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Eric Grünzahns Warenkunde

Buchstabe R

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(Sahne), die beim Stehen der Milch sich bildende obere fettreiche Schicht. Vergleiche „Milch„.

ein sehr fetter Käse, ursprünglich in den französischen Pyrenäen aus Schafmilch bereitet.

(Chinagras) ist eine tropische Gespinnstfaser, welche aus den Stengeln einer mehrere Meter hohen, in Indien, China, Japan, Afrika, Südamerika angebauten, nesselartigen Pflanze gewonnen wird. Man benutzt die präparierte Ramiefaser, die als Spinnfaser gute Eigenschaften besitzt, aber im allgemeinen zu teuer ist, für Möbelstoffe, Trikots, Glühlichtstrümpfe, Banknotenpapier usw.

(Brassica napus, Brassica rapa) wird als Sommer- und Winterpflanze in verschiedenen Arten und Abarten kultiviert, teils der ölreichen Samen wegen als Ölfrucht (Rüböl), teils der Wurzel wegen als Kohlrübe (Erdkohlrabi). Die Samen dienen auch als Vogelfutter und nach dem Auspressen des Öls als Viehfutter.

nennt man Liköre, die aus frisch ausgepresstem, süßem Fruchtsaft mit Spiritus und wenn nötig Zucker hergestellt sind.

ist ein alkoholischer Auszug wohlriechender Harze und Balsame (Benzoe, Storax, Perubalsam, Weihrauch, Myrrhen), der mit ätherischen Ölen vermischt wird. Man tropft sie auf eine warme Fläche zum Parfümieren der Zimmer.

durch Vermischen mit wohlriechenden ätherischen Ölen parfümierter Essig.

sind ein Gemisch aus Holzkohlenpulver (schwarz) oder Sandelholzpulver (rot) mit Salpeter und wohlriechenden Harzen (Benzoe, Weihrauch, Myrrhen, Storax, Tolubalsam) unter Zusatz von ätherischen Ölen hergestellt.

ein Gemisch grober Pulver von Wacholderbeeren, Weihrauch, Storax, Myrrhen, Benzoe, Sandelholz, Zimt, Nelken, Kaskarillrinde, Moschus, Lavendelblüten, Veilchenwurzel, Thymian, Rosenblättern usw.

(Altheepaste, Lederzucker), ein früher sehr beliebtes Heilmittel gegen Husten, besteht aus Zucker, Gummi arabicum, zu Schaum geschlagenem Eiweiß und Altheewurzelschleim, mit Pomeranzenblütenöl parfümiert.

eine Edelpflaumenart mit rundlichen, gelben oder grünlichen Früchten, deren süßes wohlschmeckendes Fleisch ziemlich fest ist und sich nicht vom Stein löst.

(Oryza sativa) wird in allen heißen und warmen Ländern angebaut und da er sumpfigen Boden velangt, gedeiht er besonders in Niederungen, die regelmäßig überschwemmt werden. Er ist insofern die wichtigste aller Getreidearten, als er weit mehr als die Hälfte aller Erdenbewohner ernährt, denn die Bevlkerung von China, wo er nachweisbar schon seit 5000 Jahren kulivert wird, Japan, Indien, Ägypten lebt sozusagen fast ausschließlich von Reis.

Zur Bereitung von eigentlichem Brot eignet er sich nicht, weil er sich mit Wasser nicht zu einem Teig verarbeiten läßt. Die in kochendem Wasser erweichten Körner sind mit wenigen Zutaten in ganz Ostasien, Indien und im Orient unter der Bezeichung Curry und Pilaw beliebte Gerichte, desgleichen in Italien gebrühter Reis mit Fett, Fleischbrühe und Parmesankäse unter dem Namen Risotto.

Die beim Schälen des Reiskorns abfallende Kleie wird als Reisfuttermehl zu Viehfutter benutzt, die geschälten ganzen und häufig polierten Körner bilden den Tafelreis, die beim Schälen abfallenden gebrochenen Körner kommen als Bruchreis, gemahlen als Reisgries oder Reismehl in den Verkehr, oder man stellt daraus Reisstärke her. Ferner bereitet man aus Reis in Indien den als Arrak bekannten Reisbranntwein.

(Radi), die Knolle von Raphanus sativus, wird seit dem Altertum im ganzen Mittelmeergebiet und im übrigen Europa in mehreren Spielarten kultiviert und ist mit Salz zubereitet als Zutat zu Brot und Bier namentlich in Süddeutschland sehr beliebt. Man unterscheidet zweijährigen Winter- und einjährigen Sommerrettich, von denen ersterer sich den ganzen Winter hindurch hält, während letzterer schon um Weihnachten den Geschmack verliert. Der scharfe Geschmack des Rettichs rührt von einem schwefelhaltigen ätherischen Öl her. Mäßig genossen befördert der Rettich die Verdauung.

Die in Asien heimischen und in Europa kultivierten Rhabarberarten (z.B. Rheum officinale) mit ihren dickem, holzigen Wurzelstock und den sehr großen, langstieligen, zum teil grundständigen Blättern werden bei uns als Zierpflanzen und ihrer starken, saftigen Blattstiele wegen, aus denen man mit Zucker ein apfelartiges Kompott bereitet, gezogen.

Von gewissen asiatischen Rhabarberarten gewinnt man die knolligen Wurzelstöcke, welche von 6 bis 8jährigen Pflanzen gesammelt, geschält, durchbohrt, auf Fäden gereiht, getrocknet usw. werden, um dann als unregelmäßige, knollige Stücke von gelber bis rotbrauner Farbe, bitterlich herbem Geschmack und eigentümlich aromatischem Geruch nach Europa ausgeführt zu werden, wo sie besonders als abführendes Heilmittel in Form von Tabletten, Pulver, Tinktur, Saft, Pillen, Extrakt usw. Verwendung finden.

siehe „Talg„.

das aus den Samen der Rizinuspflanze (Ricinus communis) ausgepreßte fette Öl. Die Pflanze wird bei uns in den Gärten als Zierpflanze gehalten, in wärmeren Länderun als Arzneipflanze angebaut.

(Korn, Secale cereale) ist unsere wichtigste Getreideart. Sein Verbreitungsbezirk geht weiter nach Norden als beim Weizen und zwar findet er sich vorherrschend im nördlichen Europa, einem Teil von Deutschland, Österreich, Rußland, Skandinavien, Dänemark, Holland, Belgien im nördlichen Asien und Amerika. Er beansprucht  weniger gutes Land als der Weizen und wird im Herbst als Wintergetreide und im Frühjahr als Sommergetreide gesät.

Aus seinem Mehl wird Schwarzbrot und Graubrot bereitet, die Körner dienen zur Herstellung des Kornbranntweins zu Grütze und als Kaffeesurrogat, die Kleie (vergleiche „Mehl“) zur Viehfütterung das Stroh wird den Haustieren in den Stall gestreut und klein geschnitten (Häcksel) mit Hafer gemischt  den Pferden als Futter gereicht; auch verwendet man es zu Stroharbeiten (Strohmatten usw.).

Vergleiche auch „Getreide

ist der aus den Zuckerrüben und der aus dem tropischen Zuckerrohr gewonnenen Zucker. Siehe „Zucker„.

nennt man den der Länge nach geteilten, entgräteten, marinierten und zusammengerollten Hering, der mit einem Holzstäbchen durchstochen in den Handel gebracht  wird. Vergleiche „Hering“.

ein französischer Hartkäse, wird aus halbabgerahmter Schafmilch mittels Lab bereitet, der Quark mit verschimmelten Brotkrumen gemischt und in den feuchten, kühlen Kalkhöhlen der Caußes in den Sevennen zur Reife gebracht.

wird aus den frisch gepflückten Blumenkronenblättern mehrerer stark riechender Rosenarten besonders in Bulgarien und Persien, in neuerer Zeit auch in der Umgebung von Leipzig durch Destillation mit Wasser gewonnen. Wegen der außerordentlich geringen Ausbeute stellt sich der Preis eines guten, reinen Rohöls sehr hoch. Hauptsächlich wird es in der Parfümerie benutzt.

sind die getrockneten Beeren mehrerer Weintraubensorten, die in Südeuropa, Kleinasien und Kalifornien kultiviert werden. Sie werden entweder zuerst abgepflückt und getrocknet, oder man läßt sie am Stocke selbst austrocknen und bringt sie dann mit oder ohne Kämme in den Handel. Ihre Güte wird im allgemeinen bedingt durch die Größe der Beeren, den Gehalt an Zucker und das Vorhandensein oder Fehlen von Kernen.

Die eigentlichen (großen) Rosinen oder Zibeben gewinnt man besonders von Rebsorten mit großen, länglichen Beeren; die besten Sorten kommen als Traubenrosinen, die übrigen abgebeert in den Handel, und zwar gelangt zu uns am meisten kleinasiatische (Smyrna) und spanische Ware. Sehr geschätzt sind die kleinen, zarthäutigen, stiel- und kernlosen Sultaninen aus Kleinasien. Tafelrosinen in ganzen Trauben liefert auch Spanien (Malaga, Valencia) in großen Mengen für unseren Markt.

Die kleinen Rosinen oder Korinthen werden in Griechenland von einer besonderen Abart des Weinstocks gewonnen und bilden einen wichtigen Ausfuhrartikel Griechenlands, der größtenteils nach England geht.

(Tombak), eine Kupferzinklegierung, die aus Kupfer mit höchstens 18 Prozent Zink besteht.

der aus der Zuckerrübe in Europa hergestellte Zucker. Vergleiche „Zucker„.

die rote Varität des Korunds. Siehe „Korund“ und „Edelsteine„.

(Rapsöl, Rübsenöl), das gelbe bis braungelbe fette Öl, welches aus den kleinen, rundlichen Samen verschiedener Rapsarten (Brasica napus, Brasica rapa) ausgepreßt wird. Der nach dem Auspressen des Öls verbleibende Samenrückstand (Rapskuchen, Ölkuchen) bildet ein geschätztes Viehfutter.

Rüböl diente in früheren Zeiten, vor Einführung des Leuchtgases und des Petroleums, allgemein als Brennöl in den Lampen, jetzt verwendet man es außerdem als Speiseöl, Schmieröl und zur Seifenfabrikation.

(Rübsamen), eine Abart des Raps, aus deren Samen ebenfalls durch Auspressen Rüböl gewonnen wird.

wird in Zuckerrohr bauenden Ländern (besonders die westindischen Inseln Jamaika und Cuba, auch Südamerika u.a.O.) von vergorenen Rückständen der Zuckergewinnung aus Zuckerrohr durch Destillation bereitet. Um das Aroma zu verstärken, fügt man bei der Destillation bereitet. Um das Aroma zu verstärken, fügt man bei der Destillation häufig würzige Pflanzenteile hinzu. Aroma und Farbe werden durch Lagern in eichenen Fässern sehr gehoben, die Farbe durch Zusatz von Zuckerkouleur verstärkt. Besonders beliebt ist bei uns der Jamaika-Rum.

Künstliche Fabrikate aus Rumessenz und gewässertem Spiritus müssen als solche gekennzeichnet sein: Verschnittrum, Faßrum, Kunstrum usw.

ist ein fein verteilter Kohlestoff, welcher sich bei unvollkommener Verbrennung aus dem Rauche abscheidet. In jedem Schornstein setzt sich Ruß ab. Je nach der Art der verbrennenden Substanzen erhält man Steinkohlen-, Braunkohlen-, Holz-, Harz-, usw. Ruß. Der in Handel vorkommende lockere Kienruß wird durch geeignetes Verbrennen von Fettrückständen, Harzen oder harzigen Holz bereitet und wegen seiner AUsgiebigkeit als Farbstoff, zu Anstrichfarben, schwarzen Lack, Druckerschwärze, Schuhwichse usw. benutzt.

Besonders seine Sorten für Tusche und Malerfarben stellt man durch Verkohlen von Korkabfällen, Weinreben usw. her oder man sammelt Lampenruß an geeigneten Vorrichtungen oder Ölflammen.