergärten gezogenen Maulbeerbaums gefüttert werden mussen. Schließlich spinnt sich die ausgewachsene Raupe in den Kokon ein, indem sie aus ihren Spinndrüsen die Seidenmaterie in Gestalt eines fortlaufenden Fadens absondert und um sich herumlegt.
Ein kleiner Teil dieser Kokons wird wieder zwecks Eierzucht aufbewahrt, alle übrigen kommen in die Fabriken, wo man sie eingesponnenen Puppen durch heiße Luft oder Wasserdampf abtötet, den Seidenfaden abhaspelt, verspinnt und verwebt.
Die dem modernen Menschen derart unentbehrlich gewordenen Seife, daß man häufig den Kulturzustand eines Volkes nach dem Verbrauch an Seife einschätzt, ist erst seit dem Beginn des christlichen Zeitalters als Reinigungsmittel in Aufnahme gekommen. Die alten Kulturvölker der Ägypter, Griechen, Römer usw. benutzen an der Stelle von Seife Holzasche, auch wohl natürlich vorkommende Soda, besonders aber gefaulten Urin, der zu diesem Zwecke von besonderen Handwerkern gesammelt wurde.
Zu den Rohmaterialien, des Seifensieders gehören zunächst feste und flüssige Fette, sowie Soda, Pottasche und Ätzkalk, ferner Wasser, Kochsalz, Parfüms und Füllstoffe. Wenn man zu den wässrigen Lösungen von Soda oder Pottasche Ätzkalk hinzufügt, so erhält man einen unlöslichen Bodensatz von kohlensaurem Kalk und eine wässrige Lösung , welche jetzt Ätznatron resp. Ätzkali enthält. Diese „Ätzlauge“ gibt beim Kochen mit Fetten und fetten Ölen die verschiedenen Sorten Seife. Kocht man nämlich Fette mit dieser Ätzlauge , also mit Ätznatron oder Ätzkali, so werden die Fette zerlegt in ihre Bestandteile Glycerin und Fettsäuren; die Fettsäuren verbinden sich mit dem Natron resp. dem Kali der Ätzlauge zu fettsaurem Natron resp. fettsaurem Kali, das Glycerin wird frei und löst sich als solches in dem Wasser der angewandten Lauge. Dieses fettsaure Natron oder fettsaure Kali ist nun unsere Seife, von welcher je nach der Beschaffenheit der angewandten Fette und der Ätzlauge, nach Gehalt an Wasser und Glycerin, nach dem Zusatz von Füllstoffen, Farbstoff und Parfüm, nach der Art der Herstellung und Verarbeitung usw. vielerlei Sorten unterscheiden werden
Man unterscheidet nach Art der angewandten Ätzlauge die festen Natronseifen und die weichen Kali- oder Schmierseifen, nach den benutzten Fetten Talgseifen, Ölseifen, Transeifen, Kokosseifen usw. nach der Art der Herstellung und Bearbeitung Kernseifen, Leimseifen, geschliffene, gefüllte, marmorierte Seifen, durchsichtige (Transparent-, Glycerinseifen) und undurchsichtige, schwimmende (Bad-), Toilette- (parfümierte), medizinische (Teer-, Schwefel- usw.) usw. Seifen.
In früheren Zeiten, als die Pottasche noch wohlfeiler war als die Soda, stellte man zunächst fast nur weiche Kaliseifen dar, welche neben der eigentlichen Seife, dem fettsauren Kali, noch das Glycerin aus dem Fett und das Wasser aus der Ätzkalilauge beigemischt enthalten. Die Kaliseife wurde dann auf dem Wege des Aussalzens mit Hilfe von Kochsalz in harte Natronseife umgewandelt. Setzt man nämlich zu der frisch gekochten Lösung der Kaliseife Kochsalz, also Chlornatrium, so findet eine chemische Reaktion statt und es bildet sich fettsaures Natron, also harte Natronseife, und Chlorkalium. Das fettsaure Natron vermag aber nicht wie das fettsaure Kali das ganze Wasser der benutzten Ätzlauge aufzunehmen, infolgedessen setzt sich der größte Teil des Wassers als Unterlauge unter der Natronseife ab und enthält gleichzeitig gelöst das aus dem Fett herrührende Glycerin und das Chlorkalium.
Diese indirekte Darstellung der Natronseife aus Fett mittels Ätzkali und Kochsalz wird zurzeit fast nicht mehr ausgeführt, sondern man bereitet jetzt direkt Schmierseifen mit Ätzkali und Natronseifen mit Ätznatron. Auch die Natur der Fette hat einen Einfluß auf die Härte der Seifen; je mehr in dem Fett die feste Stearinsäure gegenüber der flüssigen Ölsäure vorherrscht, desto härter wird auch die Seife werden, und umgekehrt.
Zur Bereitung von Schmierseifen kocht man billige Öle, Tran, Rüböl, Leinöl, Baumwollsamenöl, mit Ätzkalilösung, bis die Masse eine leimige Beschaffenheit angenommen hat und beim Erkalten salbenartig erstarrt. Eine Entfernung des Wassers und des gebildeten Glycerins findet also dabei nicht statt. Diese Seifen vertragen große Mengen beschwerender Zusätze als Füllmittel (z.B. Kreide, Kartoffelmehl, Wasserglas, oder auch für besondere Zwecke Talg, Terpentinöl, Salmiakgeist) und kommen in den verschiedensten Farben, gelb, grün, braun, schwarz, in den Handel. Die Farbe rührt teils von den zur Herstellung benutzten Ölen, teils von Zussätzen (z.B. Indigo) her. Bessere Schmierseifen pflegen sich durch kristallinische Abscheidungen von stearinsaurem Kali zu kennzeichnen (Kornseife), was aber anderseits auch durch Zufügen von z.B. Stärkekörnern nachgeahmt werden kann.
Die Natronseifen unterscheidet man gewöhnlich in Kernseifen, bei welchen die Unterlauge möglichst vollständig entfernt wird, Leimseifen, welche überschüssige Lauge und Glycerin eingeschlossen enthalten und derart hergestellt werden, daß man den frisch gekochten Seifenleim mehr oder weniger stark einkocht, so daß man dem Erkalten eine Abscheidung der Unterlauge nicht mehr stattfindet, und Halbkern- oder Eschweger Seifen, welche eine Mittelstellung zwischen jenen beiden einnehmen.
Die Kernseife wird nach dem Erstarren in Stücke geschnitten, geformt und eventuell getrocknet. Bei Anwendung von Kokosöl kann die Verseifung auch auf kaltem Wege erfolgen, indem man zu dem geschmolzenen Fett die Ätzlauge allmählich unter Umrühren zusetzt und, wenn die Masse genügend dick geworden, Farbstoff, Parfüm und eventuell Füllstoffe beimischt. Diese mit Kokosfett bereiteten Seifen können besonders viel (bis 70 Prozent) Wasser aufnehmen.
Marseiller Seife (Ölseife, venetianische Seife) wird aus Olivenöl, Sesamöl oder Erdnußöl und Natronlauge hauptsächlich in Marseille hergestellt. Ähnliche Sorten fabriziert man in Spanien (kastilianische Seife), Sizilien und Korsika, Palmölseife in England, für Harzkernseife nimmt man einen Zusatz von Kolophonium, für Bimsteinseife einen solchen von Bimstein. Medizinische Seifen enthalten entsprechende Zusätze von Holzteer, Schwefelblüte, Karbolsäure, Lysol, Sublimat, Kampfer, Terpentinöl, Jodkalium usw. Toilettenseifen Zusätze von Parfüm, Mandelkleie, Eigelb, Milch, Lanolin, Vaseline. Die durchscheinenden Glycerinseifen sind mit Alkohol behandelt, schwimmende, Badseifen durch Beimischung von doppeltkohlensauren Natron porös gemacht.
Durch Auflösen geeigneter Seifen in Alkohol und entsprechende Zusätze erhält man flüssige Seifen.
Alle eigentlichen Seifen, welche also in chemischer Hinsicht fettsaures Kali oder fettsaures Natron darstellen, sind in Wasser löslich und bilden dadurch einen Gegensatz zu einer Reihe ähnlicher, in Wasser unlöslicher Verbindungen, die wir als Kalkseife oder Bleipflaster kennen. Auf der Bildung von Kalkseife beruht die unseren Hausfrauen bekannte Tatsache, daß beim Waschen mit hartem, d.h. stark kalkhaltigem Wasser mit viel mehr Waschseife gebraucht wird, als bei der Benutzung weichen Wassers, welches arm an Kalk ist. Das liegt daran, daß ein Teil der verwendeten Waschseife mit dem Kalk des Waschwassers unlöslichen fettsauren Kalk, sogenannte Kalkseife bildet, also für den Waschprozeß, weil unlöslich, verloren geht. Die in der Heilkunde angewandten Bleipflaster sind fettsaures Blei und werden hergestellt durch Kochen von Öl mit Bleiglätte oder Mennige unter Zusatz von Terpentin, Kolophonium, Wachs usw.
soviel als „Quillajarinde„.
siehe „Schaumwein“.
(Apium graveolens) wird gezogen als Krautsellerie mit langstieligen, aufrecht stehenden Blättern und kleiner Wurzel, als Stengel- oder Bleichsellerie mit fleischigen, zarten Blattstielen und als Knollensellerie mit kurzstieligen Blättern und großer, rundlicher Wurzel, welche als Küchengewürz dient und als Salat mit Essig und Öl angemacht wird. Mit Weißwein und Zucker gibt die Sellerieknolle ein der Ananasbowle in Geschmack und Aroma sehr ähnliches Getränk.
siehe „Künstliche Mineralwässer„.
Die verschiedenen Sorten Senfsamen stammen von Kräutern, welche in Europa, Kleinasien, Indien, Nordamerika u.a.O. kultiviert werden.
Im Handel kommen hauptsächlich vor: schwarzer Senf (Sinapis nigra), braune bis schwarze Samenkörner von etwa einem Millimeter Durchmesser, weißer Senf (Sinapis alba), gelbe, kuglige Samen von doppeltem Durchmesser wie die Körner des schwarzen Senfs, Sarepta- oder russischer Senf (Sinapis juncea), ähnelt dem schwarzen Senf, aber etwas heller braun und größer.
Ihre Hauptverwendung finden die Senfsamen als Küchengewürz und zur Bereitung von Speisesenf oder Mostrich. Zu diesem Zwecke pflegt man die ganzen oder auch die durch Auspressen von ihrem Gehalt an fettem Öl befreiten Samen, am besten die verschiedenen Sorten gemischt, mit Wasser und Essig unter Zusatz von Kochsalz, Zucker und Gewürzen zu einem feinen Brei zu vermahlen. Der Senf verdankt seinen scharfen Geschmack und Geruch dem ätherischen Senföl, welches sich erst beim Verreiben des Samens oder des Senfmehls mit Wasser infolge chemischer Umsetzung bildet, also nicht ohne weiteres fertig darin enthalten sind.
Außer den geringen Mengen an ätherischem Senföl enthalten die Senfsamen noch größere Mengen von fettem Öl, welches daraus durch Auspressen gewonnen werden kann und als Brennöl und Speiseöl Verwendung findet. Vergleiche „Senföl“.
Man hat zu unterscheiden: fettes Senföl und ätherisches Senföl.
Das milde fette Senföl findet sich in allen Senfsamensorten zu etwa 20 bis 25 Prozent und mehr, wird durch Auspressen der ganzen Samen enthalten und kann als Speiseöl und Brennöl Verwendung finden.
Das durchdringend scharf riechende und schmeckende, die Augen schon aus größerer Entfernung zu Tränen reizende ätherische Senföl kann aus den ganzen oder aus den durch Auspressen von ihrem Gehalt an fettem Öl befreiten Samen des schwarzen und des Sareptasenfs gewonnen werden, indem man die Samen oder das Senfmehl mit Wasser verreibt und der Destillation unterwirft. Dieses Senföl ist nicht fertig gebildet im schwarzen und Sareptasenf enthalten, sondern bildet sich erst beim Verreiben mit Wasser. Es kann deshalb auch noch aus den ausgepreßten Samenrückständen, dem Senfmehl, gewonnen werden, aus welchem also das fette Öl schon entfernt ist, und auf diese Bildung des ähterischen Senföls beruht die Verwendung des Senfmehls zu Speisesenf und zu Senfpflaster.
eine Lösung von ätherischem Senföl in Spiritus.
das fette Öl aus den Samen der Sesampflanze (Sesamum indicum), die überall im tropischen Afrika und Ostindien angebaut wird. Das durch kalte Pressung gewonnene Öl gibt ein sehr geschätztes Speiseöl, im übrigen gebraucht man es auch als Brennöl, zur Seifenfabrikation, bei der Margarinenfabrikation muß es in bestimmtem Verhältnis zugesetzt werden, usw. Große Mengen von Sesamsamen werden zwecks Ölpressung in Europa aus Indien und Afrika eingeführt.
feiner, feuriger, spanischer Wein aus dem Gebiete am unteren Guadaquivir, nach der Stadt Xeres in der Provinz Cadix benannt.
gefärbte Harzmischungen, welche an einer Flamme leicht schmelzen und brennen, in geeigneter Weise fließen, auf dem Papier, Glas usw. gut haften und scharfe Abdrücke geben. Sie werden durch zusammenschmelzen von Schellack, für billige Sorten statt dessen mehr oder weniger Kolophonium, mit venetianischem Terpentin hergestellt und mit Zinnober oder Mennige rot, mit Ultramarin blau, mit Knochenkohle schwarz usw. gefärbt. Man benutzt Siegellack zum Verschließen von Briefen, Paketen, Flaschen usw.
findet sich in der Natur häufig gediegen, meistens jedoch kommt es vererzt vor, und zwar wir die größte Menge des Silbers nicht gewonnen aus eigentlichen Silbererzen, sondern aus Blei-, Kupfer-, und Zinkerzen, welche an sich zwar nur geringe Mengen von Silber enthalten (meist nur einige Hundertstel, seltener einige Zehntel Prozent) dafür aber in ungeheuren Mengen verhüttet werden.
Die größte Menge Silber liefern die westlichen Teile der Vereinigten Staaten von Nordamerika, dann folgen Mexico, Südamerika, Australien und Deutschland, welches letztere auf den Hütten im Harz und im Rheinland aus einheimischen und fremden Blei-, Kupfer-, und Zinkerzen bedeutende Silbermengen gewinnt.
Meistens wird das Metall zur Münzprägung verbraucht, außerdem zu Schmucksachen, im Kunstgewerbe, in der Photographie, zur galvanischen Versilberung anderer Metallgegenstände, zur Herstellung von Glasspiegeln und zu manchen anderen gewerblichen Zwecken. Ebenso wie Gold muß auch Silber wegen seiner Weichheit mit Kupfer legiert werden, weil es sich sonst bei Gebrauchsgegenständen, Münzen usw. zu schnell abnutzen würde.
sind konzentrierte Zuckerlösungen, welche durch Auflösen von Zucker in Wasser, in Fruchtsäften oder in Pflanzenauszügen erhalten werden. Auch gewinnt man Sirup als Nebenprodukt bei der Zuckerfabrikation.
ein aus zerquetschten und vergorenen Pflaumen bereiteter Branntwein, der nach bitteren Mandeln schmeckt.
(orientalischer), ein hochgeschätzter Edelstein von grüner Farbe, der aus Kieselsäure, Tonerde und Beryllerde besteht und in besonders schönen Stücken in Kolumbien und auf Ceylon gefunden wird. Andere Fundorte sind Gegenden im Ural, Ägypten und im Salzburgischen.
ist kohlensaures Natron, Natriumkarbonat, und schmeckt scharf und ätzend im Gegensatz zu den ebenfalls im Haushalt häufig gebrachten doppeltkohlensaurem Natron. Die Soda findet sich hier und da natürlich, z.B. kommt sie gelöst vor in den sogenannten Natronseen in Ungarn, Ägypten, am Kaspischen Meere, in Südamerika. Gelöst findet sie sich ferner in vielen Mineralquellen (z.B. Karlsbad). In früheren Zeiten wurde die Soda hauptsächlich an den Küsten Frankreichs, Spaniens und Englands aus Seetangen und Strandpflanzen dargestellt, indem man die getrockneten Pflanzen verbrannte und die Asche mit Wasser auslaugte; beim Verdunsten des Wassers verblieb dann die Soda als fester Rückstand. Auch heute noch werden an jenen Küsten Strandpflanzen zu diesem Zwecke angebaut, aber die so gewonnene Soda hat gegenwärtig nur noch lokale Bedeutung. Der Weltbedarf an Soda wird jetzt in Fabriken gedeckt, die diesen für die Industrie und den Haushalt so wichtigen Stoff nach verschiedenen chemischen Verfahren aus Chlornatrium, also aus Kochsalz herstellen.
Die künstliche Herstellung von Soda gelang zuerst dem Franzosen Leblanc im Jahre 1791 so vollkommen, daß nach seinem Verfahren noch heute große Mengen verbreitet werden. Als Ausgangsmaterial dient Kochsalz, welches durch Behandlung mit Schwefelsäure in schwefelsaures Natrium übergeführt wird, wobei als Nebenprodukt Salzsäure entsteht. Das schwefelsaure Natrium wird dann mit kohlensaurem Kalk und Kohle gemischt, geglüht und die zerkleinerte Schmelze mit Wasser ausgelaugt, so daß die gebildete Soda in Lösung geht und daraus durch Verdampfen des Wassers in Kristallen abgeschieden wird.
Diese alte und noch heute vielfach ausgeübte Methode ist in neuerer Zeit durch das vorteilhaftere Solvay-Verfahren überholt worden. Die Grundzüge der Sodagewinnung nach Solvay bestehen darin, daß man in eine wässrige Lösung von Kochsalz zunächst Ammoniakgas und dann Kohlensäuregas einleitet; es entsteht saure kohlensaures Natrium, welches beim Erhitzen die Hälfte seiner Kohlensäure abgibt und in kohlensaures Natrium, also Soda übergeht.
In neuester Zeit hat man auch den elektrischen Strom zur Gewinnung von Soda herangezogen, indem man jenen durch eine wässerige Kochsalzlösung leitet und Kohlensäure zuführt.
Die Rohsoda kommt entweder kristallisiert oder kalziniert in den Handel. Erstere bildet große farblose Kristalle, welche an der Luft allmählich unter teilweisem Wasserverlust verwittern und zu Pulver zerfallen, letztere ist ein weißliches Pulver, aus welchem durch Erhitzen der Wassergehalt vollständig entfernt wurde.
In der Hauswirtschaft dient Soda, und zwar meist Kristallsoda, als Reinigungsmittel, ferner wird sie gebraucht in der Fabrikwäsche der Wolle, in der Färberei, Zeugdruckerei, Papierfabrikation, in unzähligen Fällen in der chemischen Industrie bei der Darstellung anderer chemischer Produkte (z.B. Farbstoffe, Ultramarin), in großen Mengen für die Fabrikation von Glas und Seife usw.
soviel als Natronseife. Siehe „Seife“.
ist künstliches Mineralwasser, welches durch Auflösen von reinem kohlensaurem Natron (Soda) in destilliertem Wasser und Sättigen der Lösung mit Kohlensäuregas unter Druck bereitet wird.
findet zuweilen an Stelle des Petroleums für Brenn- und Beleuchtungszwecke Verwendung, im übrigen als Maschinenöl. Es wird besonders aus den Braunkohlen der Weißenfelser Gegend in der Provinz Sachsen bei der Paraffindarstellung gewonnen. Vergleiche „Braunkohlen“ und „Paraffin„.
siehe „Paprika„.
die jungen, unterirdischen Stengeltriebe von Asparagus officinalis. Werden der Pflanze die Triebe belassen, so entwickeln sie sich über der Erde zu einem baumartig verzweigten, grünen, bis über einen Meter hohen, glatten Stengel mit unscheinbaren Blüten und roten Beerenfrüchten. Die im Frühjahr aus dem tief unter der Erdoberfläche liegenden Wurzelstock getriebenen Sprossen werden 2 Monate lang, sobald sie über der Erdoberfläche erscheinen, mit dem Messer abgestochen. Wegen der anspruchsvollen Kultur kann der Spargel kein allgemein gebräuchliches Gemüse werden, sondern er ist und bleibt mehr Delikatesse. Die Stechzeit dauert bei uns von Ende April bis Ende Juni.
ist das feste, derbe Fett, welches zwischen Haut und Fleisch mancher Tiere, namentlich der Schweine, gelagert ist.
Essig von etwa 4 Prozent Essigsäuregehalt. Vergleiche „Essig„.
soviel als „Schweineschmalz“.
als solche kommen nur pflanzliche Öle in Betracht von denen die gebräuchlichen Olivenöl, Arachisöl oder Erdnußöl, Sesamöl, Mohnöl, Rüböl, Leinöl sind. Vergleiche die einzelnen Kennwörter und „Fette„.
wurden früher in der Weise hergestellt, daß man Stanniol, also feingewalztes Zinn, mit Quecksilber übergoß und die polierte Glasscheibe darüber schob. Jetzt benutzt man das gesundheitsschädliche Quecksilber nicht mehr, sondern man erzeugt auf chemischen Wege einen feinen Überzug von metallischem Silber auf der Glasscheibe, indem man eine geeignete Silbersalzlösung darüber gießt, aus welcher sich nach einigen Stunden das Silber als glänzender Metallspiegel niederschlägt, der nach dem Trocknen zum Schutze mit einer Firnisschicht bedeckt wird.
(Alkohol, Weingeist, Sprit) wird bei uns in Deutschland fast ausschließlich aus Kartoffeln gewonnen. Zu dem Zwecke werden die gewaschenen Kartoffeln zunächst gedämpft, d.h. in geschlossenen Kesseln mit Wasserdampf unter Druck behandelt, so daß die Kartoffelstärke verkleistert. Die gedämpften Kartoffeln werden zerquetscht und bei 50 bis 60 Grad mit ungefähr 5 Prozent Grünmalz (siehe „Malz„) versetzt oder, wie der Fachausdruck lautet, „eingemaischt“, und die „Maische“ etwa 12 Stunden lang sich selbst überlassen. Dabei wird durch die Einwirkung der Malzdiastase die Kartoffelstärke, welche in den rohen Kartoffeln zu 18 bis 20 Prozent vorkommt, in gärungsfähigen Zucker umwandelt, die Stärke also verzuckert. Nach Vollendung der Zuckerbildung läßt man die Maische abkühlen und leitet durch Zusatz von Hefe die alkoholische Gärung des Zuckers ein (siehe „Alkohol„), also die Verwandlung des Zuckers in Alkohol und Kohlensäure. Die Gärung ist beendet, wenn die Kohlensäureentwicklung in den Gärbottichen aufhört; der entstandene Alkohol oder Spiritus wird dann aus der Maische abdestilliert. In der Destillationsblase bleibt die Schlempe zurück, welche meist als Viehfutter Verwendung findet.
Der auf diese Weise zunächst erhaltenen Rohspiritus mit etwa 80 Prozent Alkoholgehalt enthält außer Wasser auch noch die sogenannten Fuselöle (hauptsächlich aus Amylalkohol bestehend), welche ihm einen widerlichen Geruch und Geschmack verleihen und beim Trinken sehr nachteilige, sogar direkt giftige Wirkungen ausüben können. Durch wiederholte Destillation unter besonderen Vorsichtsmaßregeln wir der Rohspiritus in den Spiritusraffinerien sowohl von Fuselöl als auch von dem größten Teil des von ihm noch anhaftenden Wassers befreit und man erhält als Produkt Feinsprit mit 95 bis 96 Prozent Alkohol. Aus diesem kann man endlich ganz wasserfreien, also absoluten, 100-prozentigen Alkohol gewinnen durch nochmalige Destillation über gebranntem Kalk, wobei das letzte Wasser beim Kalk in der Destillationsblase zurückbleibt.
Man benutzt Spiritus zur Bereitung von Branntweinen und Likören, zur Darstellung von sogenanntem Gärungsessig, als Lösungsmittel für die Herstellung von Tinkturen, Firnissen, Lacken, Parfümerien, als Brenn-, Heiz- und Leuchtmaterial und für manche anderen Zwecke.
Auf Spiritus in jeder Form, sofern er als Genußmittel dient, ruht eine bedeutende Steuerabgabe; Spiritus für gewerbliche Zwecke, zum Heizen, Brennen usw., ist steuerfrei und wird, damit er nicht doch heimlich getrunken werden kann unter Umgehung der Steuerabgabe, durch Zusatz geeigneter Stoffe (z.B. Pyridinbasen) für den menschlichen Genuß unbrauchbar gemacht, er wird denaturiert.
Reiner Spiritus ist sehr leicht entzündlich und deshalb feuergefährlich, muß also in der Nähe von Licht- und Feuerquellen sehr vorsichtig behandelt werden.
hochprozentiger, reiner Spiritus. Siehe „Spiritus“.
(Breitlinge) sind etwa 10 Zentimeter lange Verwandt des Herings, die an den Küsten der Nordsee und Ostsee in großen Scharen gefangen werden. Sie kommen hauptsächlich geräuchert als „Kieler Sprotten“ in den Verkehr, aber auch mit Essig und Gewürzen mariniert unter dem Namen Anchovis. Siehe diese.
ist dünngewalztes Zinnblech.
(Stärkemehl) ist in der Pflanzenwelt außerordenlich und findet sich in Form mikroskopisch kleiner, eigentümlich geschichteter Körnchen, die in der Pflanze selbst durch deren Lebenstätigkeit unter dem Einfluß des Sonnenlichts gebildet werden. Die Stärke lagert sich entweder in den Wurzeln oder Knollen ab (z.B. Kartoffelstärke, oder im Innern des Stammes (z.B. Sago), oder in den Früchten und Samen (z.B. Getreidestärke). Jede Pflanzenart hat ihre besondere Stärke, insofern, als die Stärkekörner in jeder Pflanze so charakteristisch verschieden geformt sind, daß man an der Form des Stärkekorns unter dem Mikroskop seine Herkunft erkennen kann. Man gewinnt die Stärke aus zahlreichen, sehr verschiedenen Pflanzen, namentlich aus der Kartoffel, Weizen, Mais, Reis, aus Palmen (Sago), aus tropischen Pflanzen (Arrowroot) usw. Unsere handelsübliche Stärke rührt meist aus der Kartoffel her, selten von Weizen, Mais, Reis. Die Bereitungsweise ist im allgemeinen immer dieselbe: die Kartoffeln werden zerquetscht, mit Wasser zu einem feinen Brei verrieben, durch Absieben die Gewebsfasern entfernt und die mit dem Wasser durch die Maschen des Siebs laufende Stärke in Bottichen gesammelt. Nachdem sich die Stärke am Boden abgesetzt hat, wird die überstehende Flüssigkeit abgelassen, die Stärke möglichst entwässert und vorsichtig getrocknet.
Mit heißem Wasser quillt sie auf und bildet damit Kleister. Sie findet Verwendung als Nahrungs- und Genußmittel (Kartoffeln, Pudding, Mehl, Brot und Backwaren), mit Stärke werden viele Wäschestücke gesteift, aus Stärke macht man Stärkezucker, auf der Umwandlung von Stärke in Zucker und dessen weitere Verwandlung in Alkohol und Spiritusbrennerei, sie wird verwendet als Puder, zu Kleister und in manchen anderen gewerblichen Betätigungen.
Eine besondere Form der Handelsstärke ist der Sago aus den Sagopalmen, der bei uns auch künstlich aus Kartoffelstärke hergestellt wird.
werden in Deutschland fast ausschließlich aus Kartoffelstärke durch Kochen mit Säuren (meist Schwefelsäure) hergestellt und führen daher im Handel auch häufig den Namen Kartoffelzucker und Kartoffelsirup. Im übrigen Europa wird an Stelle von Kartoffelstärke zuweilen Reisstärke, in England und Amerika Maisstärke als Ausgangsmaterial benutzt.
Da der so hergestellte Stärkezucker in chemischer Hinsicht genau dasselbe ist wie der im Safte der Weintrauben befindliche Traubenzucker, so führt er außerdem auch die Bezeichnung Traubenzucker.
Stärkezucker, Kartoffelzucker, Traubenzucker sind also verschiedene Namen für ein und dieselbe Zuckerart, die aus Stärke bereitet wird.
Die Bereitungsweise geht in der Art vor sich, daß man Wasser mit etwa einem Prozent Schwefelsäure mischt und zum Kochen erhitzt, die mit Wasser zu einer milchigen Flüssigkeit angerührten Stärke unter umrühren allmählich zugibt und so lange weiterkocht, bis die Umwandlung in Zucker vollendet. Zur Beseitigung der Schwefelsäure setzt man dann etwas Kreidepulver zu, zapft die Flüssigkeit von dem entstandenen Bodensatz (aus schwefelsaurem Kalk bestehend) ab und dampft sie ein bis zur Sirupdicke (Stärkesirup) oder weiter bis zur Ausscheidung des Stärkezuckers in festen Massen.
Guter Stärkezucker bildet eine weiße, feste, harte, nicht kristallinische Masse, die in Broten oder in Stücken in den Handel gebracht wird. Weniger gute Ware ist gelblich und weicher. Guter Stärkesirup ist farblos und klar.
Die Süßkraft des Stärkezuckers beträgt höchstens den dritten Teil der Süßkraft des gewöhnlichen Zuckers aus Rüben oder Zuckerrohr (vergleiche „Zucker“), bei dem Stärkesirup ist sie natürlich noch geringer. Beide Produkte finden wegen des billigen Preises und wegen der sämigen, milden Beschaffenheit, welche damit gesüßte Nahrung- und Genußmittel annehmen, Verwendung in der Bäckerei und Konditorei, für Fruchtgelees und Fruchtsäfte, für Bonbons, Honigkuchen, Liköre usw.
des Handels besteht aus einem Gemenge von Stearinsäure und Palmitinsäure und wird aus den festen Fetten (Rinder- und Hammeltalg) gewonnen. Vergleiche „Fette„.
ein Schollenfisch. Siehe „Schollen“.
Man bezeichnet als solches im allgemeinen Erzeugnisse der Tonwarenindustrie, die auf der Bruchfläche porös, wasserdurchlässig, mehr oder weniger weiß, erdig und gleichmäßig sein sind. Die Ware sieht äußerlich dem Porzellan ähnlich und ist als Ersatz desselben wegen seines billigen Preises sehr beliebt. Die Billigkeit des Steinguts im Verhältnis zum Porzellan wird bedingt durch die große Bildsamkeit der zu seiner Herstellung benutzten Tonmasse, welche ein schnelleres und billigeres Arbeiten beim Formen erlaubt, und durch die niedrigere Brenntemperatur, also geringeren Kohleverbrauch.
Man gebraucht Steingutwaren, die wegen ihrer Porosität fast immer mit einer durchsichtigen Glasur überzogen werden, in großen Massen für Küchengeschirre (Tassen, Teller, Schüsseln, Töpfe, Kannen) und Haushaltungs- und technische Gebrauchsgegenstände (Waschtische, Klosetts, Badewannen)
Vergleiche „Tonwaren„.
ein bekannter Branntwein mit Wacholderbeergeschmack, der seinen Namen von dem Orte Steinhagen im Regbez. Minden entlehnt.
Sie bilden in unserer Zeit die Grundlage für jede größere industrielle Tätigkeit und kommen in gewaltigen Mengen auf der Erde vor. Die größten Steinkohlebezirke finden sich in Nordamerika, England, Deutschland und allem Anscheine nach in China, wo aber ihre Ausbeutung erst begonnen hat. Auch Frankreich, Belgien, Österreich, Rußland, Australien haben große Kohlelager, während der kohleärmste Erdteil Afrika zu sein scheint. In Europa steht England an der Spitze, an zweiter Stelle folgt Deutschland, dessen wichtigste Kohlengebiete das rheinisch-westfälische oder Ruhrbecken, das oberschlesische, das Saar- Achener und Zwickauer Revier sind.
Die Steinkohlen finden sich schichtenweise zwischen anderen Gesteinen, meistens Tonschiefern und Sandsteinen, in mehrfachem Wechsel eingelagert. Diese Steinkohlenschichten , Flöze genannt, liegen häufig bis zu 30, stellenweise sogar bis zu 70 und mehr einzeln übereinander, jedes Flöz vom anderen durch fremdes Gestein getrennt, und man bezeichnet die unterhalb der jedesmaligen Kohlenschicht liegenden Gesteinsschicht als das Liegende, die über dem Flöz lagernde Gesteinsschicht als das Hangende. Die Dicke (Mächtigkeit) der Einzelflöze zwischen Hangendem und Liegendem schwankt zwischen dünnen Adern und Schichten von mehreren Metern, ja es sind solche von 30 und mehr Metern bekannt. Für gewöhnlich aber steht die Mächtigkeit im umgekehrten Verhältnis zur Zahl der Flöze. Auch die horizontale Ausdehnung der Flöze ist wechselnd.
Im allgemeinen kann man die Steinkohle in 3 Hauptgruppen unterscheiden, wobei Übergangs- und Zwischenstufen die Verbindung vermitteln: magere Kohlen, fette Kohlen und Gas- oder Flammkohlen. Magere Kohlen sind arm an Gas, eignen sich deshalb nicht zur Leuchtgasfabrikation, beim Erhitzen backen sie nicht zusammen und können aus diesem Grunde auch nicht zur Koksgewinnung benutzt werden. Sie eignen sich am besten für Heizzwecke. Die beste Magerkohle ist der Anthrazit.
Die Fett- oder Backkohle ist mehr gashaltig, wird beim Erhitzen teigig und backt zusammen. Sie dient vorzugsweise zur Koksbereitung und eignet sich wenig für Heizzwecke.
Die Gas- oder Flammkohlen sind die gasreichsten, die vorwiegend zur Leuchtgasfabrikation Verwendung finden.
Die aus den Bergwerken gebrachte gebrachte „Förderkohle“ wird nach Größe der Stücke in große „Stückkohle“ mittlere „Würfelkohle“ und kleine „Nußkohle“ sortiert. Das pulverige „Kohlenklein“ (Grus) kann zur Brikettfabrikation benutzt werden.
Die Verwendung der Steinkohlen ist im wesentlichsten eine dreifache: als Heizstoff, als Auszugsmaterial für die Gewinnung von Leuchtgas und desgleichen von Koks. Näheres siehe unter „Brennstoffe„, „Leuchtgas“ und „Koks„, sowie bezüglich Entstehung der Kohlen unter „Torf„.
Es ist allgemein bekannt, daß der Steinkohlenbergbau mit mancherlei Gefahren verknüpft ist, unter denen die „schlagenden Wetter“ die erste Stelle einnehmen. In der Tiefe der Gruben treten nämlich schädliche Gase auf (besonders Kohlenoxyd und Methan oder Grubengas), die entweder an und für sich giftig sind (Kohlenoxyd) oder in gewisser Menge mit Luft gemischt durch Entzündung zu den gefürchteten Schlagwetterexplosionen Veranlassung geben können. Aus diesem Grunde müssen die Steinkohlengruben durch gute Ventilationseinrichtungen vermittels gewaltiger Maschinen, welche bis zu den entferntesten Strecken frische Luft zuführen und die schlechte Luft absaugen, gut durchlüftet werden (Wetterführung). Aber trotz Wetterführung und trotz Sicherheitslampen kommen immer wieder vereinzelte Katastrophen vor.
das bei der sogenannten trocknen Destillation der Steinkohlen in den Gasanstalten hergestellte „Leuchtgas„. Siehe dieses.
ein geschätzter Speisepilz, mit weißem, bauchigem Stiel, braunem Hut, auf dem Bruch unverändert weißem Fleisch, von angenehmen Geruch. Die Unterseite des Hutes ist fein gelöchert; diese feinen Löcher sind die Mündungen enger Röhren, welche sich als dicke Schicht vom Fleisch des Hutes abtrennen lassen. Die Röhrenschicht ist anfangs weiß, später gelb, dann grünlich.
Der Steinpilz wächst am liebsten auf Waldboden, wo sich aber auch andere, ihm sehr ähnliche und teilweise sehr giftige Pilze finden. Das Fleisch dieser letzteren pflegt beim Zerbrechen sofort die Farbe zu verändern.
wird aus schwer schmelzbarem Ton bei hoher Temperatur gebrannt und meist mit Salzglasur überzogen, indem man gegen Ende des Brandes Kochsalz in den Ofen wirft. Steinzeug ist klingend und auf der Bruchfläche dicht, glänzend hart, mit dem Messer nicht ritzbar, von vorwiegend grauer oder gelbrötlicher Farbe.
Steinzeugwaren, die wir häufig im Haushalt benutzen, sind z.B. die bekannten graublauen Einmachtöpfe, Wasser-, Mineralwasser- und Bierkrüge, Bowlen, Humpen als Prunkgefäße auf Schränken und Gesimsen. Als Kochgeschirr eignet sich Steinzeug nicht, weil es schroffe Temperaturwechsel nicht vertragen kann. Der Hauptsitz der deutschen Steinzeugindustrie ist der Westerwald und Nassau (Höhr, Grenzhausen). Vergleiche „Tonwaren„.
Der Sterlet ist ein kleinerer Verwandter des Störs, bewohnt das Kaspische und Schwarze Meer und steigt in den Zuflüssen aufwärts. Er liefert in gleicher Weise wie der Stör außer dem wohlschmeckenden Fleisch Kaviar und Hausenblase.
ist an der Luft getrockneter Kabeljau. Siehe diesen.
ein Kräuterbitter, der seinen Namen nach dem gleichnamigen Ort im Regbez. Liegnitz führt.
Der Stör bewohnt den Atlantischen Ozean, Nord- und Ostsee und das Mittelmeer, ist oberseits bräunlich, unterseits weiß, meist etwa zwei Meter lang, aber auch bedeutend mehr. Um zu laichen, geht er flußaufwärts. Der Körper ist mit 5 Längsreihen großer Knochenschilder, die der Haut aufgelagert sind, bedeckt, der Kopf ist gestreckt und trägt 4 Bartfäden an der Unterseite des Maules.
Aus dem Rogen des Störs (Elbkaviar) und seiner Verwandten bereitet man Kaviar. Seine Schwimmblase liefert Hausenblase. Das Fleisch ist wohlschmeckend und kommt frisch, geräuchert und gesalzen in den Handel.
ist ein sehr bleireiches Glas von hohem Glanz und starkem Lichtbrechungsvermögen, welches aus diesen Gründen seit alten Zeiten zur Imitation künstlicher Edelsteine Verwendung gefunden hat. Vergleiche „Glas„.
nennt man die entkörnten Halme der Getreidearten. Es dient als Mischfutter, Einstreu, zum Abdecken der Dächer, als Brenn- und Packmaterial, zu Geflechten (Matten), zur Darstellung von Zellulose für die Papierfabrikation usw.
der zu Wand- und Deckenverzierungen im Innern von Gebäuden verwendet wird, besteht gewöhnlich aus mit Leimwasser hergestelltem Gipsguß.
aus wärmeren Ländern, hauptsächlich aus den Mittelmeergebieten eingeführte, den dortigen Ländern besonders eigentümliche Früchte, wie z.B. Apfelsinen, Zitronen, Melonen, Feigen, Rosinen, Datteln, Bananen usw.
ist ein phosphorsäurereiches, wichtiges Düngemittel, das aus Knochenmehl und besonders aus dem Mineral Phosphorit durch Behandlung mit Schwefelsäure hergestellt wird. Es besteht aus wasserlöslichem phosphorsaurem Kalk und unlöslichem schwefelsaurem Kalk. Vergleiche „Düngemittel„.
und Suppenwürfel bestehen aus Fleisch oder Fleischextrakt mit Mehl, Fett, Gemüsen, Gewürzen, Kochsalz usw.
besteht aus den getrockneten, geschälten oder ungeschälten, unterirdischen Teilen des südeuropäischen Strauches Glycyrrhiza blabra. Es findet Anwendung in der Heilkunde als Hustenmittel, zu Brusttee; durch Auskochen mit Wasser und eindampfen der Lösung bereitet man daraus den schwarzen, süßschmeckenden Lakritz, der aus demselben Grunde genossen wird, wie die Süßholzwurzel selbst, also als Mittel gegen Husten.