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Eric Grünzahns Warenkunde

Buchstabe D

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(Danziger Lachs), ein feiner, farbloser Likör mit Kümmelgeschmack, in welchem Blattgoldflitterchen fein verteilt herumschwimmen.

unserer größeren Haustiere benutzt man als Hüllen für die Würste, die Därme junger Schafe und Ziegen, zu Saiten zusammengedreht, für Musikinstrumente. Vergleiche „Saiten“.

die pflaumengroßen, gelbbraunen, sehr zuckerreichen, an der Sonne getrockneten reifen Früchte der Dattelpalme (Phönix dactylifera), mit länglichem, hornig hartem Samen. Der Baum wächst in Afrika, Arabien und im südlichen Asien, wird 10 bis 20 Meter hoch, gegen hundert Jahre alt und bringt reiche Ernten in Form von Traubenbüscheln mit zahlreichen Früchten, die, etwas getrocknet, für den Versand gewöhnlich fest zusammengepreßt in Kistchen verpackt werden. Reichlicher Genuß von Datteln wirkt sehr erhitzend, doch bilden sie in Afrika, frisch und getrocknet, das hauptsächliche Nahrungsmittel ganzer Völkerschaften (für Menschen und Tiere).

Die Samen werden geröstet als Kaffeesurrogat benutzt.

sind die als Bettfedern benutzten Flaumfedern der Eiderente, welche an den nördlichen Küsten in großen Gesellschaften wohnt und ihr Nest mit den Daunen auspolstert. Vergleiche „Bettfedern“.

Bei der Sämischgerberei (vergleiche „Leder“) werden die Felle durch Behandlung mit Tran in Leder umgewandelt. Der für den Gerbprozeß nicht verbrauchte Tran, welcher dem fertigen Leder noch äußerlich anhaftet, wird durch eine einfache Behandlung diesem entzogen und zurückgewonnen und bildet unter dem Namen „Degras“ einen begehrten Handelsartikel, weil er sich vorzüglich zum Einschmieren von „lohgarem“ Leder eignet.

„Denaturieren“ heißt, eine Substanz mit gewissen Stoffen mischen, um sie für bestimmte Zwecke untauglich zu machen. Am häufigsten denaturiert man Salz und Spiritus, welche bei der Benutzung als Genußmittel einer Steuerabgabe unterliegen, für gewerbliche Zwecke aber steuerfrei bleiben und in diesem Falle bedeutend billiger sind.

Die Denaturierungsmittel müssen so gewählt werden, daß sie das Salz und den Spiritus zur Benutzung als Genußmittel untauglich machen, aber ihre Verwendung für bestimmte gewerbliche Zwecke nicht beeinträchtigen. Salz z. B. denaturiert man mit Eisenoxyd, Wermutkrautpulver, Holzkohle, Spiritus mit Methylalkohol und Pyridinbasen, Essig, Terpentinöl u. a.

bezwecken die Vernichtung krankheiterregender und krankheitverbreitender mikroskopisch kleiner Lebewesen (Bazillen, Bakterien). Sie sollen nicht nur vorhandene Krankheitsstoffe zerstören, sondern auch vorbeugend der Übertragung von Krankheitsstoffen entgegen wirkt.

Häufig wirkt Desinfektion mit Desodoration (Geruch­losmachung) gleichbedeutend gehalten, indem man annimmt, daß mit der Entfernung des üblen Geruches einer Krankheitsursache auch diese letztere selbst beseitigt sei. Das trifft aber durchaus nicht immer zu. Viel gefährlicher als die übelriechenden Gase, welche die Begleiterscheinung von Fäulnis- und manchen Krankheitsprozessen sind, sind die mikroskopisch kleinen Lebewesen, welche jene Prozesse begleiten und als ihre Urheber zu betrachten sind. Diese abzutöten und gleichzeitig die übelriechenden Gase zu zerstören ist die Aufgabe der Desinfektionsmittel, wobei zu beachten ist, daß jene Bakterien im allgemeinen sehr widerstandsfähig sind und durch dieselben Desinfektionsmittel durchaus verschieden angegriffen werden. Ein Mittel, welches den einen Krankheitskeim zerstört, fügt vielleicht einem Krankheitskeim anderer Art gar keinen Schaden zu. Hier kann im allgemeinen nur der Arzt entscheiden.

Für die üblichen Desinfektionen von Krankenstuben, Wäsche, Gebrauchsgegenständen, Wunden usw. sind die bekanntesten Mittel: Chlor (Chlorkalk), schweflige Säure (brennender Schwefel), Karbolsäure, Kreolin, Lysol, Jodoform, Ätzkalk, Sublimat, Formalin, Thymol, Wasserdampf usw.

süße oder besonders feurige Weine, welche zum Nachtisch serviert werden. Man pflegt als solche feine alte Bordeaux- und Burgunderweine, Scherry, Portwein, Tokayer, Malaga, Madaira, Samos und ähnliche Weine zu verwenden.

(Stärkegummi) ist ein aus Stärke erzeugtes, in Wasser lösliches Klebemittel, das wegen seines billigen Preises in großen Mengen statt des teuren arabischen Gummis benutzt wird z.B. beim Tapezieren, zum Gummieren von Briefmarken und Etiketten, zum Kleben von Papier, zum Verdicken von Farben im Zeug- und Tapetendruck usw.

Man stellt es gewöhnlich aus Kartoffelstärke (auch wohl aus Getreidestärke, Maisstärke und anderen Stärkesorten) dar, indem man diese in Rührtrommeln auf etwa 200 Grad erhitzt (gelbes oder bräunliches Dextrin) oder besser, wenn man sie zunächst mit verdünnter Salpetersäure anfeuchtet, den Teig trocknet, vermahlt und dann  einige Zeit auf etwa 110 Grad erwärmt (weißes Dextrin). Das weiße Dextrin ist äußerlich von Stärkemehl nicht zu unterscheiden, das bräunliche ähnelt dem arabischen Gummi. Weil Dextrin aus Stärke beim Erhitzen (oder durch Behandlung mit Säuren oder auch mit Malz) entsteht, bildet es sich z.B. beim Backen des Brotes besonders in der Kruste und beim Einmaischen in der Bierbrauerei und Branntweinbrennerei.

einer der kostbarsten Edelsteine, farblos und wasserhell, doch kommen auch graue, gelbe, braune, schwarze, rote, grüne, blaue Steine vor, immerhin sind große Diamanten von intensiver Farbe selten. In chemischer Hinsicht besteht der Diamant aus reinem, kristallisiertem Kohlenstoff. Wegen seiner großen Härte ist er auch für gewisse Zwecke der Technik außerordentlich wichtig, z.B. zum Schneiden und Gravieren von Glas, zum Durchbohren von festem Gestein (das Kopfstück eines Röhrenbohrers ist vorn mit Diamanten besetzt, gepulvert und zum Schleifen des Diamanten und anderen Edelsteine. Natürlich benutzt man für diese technischen Zwecke Splitter und fehlerhafte Diamanten, welche sich zum Schleifen als Schmucksteine nicht eignen. Vergleiche „Brillant“ und „Edelsteine“.

(Gurkenkraut) wird bei uns in Gemüsegärten kultiviert und kommt bisweilen von da aus verwildert vor. Es ist eine einjährige Pflanze von ½ bis 1 und mehr Meter Höhe, mit zwei- bis dreifach fiederteiligen Blättern mit fadenförmigen Zipfeln, gelben Blüten (Umbelliferen) und ovalen, vier Millimeter langen Früchten mit breitem, flachem Rande. Man gebraucht die Blüten, Samendolden und grünen Pflanzenteile beim Einmachen von Gurken und überhaupt als Küchengewürz.

Aus den Dillsamen gewinnt man durch Destillation ein hellgelbes ätherisches Öl, das in der Likörfabrikation und für Parfümerien Verwendung findet.

für Lampen und Kerzen sind gedrehte, geflochtene oder gewebte Baumwoll­bänder oder Schnüre, welche mit borsauren Salzen imprägniert und gesteift werden. Sie dienen dazu, den flüssigen Brennstoff aufzusaugen und der Flamme zuzuführen.

(saures kohlensaures Natron, im Haushalt vielfache Anwendung, z.B. bei Magenverstimmungen, ferner zur Bereitung von Brausepulver und ganz besonders von Backpulver. Es wird dargestellt aus reiner Kristallsoda, indem man sie in Kammern auf Hürden ausbreitet und Kohlensäuregas darüber leitet. Es stellt ein weißes Pulver von mildem alkalischem Geschmack dar. Natürlich findet es sich gelöst in vielen kohlensäurereichen Mineralwässern (z. B. Ems).

ist ein an der Nordseeküste beliebter, aus Getreidesamen mit Wacholderbeeren destillierter Kornbranntwein.

Dörrobst, Backobst, durch Trocknen in warmer Luft konserviertes Gemüse und Obst. Am besten geschieht das in besonderen Darröfen, in denen man die Ware auf Horden ausbreitet und die Temperatur unterhalb 100 Grad hält. Wenn das Austrocknen weit genug getrieben, läßt man nicht im Ofen erkalten, sondern schüttet in einem luftigen Raum  aus und läßt einige Tage lagern.

ist eine kleinere, in den flacheren Küstengewässern der Nordsee und besonders in der Ostsee lebende Formen des Kabeljaus. Aus seiner Leber wird der Dorschlebertran bereitet.

überzuckerte Mandeln, Nüsse, Aniskörner, Koriander und ähnliche Gewürzkörner oder überzuckerte Kügelchen, aus Gemischen solcher Gewürze hergestellt

Man bezeichnet mit diesem Namen im allgemeinen die rohen oder halb zubereiteten Produkte der drei Naturreiche, hauptsächlich des Pflanzenreichs, also getrocknete Kräuter, Wurzeln, Blüten, Samen, Blätter, Rinden, Hölzer, Harze, Öle usw., welche in der Heilkunde und in den Gewerben benutzt werden.

Zuckerbonbons mit Likörfüllung oder Fruchtäthergeschmack.

sind häufig vorkommende Verfälschungen der Edelsteine, wobei man echte und halbechte Dubletten zu unterscheiden hat. Die ersteren bestehen aus zwei echten, kleineren Steinen, die zu einem größeren zusammengekittet sind, die letzteren aus einem echten Oberteil und einem minderwertigen Unterteil.

Die Pflanzen bedürfen ebenso wie Mensch und Tier zu ihrer Entwicklung der Aufnahme von Nährstoffen. Diese Nährstoffe entnimmt die Pflanzenwelt teils der atmosphärischen Luft, teils dem Boden. Unter natürlichen Verhältnissen wird ein Boden diejenigen Pflanzen in solcher Menge hervorbringen, als seiner Zusammensetzung und seinem Gehalt an Nährstoffen entspricht. Anders liegen die Verhältnisse aber beim Anbau von Kulturpflanzen, wo bestimmte Pflanzen angebaut werden und möglichst große Erträge liefern sollen. Da reichen bei intensiv getriebener Landwirtschaft die natürlichen Nährstoffe des Bodens auf die Dauer nicht aus und infolgedessen muß schließlich die Ertragsfähigkeit nachlassen oder ganz aufhören, bis nach längeren Jahren der Ruhe der Acker aus den tieferen Bodenschichten wieder genügend Nährstoffe herangezogen hat. So war es wenigstens früher, was in Kulturstaaten, wo jeder Morgen Ackerland einen großen Geldwert repräsentiert, eine kostspielige Sache ist.

Das ist aber seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts anders geworden, seitdem der große Chemiker Justus von Liebig uns über die Ernährungsbedingungen der Pflanzenwelt vollkommen aufgeklärt und nachgewiesen hat, an welchen Nährstoffen ein Kulturboden hauptsächlich Mangel zu leiden pflegt, und seitdem er in Verfolg dieser Erkenntnis gezeigt hat, wie durch Zuführung künstlich hergestellter Düngemittel die einseitige Erschöpfung eines Bodens vermieden und seine Ertragsfähigkeit gesteigert werden kann.

Ohne diese künstlichen chemischen Düngemittel kann die Landwirtschaft heute nicht mehr bestehen. Sie heißen „chemische“ Düngemittel, weil sie aus den Rohstoffen erst auf chemischen Wege zubereitet und für die Landwirtschaft brauchbar gemacht werden.

Es handelt sich bei diesen künstlichen oder chemischen Düngern gewöhnlich um Produkte, welche entweder Phosphorsäure oder Kali oder Stickstoff in bodenlöslicher Form enthalten, denn an den übrigen Nährstoffen leidet der Boden im allgemeinen keinen Mangel.

Phosphorsäuredünger sind: Knochenmehl, hauptsächlich aus phosphorsaurem Kalk bestehend und durch Zerkleinern gedämpfter Schlachttierknochen erhalten. Durch Behandeln mit Schwefelsäure stellt man daraus Superphosphat her. Dann das in mächtigen Ablagerungen vorkommende Mineral Phosphorit, das ebenfalls aus phosphorsaurem Kalk besteht und durch Behandlung mit Schwefelsäure in Superphosphat verwandelt wird. Eine besonders billige Quelle für den Phosphorsäurebedarf des Landwirts ist das Thomasphosphatmehl oder kurz Thomasmehl genannt; es ist ein Nebenprodukt (Schlacke) bei der Darstellung von Stahl aus phosphorhaltigem Roheisen nach dem sogenannten Thomasverfahren und besteht aus leicht bodenlöslichem phosphorsaurem Kalk.

Kalidünger: Hierzu zählen besonders Kainit und Kanallit, das sind Kaliumverbindungen, gewonnen aus den sogenannten „Abraumsalzen“, welche in gewaltigen Mengen die Staßfurter Steinsalzlager bedecken.

Stickstoffdünger: Die wichtigsten sind der in großer Ausdehnung im Boden der regenlosen Küstenstriche von Chile und Peru gefundenen Chilesalpeter, aus salpetersaurem Natron bestehend, und das als Nebenprodukt in den Gasanstalten und Kokereien gewonnene schwefelsaure Ammoniak. In neuester Zeit wird außerdem Kalkstickstoff zu Düngezwecken in den Handel gebracht, welcher aus Kalziumkarbid (siehe „Azetylengas„) unter Einwirkung des Stickstoffs der atmosphärischen Luft bereitet wird.

In früheren Jahrzehnten spielte der sehr phosphorsäure- und stickstoffreiche Guano eine wichtige Rolle als Düngemittel. Er ist eine braune, pulverige, nach Ammoniak riechende Masse, welche aus den in großen Mengen abgelagerten Ausscheidungen von Seevögeln entstanden ist und auf einigen Inseln an der Küste von Chile, Peru und anderen Gegenden vorkommt. Die Lager sind jetzt aber ziemlich erschöpft. Außer den künstlichen Düngern werden als natürliche Dünger noch die Abfälle der Haushaltungen und der landwirtschaftlichen Betriebe benutzt, Stalldünger, Jauche, Pflanzenreste, Ausscheidungen von Menschen und Tieren usw.